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Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Verschwörung auf Burg Schreckenstein

Titel: Verschwörung auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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geht’s los.“
    „Was machen wir drüben?“ fragte Rolf.
    „Abschiedsfest. Was denn sonst?“ antwortete Walter.
    „Und was ist mit Essen?“ wollte Dampfwalze wissen.
    „Nehmen wir mit“, antwortete Fritz.
    „Und Decken. Für’s Lagerfeuer!“ rief Mücke. „Drüben ist ja nix.“
    Damit stand das Programm. Jeder wußte, was er zu tun hatte. Heini, der Koch, rückte Wurst, Butter, Brot und Fertigpäckchen für dicke Suppe heraus.
    „Eben ist der Rex mit der Horn weggefahren!“ berichtete der kleine Egon.
    Darauf meldete Ottokar den ganzen Verein bei Doktor Waldmann ab. Sonja wartete schon am Bootssteg, und zu Wasser und zu Land steuerten die Ritter das rosa Schloß auf der anderen Seite des Kappellsees an.
    Die Überraschung gelang perfekt. Ratlos und mit langen Gesichtern hockten die Mädchen auf der Hangseite, bei den Forsythien.
    „Was tut ihr denn hier?“ fragte Bettina.
    Dichter Hans-Jürgen drückte sich lyrisch aus: „Die Sehnsucht hat uns hergetrieben...“
    „Sonst wären wir daheim geblieben“, fügte Mücke flink hinzu.
    Dann packten sie aus, was sie mitgebracht hatten, und unter gleichmäßigen Kaubewegungen schmolzen die Zerstrittenen wieder zur Gemeinschaft zusammen.
    „Wofür ist denn das?“ fragte Ingrid, als Dampfwalze ein Beil aus seinem Rennradler-Rucksäckchen zog.
    „Das ist für die menschliche Wärme!“ alberte Klaus der Witzbold und ging mit dem Muskelprotz auf Holzsuche.
    Stephan hatte sich neben Beatrix niedergelassen. „Sprichst du zufällig mit mir?“ fragte er.
    Sie lächelte ihn an. „Schön, daß ihr gekommen seid. Obwohl... Ich hab’s mir fast gedacht.“
    Dampfwalze und Klaus errichteten einen übermannshohen Holzstoß. Sie hatten ihn so geschickt aufgeschichtet, daß er sofort lichterloh brannte.
    Es wurde dunkel. Eng saßen Ritter und Mädchen im Kreis, unterhielten sich, sangen oder schauten einfach ins Feuer. Auf einmal standen der Rex und Fräulein Doktor Horn da. Doch sie sagte nichts, mahnte nicht einmal zum Aufbruch.
    „Sie ist am glücklichsten über die Wendung“, sagte Mücke. Umgehend erwiderte Ingrid: „Wir kennen einander jetzt auch viel besser. Samt ihr.“
    Da glänzte Dampfwalzes Gesicht so selig im Widerschein des Feuers, daß er sein schönes Halstuch abnahm. Vor lauter Wärme.
    Die Rektoren gingen, Sonja blieb. Sie hatte den Kuchen der ausgefallenen Schlacht verteilt und sprach aus, was alle dachten: „Der Abend war jedenfalls die beste Idee von allen!“ Spät kehrten sie nach Schreckenstein zurück. Zu Wasser und zu Land. Gemeinsam. Kaum jemand sprach.
    Um so mehr fiel eine helle Stimme auf, die plötzlich sagte: „Wenn wir uns in Zukunft wieder besuchen, kann keiner behaupten, daß er den Weg nicht kennt.“

Deckelbild und Illustration: Nikolaus Moras
    Textredaktion: Susanne Bestmann
    Bestellnummer: 7778
    © 1977 Franz Schneider Verlag GmbH & Co. KG
    München-Wien
    ISBN 3 505 07778 X
    Alle Rechte der weiteren Verwertung liegen beim Verlag, der sie gern vermittelt





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