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Verlobung auf Italienisch

Verlobung auf Italienisch

Titel: Verlobung auf Italienisch
Autoren: Sarah Morgan
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Rio“, flüsterte sie, denn plötzlich verspürte sie das dringende Bedürfnis, es ihm zu sagen. „Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, und mir ist jetzt auch klar, warum du solche Angst davor hast zu lieben. Das ändert aber nichts an meinen Gefühlen für dich. Du sollst wissen, dass du geliebt wirst.“
    Rio stöhnte leise, bevor er sie auf sich zog und die Arme um sie legte. „Ich weiß, dass du mich liebst. Ich habe es im Park in deinen Augen gesehen.“
    „Oh.“ Sie lachte verlegen. „So viel also zu meiner Fähigkeit, mir nichts anmerken zu lassen. Spiel bloß nie Poker mit mir.“
    „Evie …“
    „Sag nichts.“ Zärtlich küsste sie ihn. „Das ist dir schon oft passiert. Ich weiß es. Lass uns nicht an morgen denken, sondern einfach den Moment genießen. Alles andere ist jetzt unwichtig.“
    Sie lag im Dunkeln wach, hielt Rio fest und wünschte, diese Nacht würde nie zu Ende gehen.
    Doch es war vorbei, das wusste sie.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben sehnte sie den ersten Weihnachtstag nicht herbei.

9. KAPITEL
    Gleich, nachdem Rio aufgestanden war und geduscht hatte, tätigte er mit zwei seiner drei Handys mehrere Telefonate, um den Tag zu planen.
    Evie ließ es langsamer angehen. Sie zog sich an und packte dann die Geschenke ein, die sie für ihren Großvater besorgt hatte – einen warmen Kaschmirschal für seine Spaziergänge im Park des Seniorenheims, eine Leselampe und seine Lieblingspralinen.
    Danach betrat sie das Wohnzimmer und betrachtete sehnsüchtig die Weihnachtsdekoration. Es musste Rio große Überwindung gekostet haben, das Penthouse schmücken zu lassen, wenn er so traurige Erinnerungen an das Fest hatte. Offenbar war er kein Waschlappen.
    Er war ein richtiger Mann.
    „Bist du bereit?“ Er kam auf sie zu und nahm ihr die Geschenke ab.
    Evie atmete tief durch. Nein, sie war nicht bereit. Sie würde nie bereit sein, ihn gehen zu lassen.
    „Ich bin noch nie mit dem Hubschrauber geflogen“, erklärte sie gezwungen fröhlich. „Das Leben mit dir ist eine ganz neue Erfahrung.“
    Lächelnd küsste er sie auf den Mund. „Und es ist noch nicht zu Ende.“
    Nein. Ihnen blieb noch dieser Tag. Ein ganzer Tag.
    Ihr Herz pochte wie wild, und sie hätte gerne von ihm gewusst, wie er sich das Ende vorstellte. Doch er ging schon auf den Aufzug zu, der sie diesmal aufs Dach brachte.
    Kurz darauf flogen sie über die verschneite Landschaft. Evie, die noch nie etwas Schöneres gesehen hatte, versuchte, sich jeden Moment einzuprägen, weil alles, was sie an diesem Tag mit Rio machte, das letzte Mal sein würde.
    Als sie schließlich im Park des Seniorenheims landeten, konnte Evie nur noch mühsam die Fassung bewahren. Selbst die Aussicht darauf, ihren geliebten Großvater wiederzusehen, stimmte sie nicht heiter. Und dass Rio so energiegeladen wie nie wirkte, machte alles umso schwerer.
    „Ich freue mich darauf, deinen Großvater endlich kennenzulernen, nachdem ich so oft mit ihm telefoniert habe.“
    So oft? Sie runzelte die Stirn. Soweit sie wusste, hatte er nur zweimal mit ihrem Großvater gesprochen. Doch bevor sie ihn fragen konnte, öffneten sich die Türen, und sie sah alle Bewohner festlich gekleidet Spalier stehen – Mrs Fitzwilliam mit neuer Frisur und ganz vorn ihr Großvater in seinem besten Anzug.
    Stürmisch umarmte Evie ihn und küsste ihn auf die Wange, während sie beide vor Rührung weinten und gleichzeitig drauflosredeten. Wie konnte sie je glauben, dass sie in London glücklich werden würde. Vielleicht wird alles gut, dachte sie. Vielleicht werde ich es überleben.
    Erst nachdem sie sich einige Minuten unterhalten hatten, fiel Evie auf, dass das ganze Seniorenheim in weihnachtlichem Glanz erstrahlte. Es war ein silbernes und weißes Paradies, das an das Penthouse erinnerte.
    „Dein Rio verwöhnt uns nach Strich und Faden. Du hast dir einen richtigen Mann geangelt, Evie. Ich sehe dir an, wie sehr du ihn liebst“, erklärte ihr Großvater.
    Es kostete sie große Mühe, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Wie sollte sie ihm das alles erklären, wenn sie sich von Rio trennte. Sie warf diesem einen hilflosen Blick zu, doch er lächelte nur und wandte sich ab, um etwas auf Italienisch zu Antonio zu sagen.
    Obwohl seine Köche sich selbst übertroffen hatten, brachte sie kaum einen Bissen hinunter. Deshalb atmete sie erleichtert auf, als ihr Großvater schließlich aufstand, um eine Rede zu halten. Er dankte den Köchen, dem Stylistenteam und vor allem Rio. Und
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