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Verliebt in eine Gottin

Verliebt in eine Gottin

Titel: Verliebt in eine Gottin
Autoren: Crusie Jennifer Stuart Anne Rich Lani Diane
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schon vorgekommen wäre?«, gab Daisy zurück.
    Pegs Blick normalisierte sich, und sie meinte achselzuckend: »Nein, das wohl nicht.«
    Wie komme ich bloß zu einer solchen Mutter? »Schau mal, zwei Tage, hast du gesagt. Der Doktor gibt dir irgendwelche Spritzen, hast du gesagt, und …«
    »Na ja, der Doktor …«
    » Zwei Tage, hast du gesagt .« Daisy bemühte sich, ihre Atmung unter Kontrolle zu halten, als sie Panik in sich aufsteigen fühlte. »Nicht dass Bailey nicht irgendwie …« – sie blickte auf den kleinen Hund hinab, der ihr Leben in den vergangenen 48 Stunden gehörig auf den Kopf gestellt hatte – »… irgendwie süß ist, aber ich habe in meinem Leben keinen Platz für deinen Hund. Seinetwegen muss ich jetzt meine ganze CD-Sammlung neu einsortieren, und meine Sofakissen werden nie mehr, wie sie mal waren, und …«
    »Ich dachte, ihr zwei hättet Spaß miteinander«, fiel Peg ihr ins Wort. »Ich dachte, du würdest dich freuen, mal für eine Weile einen Wohngenossen zu haben.«

    »Er ist kein Wohngenosse«, widersprach Daisy. »Er ist ein Hund. Wohngenossen haaren nicht und machen auch meistens keine Häufchen in deine Badewanne. Und überhaupt, hast du je mal daran gedacht, Gehorsam von ihm zu …«
    »Lass uns das ausführlicher besprechen.« Peg packte Daisy am Ellbogen. »Wir könnten uns irgendwo hinsetzen …« Peg ließ den Blick über das Gelände schweifen, deutete dann auf den riesigen Steinstufentempel, in dem die Abteilung für Geschichte des Summerville College untergebracht war. »Dort.«
    Sie zog an Daisys Arm, aber Daisy widersetzte sich. Sie hatte den Großteil ihres Lebens in Summerville zugebracht, zuerst vier Jahre als Studentin, dann weitere zehn als Angestellte in der Humanistischen Abteilung, und all die Jahre war es ihr gelungen, nie einen Fuß dort hinein zu setzen. Der Tempel war im Grundriss halb so groß wie ein Wohnblock in der Stadt, nach oben hin verschmälerte er sich über drei Stockwerke hinweg in mächtigen Stufen und wirkte wie ein riesiger, hässlicher 3Hochzeitskuchen aus Stein. Sicher, Summerville College war stolz darauf, einen echten mesopotamischen Stufenturm von Babylon mitten auf dem Gelände zu besitzen, aber einladend wirkte der Klotz nicht gerade.
    »Setzen wir uns einfach ins Gras«, schlug Daisy vor und behielt dabei den Stufentempel im Blick, als könnte er sie hinterrücks überfallen, wenn sie so unbesonnen war, ihm den Rücken zuzukehren. »Ich bin sowieso schon voller Grasflecken.«
    »Quatsch«, meinte Peg und zog Daisy mit einer Kraft mit sich fort, die niemand dem winzigen Persönchen zugetraut hätte.
    Bellend tanzte Bailey um ihre Fersen, als sie anfingen zu gehen. Es schien Peg nichts auszumachen, dass ihre Hand, die die Leine hielt, von einer Seite zur anderen gerissen wurde; allein der Anblick machte Daisy schier verrückt.
    »Weißt du«, sagte sie wieder, »du solltest dir wirklich mal überlegen, ihn zu erzieh …«
    »Erzähl doch mal«, unterbrach Peg sie und hakte sich mit
ihrem freien Arm bei Daisy unter. »Was gibt’s Neues? Irgendwas passiert?«
    »Neues?« Daisy seufzte. »Mal nachdenken. Kratzer in meinen Parkettböden, die sind neu. Dass ich nachts nicht mehr durchschlafen kann, weil Bailey an der Tür bellt, das ist neu. Ach ja, lass mich dir von dem gestern gekillten Feigenbäumchen im Büro erzählen …«
    Peg blieb abrupt stehen und warf Daisy einen entsetzten Blick zu. »An der Tür bellt? Warum hast du ihn denn nicht in deinem Bett schlafen lassen?«
    Daisy blieb etwa fünf Meter vor den Tempelstufen stehen und wandte sich zu ihrer Mutter um. »Ihn mit mir im Bett schlafen lassen? Bist du verrückt geworden?«
    Peg schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nett. Er kriecht unter der Bettdecke nach unten und wärmt dir die Füße.«
    Uaagh , dachte Daisy. »Hör mal, ich bin kein Hunde-Freak, ja? Ich meine, Bailey ist ja …« – sie warf ihm einen Blick zu, während er fröhlich hechelnd zu ihr aufblickte, und empfand ein seltsames Schuldgefühl – »… na ja, ganz in Ordnung, für einen Hund, aber ich mag eben keine Tiere. Ich möchte eine saubere Wohnung und Kleider ohne Hundehaare daran, und …«
    In diesem Augenblick kam etwas auf sie zugeflattert und traf sie sanft auf die Wange. Sie griff danach und sah, dass es ein weiteres gelbes Flugblatt war. Suchend blickte sie sich nach einem Studenten mit einem Stoß Flugblätter um, dem sie die Meinung sagen konnte, aber da war niemand. Daisy warf einen Blick auf das
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