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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt
Autoren: Michelle Styles
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gelegt, bevor ich hinuntersprang. Es ist so gut geschrieben, dass ich einfach wissen musste, wie es weitergeht.“
    „Ich stimme Ihnen zu. ‚Stolz und Vorurteil‘ ist außerordentlich gut geschrieben.“
    „Ich nahm an, die Mitglieder des Jehuklubs messen Lesen und Bildung keinerlei Bedeutung bei, Mr. Farnham.“
    „Woher wissen Sie von meiner Verbindung zum Jehuklub?“ Sein Blick wurde unvermittelt kalt wie Eis.
    „Mein Verlobter war einer Ihrer Bewunderer.“ Diana schluckte. „Er hieß Algernon Finc.“
    Er zog die Augenbrauen zusammen, dann schüttelte er den Kopf. „Dieser Name sagt mir nichts.“
    „Er war jünger als Sie, aber er besuchte ebenfalls die Universität in Cambridge. Er sprach immer in höchsten Tönen von den Heldentaten der Mitglieder des Jehuklubs.“ Diana ballte die Hand zur Faust. Der Mann, der Algernons Torheiten noch gefördert und damit schließlich auch zu seinem Tod beigetragen hatte, leugnete nun jegliche Erinnerung an ihn. „Er hat uns einander vor fünf Jahren sogar vorgestellt.“
    „Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Ich bedaure, dass dieser Anlass meinem Gedächtnis entfallen ist“, antwortete er zögernd.
    Wohlige Zufriedenheit überflutete Diana. Es war unter ihrer Würde, dennoch genoss sie seine unvermittelte Unsicherheit.
    „Ich freue mich darauf, unsere Bekanntschaft zu erneuern.“
    „Er verstarb vor fünf Jahren, Mr. Farnham.“
    „Mein Beileid. Manche Menschen neigen indes gelegentlich dazu, die Tiefe einer Bekanntschaft zu übertreiben.“ Er zuckte leicht mit seinen breiten Schultern, wieder einmal durch und durch der blasierte Gentleman. „Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie hören. Bedenken Sie dies beim nächsten Mal. Der Jehuklub hat sich schon vor Jahren aufgelöst. Außerdem redet man mich nicht länger mit Mr. Farnham an, da ich bereits seit sechs Monaten der sechste Earl of Coltonby bin.“
    „Da habe ich wohl einen Irrtum begangen, Mylord.“ Diana neigte leicht den Kopf. „Ich bedaure Ihren Verlust. Indes verleiht ein Titel nicht das Recht, jede Frau nach Gutdünken zu verführen.“
    Ein Grübchen zeigte sich in seinem Mundwinkel. „Zum Glück hegte ich keinen solchen Plan.“
    „Ich bin erleichtert, dies zu hören.“
    Er ließ den Blick langsam über ihren Körper schweifen, verweilte auf ihren Kurven. Diana brachte sich selbst in Erinnerung, dass sie ein einfaches Kleid trug, nichts, das ihrer Figur zu sehr schmeichelte. Für Besuche in der Nachbarschaft war es angemessen, aber in einer Stadt wie Newcastle, ganz zu schweigen in den Lichtern von London, würde es unelegant und unmodisch anmuten. Sie wirkte darin sittsam, bescheiden, unauffällig.
    Er umschloss ihre Finger, nahm sie gefangen und hielt sie fest, bevor er ihre Hand an seine Lippen zog, sie dabei unverwandt ansehend. „Sie werden Fahrstunden nehmen. Darauf bestehe ich. Die öffentliche Sicherheit verlangt diese Maßnahme.“
    „Die Öffentlichkeit verlangt dies durchaus nicht.“ Diana entzog ihm ihre Hand, ihren zittrigen Fingern keine Beachtung schenkend. „Ich bezweifle, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen.“
    Brett Farnham bedachte sie mit einem ungläubigen Blick. Diese Unterhaltung verlief ganz und gar nicht in der Richtung, die er einzuschlagen gedacht hatte, nachdem er einen flüchtigen Blick auf ihre wohlgeformten Waden hatte werfen können. „Ich versichere Ihnen, die Klatschgeschichten über mich sind weit übertrieben.“
    „Selbst wenn dem so wäre, würde meine Antwort nicht anders lauten. Außerdem ist London Ihr angestammter Aufenthaltsort. Ihr Besuch hier wird nur von kurzer Dauer sein.“
    Als die Schönheit ihre vollen rosigen Lippen fest aufeinanderpresste, fragte sich Brett, wie es wohl wäre, sie erneut zu schmecken. Doch dies würde er nicht riskieren, bevor er nicht wusste, ob sie frei war. Immerhin behauptete sie, sie seien miteinander bekannt. Daher wäre er ein Narr, sich ihr ohne genauere Kenntnis ihrer Vorgeschichte, ihres Familienstandes zu nähern. Brett rühmte sich seines Scharfblicks. Er würde niemals mit einer Frau liebäugeln, die berechtigterweise eine Ehe im Sinn haben könnte. Frauen, die das Spiel verstanden, das er spielte, zog er bei Weitem vor.
    „Mein Aufenthalt hier könnte länger dauern, als Sie annehmen“, sagte er, insgeheim hoffend, sie gehöre nicht zu den Frauen, denen er nicht nachstellen durfte, sondern zu denen, die er reinen Gewissens umgarnen konnte. „Ich habe kürzlich ein höchst begehrenswertes
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