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Verschleppt ins Tal Diabolo

Verschleppt ins Tal Diabolo

Titel: Verschleppt ins Tal Diabolo
Autoren: Stefan Wolf
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den
Safeguard-Geldtransport haben sie zwar sauber durchgezogen, aber ansonsten sind
sie nicht übermäßig hell belichtet. Niemand, der solche Verbrechen begeht, hat
wirklich Grips in der Birne. Denn jetzt blüht den beiden eine irre lange
Strafe, vielleicht sogar Sicherheitsverwahrung. Denn auf Stritzis Konto gehen
ja auch die Bomben-Anschläge.“
    „Häh? Wie bitte?“, fragte Bernd
mit kalkweißem Gesicht.
    „Sie werden denen Gesellschaft
leisten hinter Gittern“, wurde er von Tim informiert. „Denn wir wissen: Sie
haben Ihrem miesen Bruder den Tipp zu dem Überfall geliefert. Olaf hat das
erzählt. Das werden Gaby, Frau Lampe und ich vor Gericht aussagen. Unter Eid.“
    Marion sah ihren Lover an. „Ist
das wahr?“
    Er schwieg, starrte zu Boden,
ließ Schultern und Nase hängen.
    Erich Schulten feixte. „Keiner
bleibt ungestraft.“
    „Sie haben keinen Grund zur
Freude“, fuhr ihn Gaby an.
    Tim stand auf. „Schulten, Frau
Schulten und Riedmeyer bleiben hier und rühren sich nicht von der Stelle. Klar?
Frau Lampe, Gaby — wir sehen uns draußen um.“
    Sie verließen das Haus und
traten zum Wohnmobil. Von hier konnten sie ein langes Stück der Straße — etwa
600 Meter — überblicken, bevor die hinter einem Hügel verschwand.
    Es war genau der richtige
Moment, denn soeben sockten Stritzi und Olaf durch die Kurve. Sie blieben
stehen und blickten her. Stritzi nahm die MP von der Schulter.
    „Schnell! Hinters Haus!“, wies
Tim seine beiden an.
    Stritzi und Olaf setzten sich
in Bewegung, trabten flott näher. Tim kniete sich hinter einen hüfthohen
Felsbrocken, stützte das Gewehr darauf ab und entsicherte.
    Links neben der Straße hatten
Umwelt-Säue Restmüll entsorgt, einen Haufen Dosen, Flaschen und Blecheimer.
Dieses Ziel war etwa 40 Meter von den Gangstern entfernt. Also keine Gefahr,
dass er sie durch einen Fehlschuss traf und verletzte.
    Tim zielte auf den Abfallhaufen
und krümmte den Finger. Der Schuss krachte. Tim hatte den Kolben nicht fest an
die Schulter gezogen und erhielt vom Rückstoß eine fürchterliche Ohrfeige. Er
ließ das Gewehr los. Ein Blecheimer hatte gescheppert und tanzte immer noch in
der Luft, bevor er auf seinen Haufen zurückfiel. Olaf und Stritzi, völlig
überrumpelt, lagen im Straßenstaub, suchten Deckung und robbten zu einem
mageren Gebüsch.
    In diesem Moment hörte Tim den
Hubschrauber — einen Helikopter der italienischen Polizei. Über den Abendhimmel
schnatterte er aus Richtung Chisotitta heran und war — wie sich bald erwies —
mit sechs Carabinieri besetzt. Alle bis an die Zähne bewaffnet. Aber das war
nur die Vorhut. Denn wenig später — nachdem Olaf und Stritzi bereits mit Hand-
und Fußschellen gefesselt waren — trafen noch vier Streifenwagen ein, drei
Polizisten von der Motorradstreife und vier Berittene auf wirklich schönen
Rossen.
    Zum Schluss zählte Tim 25
Uniform-Träger.
    „Häuptling, jetzt ist alles im
grünen Bereich.“ Erschöpft sank Gaby ihrem Freund in die Arme. „Wir müssen nur
noch zu Hause anrufen. Und dann verdurste ich endgültig.“
    Tim lachte. „Ich nehme einen
kleinen Prämien-Vorschuss aus einer der Kisten. Dann feiern wir drei unser
überstandenes Abenteuer in einer lauschigen Osteria. Und du kriegst Aqua
minerale bis zum Abwinken. Himmel, dein Bussi schmeckt schon ganz trocken.“
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