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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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„Du hast sie wirklich hierhergebracht!“, wandte sich die Kleine mit verklärter Stimme an den Prinzen. „Ich habe nicht daran geglaubt, obwohl du es versprochen hast.“
    Als sie sich wieder Izzy zuwandte, glitzerten helle Tränen in ihren Augen. „Ich bin Ihr größter Fan, müssen Sie wissen“, sagte sie fast andächtig. „Ich … ich liebe Sie so sehr, wir alle lieben Sie.“
    Izzy konnte es nicht fassen. „Mich?“, fragte sie rau. „Aber wieso?“
    „Weil Sie toll sind! Ich habe all Ihre Songs auf meinem iPod!“ Jessica überschlug sich fast vor Eifer. „Würden Sie mir ein Autogramm geben? Wenn ich gewusst hätte, dass Sie kommen, hätte Mum ein Poster von Zuhause mitbringen müssen.“
    Überwältigt von so viel unerwarteter Zuneigung setzte Izzy sich zu dem Teenager auf die Bettkante. „Du musst mich verwechseln“, sagte sie lahm. „Meine letzte Single war ein Flop und … übrigens kannst du mich ruhig duzen.“
    „Darf ich wirklich?“ Jessica schien ihr Glück kaum fassen zu können. „Und was die Single betrifft, wen interessiert’s, dass sie nicht so gut ankommt. Wichtig ist doch, dass du nie aufgibst, oder? Du bist mein großes Vorbild, weißt du?“ Schüchtern legte das Mädchen seine schmalen Finger auf Izzys Hand. „Ich habe das Bild gesehen, auf dem du im Hochzeitskleid vor der Kirche stehst und weinst …“
    Izzy schnitt eine Grimasse. „Das hast du gesehen?“
    Jessica nickte. „Ich sammle alle Bilder von dir, sogar das, wo du diesen fremden Kerl küsst, um zu zeigen, dass du dir von keinem Mann dein Leben ruinieren lässt.“ Aus einem plötzlichen Impuls heraus öffnete das Mädchen seinen Nachtschrank und zog ein Album hervor, in dem sie tatsächlich Unmengen von Bildern und Zeitungsausschnitten ihres Popstars gesammelt hatte. „Du siehst immer so toll aus!“ Jetzt zeigte sie auch noch ausgerechnet auf das rote Paillettenkleid, den Stein des Anstoßes! „Mum sagt, wenn es mir besser geht, wird sie versuchen, so ein ähnliches Kleid für mich zu finden.“
    Langsam dämmerte es Izzy. „Dir gefällt das Kleid wirklich?“
    „Gefallen? Ich liebe es!“ Dieser kleine ekstatische Ausbruch erinnerte Izzy so sehr an sich selbst, dass ihr die Tränen kamen. Als sie zur Seite schaute, sah sie, dass Matteo ihr die Tüte hinhielt, in der sie das Corpus Delicti wusste.
    „Hier …“, sagte sie, zog das Kleid heraus und gab es Jessica. „Ich schenke es dir. Die Schuhe bekommst du nicht, weil sie waffenscheinpflichtig sind“, versuchte sie, ihre Rührung zu kaschieren, als sie die Tränen sah, die dem Mädchen über die blassen Wangen liefen.
    „Du schenkst mir wirklich dein Kleid?“ Die Kleine konnte ihr Glück kaum fassen.
    „Es ist deins“, sagte Izzy rau und verabschiedete sich auf den unauffälligen Wink der Schwester hin liebevoll von ihrem größten Fan. „Du wirst einfach umwerfend darin aussehen. Und sobald meine neue CD raus ist, bringe ich sie dir persönlich vorbei, natürlich signiert!“
    Jessica winkte dem Prinzen und ihrem Idol erschöpft, aber glücklich hinterher.
    Während sie stumm nebeneinander in Richtung Parkplatz gingen, bewegte Izzy ein einziger Gedanke: Ich liebe ihn … ich kann nichts dagegen tun, ich liebe ihn einfach.
    „Alles okay?“, fragte Matteo, als sie im Wagen saßen.
    „Küss mich“, forderte Izzy rau.
    Das tat er voller Hingabe, und als er ihre Tränen sah, wischte er sie trotz seines inneren Unbehagens zärtlich mit dem Handrücken weg. „Hat dir der Besuch im Krankenhaus so zugesetzt?“
    „Nein, im Gegenteil, ich bin sehr froh, dass du mich mitgenommen hast.“
    Er grinste schief. „Ich hatte keine Wahl. Sobald sie die Bilder von uns auf der Verlobungsparty gesehen haben, haben sie mich gedrängt, dich unbedingt mitzubringen, besonders Jessica. Du hast eine viel größere Fangemeinde, als du glaubst.“
    „Wie schön.“
    Irgendetwas stimmte nicht, das spürte er genau, aber was?
    Die Fahrt verlief in tiefem Schweigen, und in der Nacht liebten sie sich mit einer Intensität, die ihn verstörte und verunsicherte und für sie herzzerreißend war, weil sie nach Abschied schmeckte.
    Als Matteo am Morgen erwachte, sah er, dass Izzy schon auf war und sich leise aus dem Zimmer schleichen wollte. „Wo gehst du hin?“
    Langsam drehte sie sich um, und als sich ihre Blicke trafen, hatte er das absurde Gefühl, von einem scharfen Dolch durchbohrt zu werden.
    „Nach Hause“, sagte sie ruhig. „Zurück nach England.“
    Matteo
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