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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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Karaoke-Maschine auftreten und nicht ernsthaft singen und ihr Bestes geben. Sie wusste , dass sie eine gute Stimme hatte. Und selbst wenn der Song nicht gefiel, sollten sie wenigstens honorieren, dass sie mit ihm diesen langweiligen Abend aufpeppte.
    „Es reicht!“ Die laute, etwas ordinäre Stimme ihres Vaters knirschte hörbar im Getriebe des kultivierten Gemurmels um sie herum und verriet allen, was sie ohnehin wussten: Mit keinem Geld der Welt konnte man sich Klasse kaufen.
    Auch Izzy wusste das. Und sie wusste, wie man über sie und ihre Familie dachte.
    „Heb dir die Singerei für die Dusche auf, Liebes. Du machst dich nur lächerlich“, sagte ihr Vater.
    Nein, das tue ich nicht! dachte sie, trotzig und traurig zugleich. Aber dir bin ich peinlich, Dad …
    Die Scheinheiligkeit hinter seinen Worten schmerzte mehr als der Vorwurf selbst. Sie liebte ihren Vater aufrichtig, obwohl sein Benehmen oft durchaus zu wünschen übrig ließ, was für die Klatschpresse immer wieder ein Auflagengarant war. Aber jetzt lachte man über sie, und dabei hatte sie sich so sehr gewünscht, endlich ernst genommen zu werden.
    Hätte ich nur nie an dieser blöden Singing Star-Show teilgenommen! warf sie sich vor. Damals hatte sie gehofft, irgendein professioneller und einflussreicher Musikproduzent würde sie hören und ihr Potenzial erkennen. Doch den Produzenten der Show ging es in erster Linie um die komische Figur, die sie als Tochter des skandalträchtigen Bobby Jackson auf der Bühne abgab. Um die Einschaltquoten zu erhöhen, nötigte man sie zu den absurdesten Aktionen, die mit Gesang nur noch sehr entfernt zu tun hatten. Und sie war leider zu blind und naiv gewesen, das große Ganze zu überblicken und sich selbst zu schützen. Bis es zu spät gewesen und sie zur nationalen Witzfigur avanciert war. Der zweifelhafte Ruhm war schnell verflogen … und mit ihm ihr guter Ruf.
    Unfähig, noch länger an die schmachvollen Erfahrungen zu denken, wandte Izzy sich ab, schloss die Augen und sang einfach weiter, bis sich etwas Kaltes, Hartes um ihr Gelenk schloss. Grundgütiger! Werde ich jetzt etwa wegen krimineller Verstümmelung eines Musikstücks verhaftet?
    Schockiert riss sie die Augen auf und stellte fest, dass es keine Handschellen, sondern schlanke gebräunte Finger waren, die sie brutal im Klammergriff hielten. Sie schaute hoch, begegnete einem finsteren Blick, und ihre Stimme erstarb.
    Es war der dunkle Prinz …
    Unerwartet jagte ein heißer Schauer über ihren Rücken, während ihr Herz ganz oben im Hals schlug. Life und aus der Nähe erschien er ihr viel attraktiver als auf den Fotos im Internet. Die konnten natürlich nicht seine charismatische, maskuline Präsenz widergeben, die ihn aus der Masse heraushob.
    „Es reicht …“
    Die gleichen Worte, die auch ihr Vater gebraucht hatte. Doch der Prinz zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und Izzy schrumpfte förmlich in sich zusammen. Verzweifelt versuchte sie das Gleichgewicht zu wahren, während er sie mit unerbittlichem Griff von der Bühne führte. Wie es aussah, dachte er gar nicht daran, sich ihr offiziell vorzustellen. Wahrscheinlich weil er davon ausging, dass ihn ohnehin jeder kannte.
    Während sich Izzy vergeblich gegen die rüde Behandlung zu wehren versuchte, sah sie ihre Träume im letzten Glas Champagner zerplatzen, das sie von mutig in einen Zustand versetzt hatte, den man getrost als angetrunken bezeichnen konnte.
    „Autsch! Was soll das?“, protestierte sie. „Nur weil ich gesungen habe, müssen Sie doch nicht gleich so brutal sein! Ich habe eine sehr niedrige Schmerzschwelle, und außerdem sind diese Schuhe nicht zum Laufen gedacht.“ Umgeben von einer Welle allgemeiner Missbilligung war sie inzwischen sogar froh über die narkotisierende Wirkung des Alkohols.
    „Ab mit ihr in den Kerker!“, wisperte sie dramatisch und begegnete dem strafenden Blick aus dunklen Augen mit einem koketten Lächeln. „Ups! Wir sind offenbar nicht amüsiert!“
    Izzys Herz sank. So viel zu ihrer Hoffnung, ausgerechnet er könnte ihre Karriere anschieben. Wenn sie nach seiner Körpersprache ging, bekam sie nicht einmal einen Job als Toilettenfrau im Palast, geschweige denn die Chance, beim bevorstehenden Rock ‚n‘ Royal Concert aufzutreten! Und verübeln konnte sie es ihm auch nicht, denn berauschend war ihr Gesang tatsächlich nicht gewesen. Sie hatte sich einfach zu sehr angestrengt und ihre Stimme dabei verbogen.
    „Sie sind als Gast
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