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Verfuehrung in aller Unschuld

Verfuehrung in aller Unschuld

Titel: Verfuehrung in aller Unschuld
Autoren: Annie West
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als Lucy erwartet hatte.
    Vor einer gefühlten Ewigkeit hatte sie einen einzigen wundervollen Tag mit ihm verbracht. Den perfekten Tag. Beim Abschied hatten sie sich versprochen, einander wiederzusehen.
    Damals hatte sie sich wie im siebten Himmel gefühlt, so lebendig wie nie zuvor. Dank ihm. Innerhalb weniger Stunden hatte sie sich unsterblich in den charmanten Fremden verliebt.
    Wie jung sie damals gewesen war! Nicht nur an Jahren, auch an Erfahrung. Und wie unglaublich naiv.
    Das Wiedersehen hatte dann im Gerichtssaal stattgefunden. Lucy erinnerte sich, wie ihr Herz vor Freude höher geschlagen hatte, als sie Domenico Volpe unter den Zuschauern entdeckte. Sie hatte gedacht, er wäre ihretwegen gekommen. Um ihr beizustehen in diesem Drama, das so plötzlich über sie hereingebrochen war. Sie war doch ganz allein!
    Tagelang hatte sie auf ein tröstendes Wort von ihm gehofft, auf einen zärtlichen Blick wie am Tag ihrer ersten Begegnung. Er aber hatte sich aufgeführt wie der Racheengel persönlich. Das feindselige Funkeln in seinen Augen war ihr durch Mark und Bein gegangen und hatte all ihre Hoffnungen zerstört.
    Schaudernd legte sie jetzt die Arme um sich. Die Paparazzi und Domenico Volpe an einem Tag, das war zu viel für ihre Nerven!
    Aber sie würde sich nicht anmerken lassen, wie sehr er sie durcheinanderbrachte. Den Gefallen tat sie ihm nicht.
    Was gar nicht so einfach war. Schon seine Stimme, dunkel und verführerisch wie geschmolzene Schokolade, weckte Gefühle in Lucy, die sich schwer unterdrücken ließen. Mit seinem durchtrainierten Körper, der lässigen Selbstsicherheit und seinem Charisma war er viel zu sexy, um sie kaltzulassen.
    Und erst die Art, wie er sie forschend betrachtete, als wollte er die wahre Lucy Knight hinter ihrer Maske entdecken! Die Frau, die sie erfolgreich zu verbergen gelernt hatte.
    Vielleicht war sie einfach zu lange im Gefängnis gewesen. Vielleicht war eine heiße Affäre mit einem attraktiven Fremden genau das, was sie jetzt brauchte.
    Einem Fremden wie Domenico Volpe.
    Nein! Es sprach so viel dagegen, dass sie gar nicht alles aufzählen konnte.
    Lucy sah wieder aus dem Fenster. Einerseits war sie froh, in der sicheren Limousine zu sitzen, andererseits wusste sie, dass sie dafür würde bezahlen müssen. An Güte und Nächstenliebe glaubte sie schon lange nicht mehr.
    Domenico Volpe hatte sie nicht ohne Hintergedanken vor den Reportern gerettet, so viel war klar. Er wollte etwas von ihr. Ein Geständnis? Da konnte er lange warten.
    Während sie gedankenverloren auf die Straße blickte, kam ihr der Teil von Rom, durch den sie fuhren, plötzlich bekannt vor.
    Lucy straffte sich. Dort war der Laden, in dem sie Souvenirs für ihren Dad, Sylvia und die Kinder gekauft hatte. Daneben befand sich das Café, in dem es die leckeren Pasteten und den besten Kaffee gab. Und dahinten der Park, in dem sie unter Brunos wachsamem Blick mit dem kleinen Taddeo gespielt hatte.
    Eine dunkle Vorahnung beschlich sie, als der Wagen in die vertraute Straße einbog. Ungläubig wirbelte Lucy zu Domenico Volpe herum, der sie aufmerksam beobachtete.
    „Das ist nicht Ihr Ernst!“
    „Sie wollten doch Ihre Ruhe haben, oder?“
    „Und wie nennen Sie das?“ Der Gehweg vor dem Palazzo der Volpes wimmelte von Reportern. Im Hintergrund ragte die imposante Villa auf, Wahrzeichen immensen Reichtums und jahrhundertealter Familientradition. Und Schauplatz der dramatischen Ereignisse vor fünf Jahren.
    Lucy wollte das Haus nie wieder betreten. Bei seinem Anblick brach ihr der Angstschweiß aus.
    „Sagen Sie Ihrem Chauffeur, er soll anhalten. Sofort!“
    „Warum?“ Domenico Volpes Blick war eisig. „Wollen Sie etwa kneifen?“
    Das saß. Diese Genugtuung gönnte sie ihm nicht. „Nein, aber Sie vielleicht. Ich habe nichts mehr zu verlieren.“
    Er lächelte zynisch. „Wirklich nicht?“ Es klang, als hätte er sich zum Ziel gesetzt, jede ihrer Schwächen erbarmungslos auszuloten.
    Sollte er doch! Er ahnte ja nicht, wie ein paar Jahre Gefängnis eine junge Frau abhärten konnten.
    Ein stoisch dreinblickender Wachmann hielt die lauernden Reporter in Schach, während die Limousine das Tor passierte. Dann ging es abwärts in eine Tiefgarage, wo eine ganze Flotte auf Hochglanz polierter Fahrzeuge bereitstand. Lucy zählte mehrere Limousinen, ein Motorrad und zwei Sportwagen, einer davon ein schmucker Oldtimer, mit dem ihr Vater für sein Leben gern gefahren wäre.
    Unerwartet heftig brach die Trauer um ihren
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