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Verschwoerung der Ritter

Verschwoerung der Ritter

Titel: Verschwoerung der Ritter
Autoren: Thilo
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Lanzen aufden anderen gerichtet. Kalle hielt den Atem an. Einer der Ritter trug als Wappen einen Löwen. Löwenherz! »Halt, nicht!«, brüllte Kalle aus Leibeskräften. Würde er jetzt sehen, wie der König starb? Kalle biss die Zähne zusammen, bis seine Kiefer schmerzten. Die Ritter waren noch zehn Meter voneinander entfernt. Noch fünf, noch drei. Jetzt duckte sich Löwenherz geschickt unter der Lanze des anderen hindurch. Doch er selbst traf auch nicht ins Ziel. Beide Ritter preschten in vollem Galopp bis zum Ende der Bahn. Dann drehten die Pferde um. Kalle ballte die Fäuste. Er war dazu verdammt, alles mitanzusehen, ohne eingreifen zu können! Wieder ritten die Gegner los. Der Ritter mit dem gelben Wappen verfehlte Löwenherz abermals. Löwenherz aber hob ihn mit seiner Lanze aus dem Sattel. Krachend landete der Ritter im Staub der Bahn.
    Die Menge auf der Tribüne sprang auf und jubelte. Löwenherz nahm den Helm ab und winkte ihnen zu. Kalle fiel eine Zentnerlast vom Herzen. Es war nur ein Vorkampf, der König war gesund! Schon stellten sich zwei andere Ritter auf.

    »32 Ritter sind gemeldet«, erklärte der Wachposten Kalle. »Der Verlierer scheidet aus. Wenn du meinen Tipp willst: Zum Schluss bleiben König Löwenherz und Johann Ohneland übrig. So war es schon beim letzten Turnier vor fünf Jahren. Sie sind einfach die besten Reiter!«
    Kalle nickte nur und lief zurück in den Burghof. »Aufstehen, sofort aufstehen!«, brüllte er. Nur langsam öffneten Ben, Maddox und Raketa die Augen. »Super Aufpasser sind wir. Das Turnier hat längst angefangen. Und wir wissen immer noch nicht, was Knacki plant.«
    Plötzlich hellwach rannten alle los. Hier irgendwo musste sich Knacki rumtreiben. Da waren sie sich einig. Im Laufen kontrollierte Ben seine Gürteltasche. Stahlbert lag noch immer wie tot darin. Sein Anblick zerriss Ben fast das Herz. Völlig außer Atem kamen sieam Turnierplatz an. Hinter der Tribüne standen Zelte, in denen sich die Ritter auf ihre Kämpfe vorbereiteten. Knappen halfen ihnen beim Anlegen der Rüstungen. Ein dicker Ritter wurde mit einer Art Kran auf sein Pferd gehievt. Es wimmelte von Männern.
    »In Deckung!«, rief Ben plötzlich. Schnell versteckten sie sich hinter einem Zelt. William Rotbart überquerte den Platz. Er führte ein Pferd hinter sich her. Der Ritter im Sattel nahm seinen Helm ab. Die verschwitzten Haare klebten an seiner Stirn. Johann Ohneland!
    »Wie oft muss ich noch siegen, William?«, fragte er. »Zweimal«, antwortete Rotbart. »Bisher hattest du nur Fallobst als Gegner. Der Nächste ist dein neuer Freund, Baron von Knack. Der lässt dich gewinnen, wie abgemacht. Dann wird Löwenherz das vergiftete Wasser trinken und …«
    »Schweig, du Narr!«, herrschte Johann Rotbart an. Drei Knappen halfen dem Ritter vom Pferd. »Keiner von euch betritt heute mein Zelt!«, brüllte Johann sie an.
    »Gift!«, stöhnte Ben. »Warum sind wir da nicht selbst draufgekommen?«

Dupplex-Pillen
    Das Lager des Königs war nicht schwer zu finden. Er hatte natürlich das größte Zelt. Rote Fahnen mit goldenen Löwen darauf flatterten an jeder Ecke im Wind. Davor fand gerade ein Ringkampf statt. Bauern feuerten die Kämpfer an, Kaufleute wetteten ein paar Münzen.
    Plötzlich hielten alle inne und verbeugten sich, denn Löwenherz trat heraus. Die Knappen hatten ihm die Rüstung abgenommen. Er trug jetzt einen feinen Umhang aus leichtem Stoff, Beinlinge und Stiefel. Ben rannte zu ihm. »Wir wissen jetzt, was Johann vorhat!«, warnte er. »Er will Euch vergiften!«
    Löwenherz sah die vier grimmig an. »Gift? Das wird ja immer haarsträubender, was ihr euch ausdenkt.« Er lachte. »Wenn ich tot umfalle, wird Johann als Erster verdächtigt. Nein, niemals.« Er drängte Ben grob zur Seite. »Und jetzt lasst mich endlich das Fest genießen.«

    Raketa stellte sich ihm in den Weg. »Entschuldigt, Majestät, wir wollen keinen Fehler machen«, bat sie zuckersüß. Es funktionierte. Löwenherz knurrte versöhnlich.
    »Darf ich Euch ein Tuch um den Oberarm binden?«, hauchte Raketa. »Um Glück zu wünschen?«
    Löwenherz lachte herzhaft. »Wie es die Hofdamen mit ihren Angebeteten machen? Nur zu, junges Fräulein!«
    Raketa zog das Tuch aus ihrer Frisur und knotete es um Richards Arm. Löwenherz beugte sich vor und hauchte der Pilotin einen Kuss auf die Hand. »Vielen Dank!« Er räusperte sich. »Zwei Mann bewachen mein Zelt«, befahl er. »Lasst niemanden durch. Damit meine vier Knappen
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