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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch
Autoren: Sarah Morgan
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zeigte.
    Suchte er womöglich nach einem Vorwand, sie zu entlassen?
    „Perfekt“, meinte er. „Richtig weihnachtlich. Genau so hatte ich es mir für Rio vorgestellt.“ Er lächelte schmierig und musterte sie dabei von Kopf bis Fuß. „Sie sind ja ganz nass.“
    Regungslos stand sie da. Warum musste der einzige Mann, der sich für sie interessierte, so ein Widerling sein?
    „Es schneit. Ich musste auf den Bus warten.“
    „Ich möchte nicht, dass meine Angestellten eine Lungenentzündung bekommen. Stellen Sie sich unter die Dusche.“
    Evie errötete. „Keine Zeit. Ich bin noch nicht fertig, und in einer halben Stunde habe ich Feierabend.“
    „Sie haben gleich morgen früh wieder Dienst.“ Carlos runzelte die Stirn. „Übernachten Sie heute hier. Dann können Sie sofort anfangen. Ich möchte, dass alles zu Rios Zufriedenheit ist.“
    Sie durfte im Hotel bleiben? Evie konnte ihr Glück nicht fassen. „Das wäre nicht schlecht“, erwiderte sie betont lässig. „Haben wir denn ein freies Zimmer?“
    „Nein, wir sind ausgebucht. Aber Sie können hierbleiben. Im Penthouse.“
    Fassungslos sah sie ihn an. „Hier?“
    „Warum nicht? Wir erwarten Rio erst morgen Nachmittag. Ihre Schicht endet um Mitternacht, und die nächste fängt morgen früh um sieben an. Ich sorge dafür, dass keiner Sie stört.“
    Plötzlich war sie verunsichert. „Ich soll wirklich im Penthouse schlafen?“
    „Ja. Niemand hat etwas dagegen, und außerdem schulde ich Ihnen etwas.“ Nach kurzem Zögern fuhr er fort: „Es tut mir leid, wenn ich neulich zu aufdringlich war. Ich habe die Signale falsch gedeutet.“
    Sie hatte überhaupt keine Signale ausgesendet. „Vergessen wir das Ganze lieber.“ Dennoch war sie erleichtert. Vielleicht wollte er sie doch nicht entlassen? „Was macht Ihr Finger?“
    „Er heilt.“ Carlos bewegte seinen verbundenen Finger und sah sie zerknirscht an. „Im Ernst, Evie. Bleiben Sie. Es ist im Interesse des Hotels. Wenn Sie hier übernachten, schaffen Sie mehr.“
    „Na gut“, antwortete sie nach einer kurzen Pause. „Danke.“
    „Haben Sie trockene Sachen dabei?“
    Evie dachte an ihre Habseligkeiten im Keller. „Ich … habe unten eine Tasche.“
    „Dann lasse ich sie holen. Wo steht sie?“
    Flankiert von seinem Sicherheitsteam, verließ Rio Zaccarelli im Schutz der Dunkelheit seinen Privatjet und stieg in die wartende Limousine.
    „Keine Presse – das ist gut.“ Antonio, sein erster Bodyguard, blickte sich routiniert um. „Niemand weiß, dass Sie kommen. Sollen wir im Hotel Bescheid sagen? Man erwartet Sie erst heute Nachmittag und nicht um vier Uhr morgens.“
    „Nein.“ Entspannt lehnte Rio sich im Fond zurück.
    Da Antonio wusste, dass man die Aussagen seines Chefs nie hinterfragte, schloss er die Tür und setzte sich neben den Fahrer. „Es dauert sicher nicht lange. Die Straßen sind leer. Wahrscheinlich, weil bald Weihnachten ist.“
    Rio antwortete nicht.
    Die innere Kälte, die er plötzlich verspürte, hatte nichts mit der niedrigen Außentemperatur zu tun. Mit ausdrucksloser Miene schaute er aus dem Fenster.
    Weihnachten.
    Zwanzig Jahre waren vergangen, und er hasste dieses Fest immer noch.
    Wäre es nach ihm gegangen, hätte man es aus dem Kalender gestrichen.
    Bemüht, die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen zu ignorieren, schaltete er sein Smartphone ein.
    Anna, die Ballerina, hatte ihm vierzehn Nachrichten geschickt. Nachdem er die ersten drei überflogen hatte und über das Wort Beziehung gestolpert war, löschte er alle.
    Als der Wagen kurz darauf am Hotel ankam, blieb Rio noch einen Moment sitzen, um es zu betrachten.
    Du wirst es nie zu etwas bringen, Rio. Du bist ein Niemand.
    Grimmig lächelte er. Dieses Gebäude gehörte ihm. Nicht schlecht für jemanden, dessen Leben einmal ein einziger Scherbenhaufen gewesen war.
    Schließlich beugte er sich vor. „Bringen Sie mich zum Hintereingang“, wies er seinen Fahrer auf Italienisch an.
    „Ja, Sir.“
    Kaum hatte die Limousine gehalten, stieg Rio aus und steuerte die Tür an. Missbilligend verzog er den Mund, als er dort niemandem begegnete.
    Antonio folgte ihm. „Ich gehe zuerst.“
    „Nein. Sie überprüfen die Überwachungskameras im Keller. Stellen Sie fest, wie lange es dauert, bis ich darauf zu sehen bin.“ Im Laufschritt eilte Rio die zehn Stockwerke zur Penthousesuite hoch, wo er einen Code eingab und die Tür sich öffnete.
    Niemand hatte den Sicherheitscode geändert. Seine Augen funkelten vor Wut.
    In
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