Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen
Autoren: Sophie Lang
Vom Netzwerk:
Erinnerungen zu nehmen. Sie hat im Helikopter solche Schmerzen durchgestanden. Ich dachte sie stirbt. Sie soll einfach alles vergessen dürfen. Aber es ist nicht richtig.“
    Die Frau: „Wir haben aber schon begonnen. Ein Großteil ihrer Erinnerungen sind schon gelöscht. Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Folgen könnten fatal für sie sein, wenn wir die Behandlung jetzt abbrechen.“ Folgen? Erinnerungen gelöscht?
    Adam schweigt.
    Wieder die Frau: „Adam, das ist eine komplizierte Sache. Sie hat Glück gehabt, dass sie überhaupt überlebt hat. Sie hat sehr viel Blut verloren.“
    Jetzt spricht wieder Adam: „Ich habe kein Blut gesehen?“
    Die Frau: „Sie hatte innere Blutungen und das Gewebe ist immer noch stark beschädigt, aber wir bekommen das hin. Zwei Wochen im künstlichen Koma müssten reichen und sie ist wieder hergestellt. Es werden kaum Narben zurückbleiben, nur diese komischen Tattoos.“
    Sie kommt näher. Ich höre ihre Absätze auf dem Boden klacken und ich höre wie sie ihm nahe kommt.
    „Ich würde diese Tattoos gerne untersuchen. Sie sind anders. Ich habe schon von so etwas gehört. Menschen die Tattoos bekommen, wenn sie Bestien töten. Das ist eine einmalige Chance mehr darüber herauszufinden“, haucht sie. „Und, sie ist außergewöhnlich hübsch. Das macht mich heiß.“
    Adam: „Lass das!“
    Sie: „Komm schon, sonst bist du doch auch nicht so schüchtern.“
    Adam: „Das war einmal.“
    Sie: „Du weist mich ab?“
    Adam: „Zwischen uns ist es aus!“
    Sie: „Warum? Wegen ihr?“
    Adam: „Kristen lass es sein. Es hat nichts mit ihr zu tun. Zwischen uns war es schon aus, bevor es sie gab!“
    Kristen sagt nichts.
    Adam: „Ich habe ihr nicht zuviel versprochen.“ Mir?
    Kristen: „Von was sprichst du?“
    Adam: „In Sektion 13, als wir... Ach, vergiss es. Ist schon gut.“
    Kristen: „Wir haben mit der retrograden Amnesie…“
    Adam: „Bitte sprich so mit mir dass ich es verstehe!“
    Kristen, nach einer Pause. Sie hört sich gekränkt an: „Wir leiten die letzte Phase, das Ausradieren aller Erinnerungen, beider Hippokampusregionen morgen ein. Danach setzen wir ihr die neuen Erinnerungen ein.“
    Adam: „Das ist einfach nicht richtig. Was haben wir für ein Recht ihr alle Erinnerungen zu nehmen? Brich die Behandlung ab. Und noch etwas. Ich will nicht, dass du ihr neue Erinnerungen einpflanzt.“
    Niemand spricht für eine Weile.
    Kristen: „Wir haben das schon hunderte Male gemacht und damit ein Vermögen verdient. Wir machen das wie immer. Du bezahlst mich und deine Kunden bezahlen dich. Und ich gebe dir einen besonderen Rabatt“, schnurrt sie wie eine Katze.
    Adam: „Ich habe gesagt du sollst das lassen. Zwischen uns ist es aus. Und Kunden gibt es dieses Mal auch keine.“
    Kristen kühl, distanziert: „Du willst sie für dich behalten? Willst sie an keine der Sektionen verkaufen? Was findest du an ihr, das ich dir nicht bieten kann?“
    Adam: „Was…? Kristen du verstehst das einfach nicht! Es hat nichts mit ihr zu tun.“
    Kristen: „Wie auch immer. Der Preis wird bezahlt?“
    Adam: „Einverstanden. Ich bezahle dafür, aber ihre Erinnerungen werden nicht gelöscht. Es gibt keine einprogrammierten neuen, falschen Erinnerungen. Ich will keinen Roboter in Menschenhaut.“
    Kristen, klingt aufgebracht: Aber dafür ist es zu spät. Das habe ich dir schon gesagt! Wir können an diesem Punkt nicht abbrechen...“
    Adam: „Jaja, ich habe das alles schon verstanden. Brich trotzdem ab. Das Risiko ist es mir wert. Mach sie gesund und sag mir Bescheid wenn sie wach ist.“ Ich bin wach!
    Kristen: „Du verstehst nicht ganz. Man kann so eine Sache nicht einfach so abbrechen. Sie könnte einen völligen Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten erleiden“
    Adam: „Mach es!“
    Kristen: „Und meine Kohle?“
    Ich höre wie er den Raum verlässt.
    Kristen: „Wer ersetzt mir das alles? Wir haben das Serum für die neuen Erinnerungen schon auf ihre DNA katalysiert. Allein das kostet ein Vermögen. Alle Vorbereitungen für die Löschung und ... „
    Adam, kaum noch zu hören: „Schreib mir eine Rechnung.“
    „Adam?! Adam!“
    Pause. Er ist schon weg.
    Kristen flüstert. Mit wem? Mit mir?
    Nein, sie führt ein Selbstgespräch: „Dieser Mistkerl. Dieser Schuft. Dieser miese Betrüger. Aber warte. Nicht mit mir. Das wird er noch bereuen, sich mit mir anzulegen. Dich, mir vorzuziehen. Was bildet er sich ein?“
    Sie streicht über meine Stirn.
    „Eigentlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher