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Verschleppt ins Tal Diabolo

Verschleppt ins Tal Diabolo

Titel: Verschleppt ins Tal Diabolo
Autoren: Stefan Wolf
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um.
    „Nein“, sagte Bernd. „Es ist im
Haus. Du hast es doch selbst auf deinen Nachttisch gelegt.“
    „Wir fahren dorthin!“,
entschied Tim. „Bitte, Beeilung! Die Typen werden gleich hier sein. Sie haben
eine Maschinenpistole.“
    Sie hätten den Touring auf die
Räder kippen können. Aber der rechte Kotflügel war eingedrückt bis zum
Geht-nicht-mehr und blockierte das Rad. Bernd und Begleitung wurden ins
Wohnmobil eingeladen.

24. Überraschung in der Villa Wonne
     
    Gaby, die im Wohnmobil
geblieben war, begrüßte die beiden an der Tür. Charlotte nickte schuldbewusst.
Tim stellte seine Freundin vor und Frau Lampe.
    Marion Schulten nannte ihren
Namen. Bernd Riedmeyer zögerte bei der Vorstellung etwas, blieb aber dann bei
der Wahrheit.
    „Wohin soll ich fahren?“,
fragte Charlotte.
    Marion wies den Weg.
    Tim hatte die beiden
eingestuft: eine harte Blondine, befehlsgewohnt. Und ein seifenglatter
Schleimer, der sich um Charme bemühte, aber garantiert hinterlistig war und
ohne Bedenken.
    Marion hatte sich neben
Charlotte gesetzt und redete von ihrem Ferienhaus in grandioser Bergeinsamkeit.
    Bernds Blick irrte immer wieder
zu den Metallkisten hin.
    Klar doch!, dachte Tim. Als
Geldtransportfahrer kennt er die wie sein Gesicht im Spiegel.
    Der Mann saß auf der Seitenbank,
Tim und Gaby hockten auf der Bettcouch. Tims Freundin hielt die verstörte
Pauline im Arm.
    „Jetzt würden wir gern wissen,
auf was wir uns hier einlassen“, sagte Bernd. „Unser Handy könnt ihr gern
benutzen. Aber wir möchten vermeiden, dass man mit einer MP auf uns schießt.“
    „Zoff kriegen nur wir: Gaby,
Frau Lampe und ich. Sie beide sind außen vor. Sollte die schlechteste Situation
eintreten und wir in die Hand der Gangster geraten, können Sie behaupten, ich
hätte Sie hiermit...“, grinsend hielt ihm Tim die Pistole unter die Nase,
„...gezwungen.“
    Tim schob die Waffe wieder in
den Gürtel.
    Marion hatte sich umgedreht.
„Wie ist das denn passiert?“
    „Kurz vor Chisotitta stand ein
Wagen am Straßenrand. Panne. Motor im Eimer. Wir wollten helfen. Stattdessen
haben uns die beiden bedroht. Mit ihren Waffen. Sie haben die Kisten eingeladen
und unser Wohnmobil übernommen. Wir seien Geisel, haben sie gesagt. Wieso und
wobei ist unklar. Wir mussten also mit. In den Kisten ist vermutlich
Rauschgift. Heroin oder geschmuggelte Zigaretten. Jedenfalls verbotenes
Giftzeug, das die Menschen kaputt macht.“
    „Aber ihr seid ihnen
entkommen?“, rief Marion.
    „Wie Sie sehen. Sie hielten bei
einem verrammelten Ferienhaus. Während der eine draußen war, habe ich dem
andern eins auf die Gurke gedonnert und ihn rausgeworfen. Dann sind wir mit
Vollgas getürmt, denn der eine fuchtelte schon mit seiner MP.“
    „Tüchtig!“, lobte Bernd. Er
starrte die Kisten an. „Habt ihr schon reingeguckt?“
    „Die sind verschlossen.“
    „Am besten, ihr lasst es so.“
    „Logo.“ Tim hätte fast
gegrinst. Bernd reimte sich eins und eins zusammen. Insgeheim jubelte der Kerl
— galt es doch nur noch, ihn, Tim, auszuschalten. Dann würde Brüderchens Beute
in drei Teile gehen und die — garantiert vereinbarte — Entlohnung für den Tipp
mächtig aufstocken.
    Wirst dich wundern!, dachte
Tim. Nicht für ‘ne Sekunde drehe ich dir den Rücken zu.
    „Die Pistole hast du dem
Gangster abgenommen?“
    Tim nickte.
    „Darf ich sie mal sehen? Ich
interessiere mich für Waffen.“
    Tim zog sie aus dem Gürtel,
ließ das Magazin aus dem Griff gleiten, zog den Schlitten zurück und schüttelte
die Patrone heraus, die sich schon in der Kammer befand. Die Waffe war
entladen. Er reichte sie Bernd.
    Dessen Gesicht war so starr wie
ein Gipsabdruck. „Danke! Aber warum hast du sie entladen?“
    „Damit Sie sich nicht aus
Versehen in die Kniescheibe schießen.“
    „Ich kann mit Waffen umgehen.“
    „Ein Grund mehr.“ Tim grinste.
„Zurzeit macht es mich nervös, wenn jemand in meiner Nähe eine geladene Waffe
in der Hand hält. Das verstehen Sie doch?!“
    Bernd gab die Pistole zurück.
„Ist ein gefährliches Ding.“ Tim lud sie und verstaute sie wieder hinten im
Gürtel. „Wir sind da“, erklärte Marion. „Das ist mein Ferienhaus. Ich habe es
Villa Wonne genannt. O Gott! Wie viele schöne Stunden habe ich hier schon
verbracht!“
    Charlotte parkte dicht neben
dem Haus zwischen zwei Pinien. Die beiden Frauen stiegen aus, Gaby folgte mit
Pauline, Tim ließ Bernd den Vortritt.

    „...kriegen wir das mit den
Versicherungen ganz bestimmt
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