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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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Gefühle.“
    „Überhaupt nicht!“, explodierte Izzy, für sich selbst überraschend. „Denn sonst hättest du mich gestern Abend noch mal in den Arm genommen oder irgendetwas Nettes und Tröstendes gesagt! Stattdessen hast du dich so weit wie möglich von mir zurückgezogen und mich ignoriert! Nicht, dass ich besonders viel erwartet hätte …“, erklärte sie, als sie trotzig seinem verblüfften Blick begegnete. „Aber irgendein kleines Kompliment wäre schon nett gewesen. Irgendetwas muss es geben, das dir an mir gefällt, sonst hättest du doch nicht …“
    Sie brach ab und biss sich auf die Lippe.
    „Verzeihung, Euer Hoheit , aber es ist nicht einfach, sein Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten, wenn man andauernd nur niedergemacht wird, Und bevor ich auch noch anfange, Bühnenangst zu entwickeln oder mich nicht mehr traue, allein zu reisen, verschwinde ich lieber.“
    Damit wollte sie gehen, doch Matteo trat ihr in den Weg.
    „Gestern Abend habe ich nicht nur an mich gedacht.“
    Augenblicklich stellten sich ihre Stacheln wieder auf. „Oh, doch! Du warst bestürzt, weil dir deine so hoch geschätzte Kontrolle flöten gegangen ist, und nicht, weil du meinetwegen Skrupel hattest. Dabei würde es dir bestimmt viel besser bekommen, wenn du dich mehr gehen lassen könntest. Es ist, als hättest du zwei Seelen in deiner Brust, eine wilde und eine mühsam gezähmte. Von der wilden habe ich zwar nur einen kleinen Eindruck bekommen, aber es hat mir gefallen. Sehr sogar“, bekannte sie offen. „Was ist falsch daran, ab und zu die Kontrolle zu verlieren?“
    „Ich habe keine wilde Seite.“
    Izzy lachte spöttisch, mied aber seinen Blick. „Erzähl das der Frau an der Säule im Amphitheater!“ Ohne ihn anzuschauen, versuchte sie, sich an Matteo vorbeizudrängen. „Darf ich bitte vorbei?“
    „Du bist richtig wütend auf mich, oder?“
    „Ja, und jetzt geh mir aus dem Weg, sonst muss ich dir wehtun!“ Immer noch weigerte sie sich, ihn anzuschauen. Sie wollte einfach nicht wieder schwach werden. „Und glaub nicht, dass dein Boxtraining dich rettet, ich kenne nämlich Griffe …“
    Sie brach ab, als sie seine Hand auf ihrem Arm spürte. „Du kennst Griffe?“, murmelte er gedehnt, und als Izzy erschrocken hochschaute, sah sie in den dunklen Augen einen heißen Funken aufblitzen. „Ähnliche, wie du sie mir gestern Abend demonstriert hast?“
    „Deine Chance, über gestern Abend zu reden, hast du vertan. Vergiss es einfach, so wie ich es auch tue.“
    Matteo lachte rau. „Dann hoffe ich, dass dir dabei mehr Erfolg beschieden ist als mir, aber nach Hause lasse ich dich trotzdem nicht.“
    „Warum nicht?“, fragte sie hitzig und befreite sich aus seinem Griff. „Inzwischen hat sich doch die allgemeine Aufregung längst gelegt. Das ganze Land ist zufrieden mit der Verlobung, und ich kehre brav nach England zurück und halte den Ball flach. Ehrlich gesagt habe ich es schon lange satt, für alle nur eine Lachnummer zu sein und …“
    Um sich nicht noch mehr irritieren zu lassen, mied sie Matteos intensiven Blick, dafür fiel ihr plötzlich eine lange gezackte Narbe auf seinem ansonsten perfekten bronzefarbenen Körper ins Auge. Sie zog sich vom Rippenbogen über die Hüfte bis zum Rücken. „Was … was ist dir zugestoßen?“, rief sie betroffen und streckte instinktiv die Hand aus, doch Matteo wich zurück.
    „Nichts“, sagte er, und als sie aufschaute, begegnete sie seinem leeren Blick.
    „Siehst du? Du tust es schon wieder!“ Dass er ihr nicht vertraute, schmerzte mehr als alles, was sonst noch geschehen war. „Du kennst jedes erbärmliche Detail aus meinem Leben und bist nicht bereit, mir auch nur den winzigsten Einblick in deines zu geben. Bei einer Narbe wie dieser muss es ein höllisches Nichts gewesen sein.“
    Izzy wartete einen Moment, doch da nichts kam, schüttelte sie den Kopf und machte eine abschließende Geste. „Mir ist das Ganze zu kompliziert, darum gehe ich lieber. Viel Erfolg für dein Konzert.“ Um wenigstens den Rest ihrer Würde zu wahren, schoss sie förmlich an ihm vorbei in Richtung Tür. Sie hatte die Klinke schon in der Hand, als seine Stimme sie stoppte.
    „Du willst wirklich wissen, woher die Narben stammen?“ Sein Ton war brüsk, fast wütend. „Ein einziges Mal in meinem Leben habe ich jemandem vertraut. Damals war ich achtzehn und so arrogant und blind, wie man in dem Alter nur sein kann. Sie war dreißig. Welterfahren, intelligent … zumindest dachte ich
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