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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr
Autoren: Eileen Janket
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dich« gesagt! ... Die Erinnerung an diesen Moment lullte mich sofort ein und ließ mich gedanklich seu f zen. Dann fiel mir ein, wie Sergio geäußert hatte, dass er sich kaum an den Kampf erinnern könne. Und plötzlich ging mir auf, dass er es genauso gemeint haben musste. Es handelte sich möglicherweise um eine Gedächtnislücke. Die Sorge um seinen Gesundheitszustand lag wieder wie ein schwerer Ble i klotz auf meiner Brust. So dauerte es eine Weile, bis ich in den Schlaf fand.
     
    Ich wurde schlagartig wach, als die Bettdecke von mir h e runtergerissen wurde. Verwundert blinzelte ich in die Dunke l heit. Sergio hatte sich aufgesetzt und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Durch das Zimmer wanderten ab und an fahle Lichtstreifen, die von Autoscheinwerfern kamen. Einer glitt über sein Gesicht und ich konnte sehen, dass es ihm nicht gut ging.
    Sofort setzte ich mich auf und legte die Hand auf seine Schulter. »Hey ... was ist mit dir?«
    Er reagierte nicht.
    Ich rutschte näher an ihn heran. »Kann ich dir was bri n gen? Brauchst du was?«, fragte ich leise. Mein Herz klopfte auf einmal schneller. Ich dachte an das Gespräch mit meiner Mutter, und dass ich ihm Fragen stellen sollte.
    »Sergio, hast du Kopfschmerzen?«
    Endlich schien er mich wahrzunehmen und drehte sich zu mir. Mein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Er sah mich an, als wundere er sich, mich zu sehen.
    »Lexi?«
    »Ja ... alles okay mit dir?«
    Er nickte kaum merklich.
    »Sergio, weißt du, wo du bist?«, fragte ich und kam mir sofort idiotisch vor. Er würde ja wohl wissen, dass er in se i nem eigenen Zimmer war, Kopfverletzung hin oder her.
    Leider antwortete er nicht prompt, sondern ließ den Blick erst umherwandern, dann sah er mich stirnrunzelnd an und fragte: »Bei mir?«
    Ich konnte seinem Gesichtsausdruck nicht genau entne h men, ob seine Antwort eine Feststellung oder tatsächlich eine Frage war.
    »Ja, bei dir. Es ist doch dein Zimmer, Sergio!«
    Ich krabbelte ein wenig herum und setzte mich genau vor ihn. »Tut dein Kopf weh?«, fragte ich erneut.
    »Und wie ...«, flüsterte er, »... als würde jemand Löcher in mein Gehirn bohren.«
    Einerseits lieferte diese Info Grund zur Besorgnis, doch andererseits war ich ein wenig froh darüber, dass er trotz a l lem zu einem Hauch Humor fähig war.
    Ich überlegte, was ich noch fragen könnte.
    »Sergio, weißt du, was heute Abend passiert ist?«
    Er hob fragend die Augenbrauen. »Heute Abend?«
    »Ja, heute Abend ... was war da los?«
    »Hab ich vielleicht was angestellt?«
    Ich starrte ihn nervös an. »Weißt du es wirklich nicht?« »Doch, jetzt fällt‘s mir ein ... Bin mit Luka herumgefahren und er hat dauernd von Geld gequatscht ... weiß aber nicht ... wohin wir gefahren sind ...«
    Okay , dachte ich, das hört sich jetzt echt nicht gut an.
    Ich war nun hellwach. Der einzige Gedanke, der um me i nen Verstand rotierte wie ein ohrenbetäubender Helikopter, war, dass Sergio dringend ins Krankenhaus musste.
    »An ð ele moj , warum schaust du so entsetzt?«, flüsterte er.
    »Sergio, du ... du musst von einem Arzt untersucht we r den«, sagte ich leise und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. »Bitte!«
    Sein Mundwinkel hob sich. »Lexi, hey ... ich hab nur Spaß gemacht. Ich weiß, dass ich einen Kampf hatte, keine Sorge ... Mein Kopf checkt noch alles! Er tut nur verdammt weh ...«
    Ich hielt verunsichert inne.
    »Sergio, das ist nicht witzig. Okay, dann eine letzte Frage ... Gegen wen hast du gekämpft und wer hat gewonnen?«
    »Das sind zwei Fragen, Lexi!«
    »Dann sind es eben zwei ... Beantworte sie bitte!«
    »Gegen meinen lieben Freund Yuri Rutschenko ... Da siehst du‘s ... hab noch genug Hirn übrig.« Er grinste, verzog aber unmittelbar darauf das Gesicht, als hätte sich sein Kop f schmerz verstärkt.
    »Okay ... und wer hat gewonnen?«
    Jetzt starrte er mich ratlos an. Ein Lichtstreifen zog wieder über sein Gesicht und ließ mich seine gekräuselte Stirn und die zusammengezogenen Augenbrauen deutlich erkennen.
    »Wer hat gewonnen, sag‘s mir!«, drängte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ähm ... Mir fällt‘s bestimmt gleich ein ...«
    »Sergio, das musst du wissen, ohne ewig zu überlegen! Weißt du es oder nicht?«
    »Ich schätze, ich muss raten.«
    »Okay, genug ... Bitte, Sergio, ich hab mit meiner Mom geredet. Sie sagt, du musst unbedingt untersucht werden. Du ... du hast vielleicht eine Gehirnerschütterung ...«
    »Sag mir
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