Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verschwoerung der Ritter

Verschwoerung der Ritter

Titel: Verschwoerung der Ritter
Autoren: Thilo
Vom Netzwerk:
ein verschütteter Riese voller Zorn durch die Erdkruste geschlagen hatte. Auf den Zinnen marschierten Wachen.
    »Wir kommen da rein«, war sich Kalle sicher und drehte den Ring an seinem Finger.»Und dann belauschen wir, was Johann vorhat.« Er verkniff das Gesicht. »Mein Gefühl sagt mir, er wird den Thron nicht ohne Kampf hergeben.«
    Die vier stiegen ab und banden ihre Pferde vor dem Tor an. Drei Wachen prüften den Ring, dann wurden die Gefährten durchgewunken. »Der Empfangssaal ist im ersten Stock«, sagte die Hauptwache schmierig grinsend.
    »Du bist unsere Lebensversicherung«, flüsterte Ben und nahm Stahlbert auf die Hand. »Führe die Pferde an einen sicheren Ort und halte sie einsatzbereit. Falls uns drinnen etwas zustößt, haust du uns raus.«
    Im letzten Moment witschte das Eichhörnchen durch einen Spalt in der Tür. Dann knallte die schwere Tür zu. Im Tower war es still. Wie in einem Grab. Eisige Kälte legte sich wieein Leichentuch um die Gefährten. Raketa in ihrem Kleid fröstelte bereits. Außerdem war es ziemlich dunkel. Nur im Treppenaufgang brannte alle fünf Schritte eine Fackel. Es roch nach Schimmel und Ruß. Und nach einer Falle. Bens Herz krampfte sich zusammen. Aus der Tiefe drang ein vielkehliges Stöhnen zu ihnen herauf. Dort unten musste der Kerker sein.
    Raketa eilte die Treppe hinauf. Ben blieb dicht hinter ihr, dann folgte Kalle. Maddox sicherte mit seinem iBELT nach hinten ab. Oben angekommen, trat ihnen ein Mann mit feuerrotem Bart entgegen. Auch ohne seinen Helm erkannte Ben ihn sofort. »William Rotbart!«, rief er erschrocken aus.
    »Kluges Kerlchen. Was wollt ihr?« William konnte seine Abscheu nicht verbergen. Traute sich aber wohl nicht, die Gefährtenanzufassen. Die Prügel, die er im Wald bezogen hatte, taten sicher noch immer weh.
    »Wir haben einen Brief, den wir Johann höchstpersönlich übergeben sollen«, traute sich Kalle zu sagen. Er klammerte sich an das Schwert, das er von Rotbart erbeutet hatte. Doch William nahm ihm bloß den Brief ab, warf die Tür vor ihrer Nase zu und drehte den Schlüssel um. »Wird erledigt«, hörten sie den Fiesling durch das Holz sagen. Dann entfernten sich seine Schritte.

Lauschangriff
    Kalle spürte Wut in sich hochsteigen. Wie Lava in einem Vulkan. Er wollte am liebsten die Tür aufknallen und diesem schmierigen Kerl einen Tritt in seinen Hintern verpassen.
    Maddox erriet, was in Kalle vorging. »Verwechsle blinden Zorn nicht mit Tapferkeit«, ermahnte er ihn. »Zu schnell begehst du eine Dummheit, die du später bereust.«
    Kalle schnaubte. »Und auf welche kluge Art sollen wir Johann nun aushorchen?«
    Statt eine Antwort zu geben, schmolz Maddox mit einem Laserstrahl aus seinem iBELT das Schloss. Leise schob er die Flügel auf. Der Flur dahinter war leer. Vorsichtigtraten alle vier ein. Doch unverhofft stellten sich ihnen zwei Wachposten mit gezogenen Schwertern in den Weg. »Alar…«, rief einer von ihnen. Weiter kam er nicht. Raketa drückte auf ihren Armreif. Eine grelle Kugel schoss aus dem Freezer und hüllte den Mann ein. Mitten in der Bewegung erstarrte er wie eingefroren. Klirrend fiel ihm das Schwert auf den Fuß. In der Zwischenzeit hatte Maddox den anderen in ein unsichtbares Netz eingewickelt. Kalle, Ben und Maddox schleiften die beiden in eine Kammer.
    Raketa hatte bereits die richtige Tür gefunden. Alle vier legten ihre Ohren an das schwarze Holz.

    »Eine Einladung meines Bruders?«, hörten sie eine brüchige Stimme leiern. Das war also Johann Ohneland, der Menschenschinder. »Dann hat ihn dein Attentäter wohl nicht erwischt, William?« Ein Knurren kam zur Antwort. »Dabei hätte ich nichts dagegen, für immer König zu bleiben.«
    Plötzlich erklang eine dritte Stimme, die Ben irgendwie bekannt vorkam. War das einer von Williams Begleitern aus dem Wald?
    »Wieso macht Ihr es dann nicht?«, fragte der Mann.
    Johann war verwirrt. »Was?«
    »König bleiben.« Der Dritte klang eiskalt. »Nehmt die Einladung an und tötet Euren Bruder im Turnier. Niemand wird Euch etwas vorwerfen können. Ihr habt bloß einen Wettkampf gewinnen wollen. Mit traurigem Ausgang. Ohhhhh!«
    Jetzt mischte sich wieder William ein. »Aber die Kinder und diese Menschmaschine!«
    Der andere lachte. »Seht Ihr diese kleine glänzende Platte? Das ist mein Code-Knacker. Da ist ein Störprogramm drauf, mit dem ich ihre Wunderwaffen unschädlich machen kann. Aber das kapiert Ihr sowieso nicht. Jedenfalls muss ich nur mit der Fingerspitze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher