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Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Verfuehrung im Palazzo des Prinzen

Titel: Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
Autoren: Sarah Morgan
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Puls in beängstigende Höhen schnellen. Der Song handelte davon, wie eine Frau den Mann ihrer Wahl eroberte, was natürlich perfekt zum Thema des Abends passte!
    Um Matteos Mund spielte ein zynisches Lächeln. Auf der gesellschaftlichen Leiter konnte man seinen Bruder getrost als den Mount Everest bezeichnen. Kein Wunder, dass die Jacksons so aufgekratzt waren.
    Als sich die Sängerin vorbeugte und mit halb geschlossenen Augen à la Monroe ihren Song ins Mikrofon hauchte, sah Matteo aus den Augenwinkeln Bobby Jackson auf die Bühne zusteuern. Der Ex-Fußballstar, dessen buntes Familien- und Liebesleben seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit von der Klatschpresse kommentiert wurde, schien nicht mehr ganz sicher auf den Beinen zu sein. Offenbar wollte er seine Tochter von ihrem künstlerischen Vortrag abhalten, was in Matteo gemischte Gefühle auslöste.
    Es war definitiv höchste Zeit, dass jemand einschritt. Doch die Tatsache, dass es ausgerechnet dieser skandalträchtige Paradiesvogel war, passte ihm gar nicht. Ganz sicher erregte das nur noch mehr Aufsehen.
    „Na, komm, Liebes …“, Bobby griff ungeschickt nach dem Handgelenk seiner Tochter, doch die schüttelte ihn ab wie ein lästiges Insekt, wodurch er fast die Balance verlor. „Sei ein braves Mädchen und gib mir das Mikro.“ Sein Gesicht hatte die Farbe des Sonnenuntergangs an Santinas Stränden. Die tiefe Röte hätte man als Zeichen größter Verlegenheit werten können, für Matteo jedoch sah es eher nach zu viel Champagner aus. Um Scham zu empfinden, war Bobby Jackson schlichtweg zu dickfellig. Als Selfmademan, der sich von ganz unten an die Spitze gekämpft hatte, erwartete er von seiner Familie genau dasselbe. Obwohl dieser Ehrgeiz offensichtlich nicht so weit reichte, seine Tochter zum Singen zu ermutigen.
    Reflexartig sah Matteo zu seinem eigenen Vater hinüber, dessen Gesichtszüge so versteinert wirkten wie die einer Statue von Michelangelo.
    „Izzy!“ Bobby startete einen erneuten Versuch, um seine Tochter von der Bühne zu ziehen. „Nicht jetzt! Denk dran … gutes Benehmen und all das …“
    Izzy! Natürlich, wie hätte sie auch sonst heißen sollen?
    Und plötzlich fiel ihm ein, wo er sie schon einmal gesehen hatte: Nach ihrem Auftritt in einer TV- Casting-Show avancierte Izzy Jackson als sexy Popsternchen zum Liebling der Regenbogenpresse – allerdings mit der Haltbarkeit einer Eintagsfliege. Hatte sie nicht auch Schlagzeilen gemacht, weil sie in einem Bikini auf der Bühne erschienen war? Eigentlich für alles, außer ihrem Gesang.
    Nicht einmal die eigene Familie will sie in der Öffentlichkeit singen hören, dachte Matteo ein wenig hämisch und beobachtete Bobby Jacksons vergebliche Bemühungen. Es war, als versuchte er, einen Muli wegzuziehen. Die Füße fest in den Boden gestemmt, mit vorgeschobenem Kinn und flammenden Augen kämpfte die Künstlerin verbissen um ihren Auftritt. Keine Frage, dass sie diese Party für die perfekte Gelegenheit hielt um zu glänzen und sich darum nicht so leicht an ihrem Vorhaben hindern ließ. Matteos innere Alarmglocken schrillten in höchsten Tönen.
    „Vielleicht sollten wir aus dem Ganzen hier auch eine Reality-Show machen“, raunte er seinem Bruder zu. „Celebrity Love Palace … ich bin ein Prinz, holt mich hier raus!“
    „Tu du mir lieber einen Gefallen und bring sie so schnell wie möglich hier raus“, zischte Alex unterdrückt. „Der Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit muss unbedingt auf meiner Verlobung liegen.“ Er sagte das so bestimmt und nachdrücklich, dass Matteos Alarmglocken nur noch lauter schrillten. Irgendetwas ging hier vor sich, was er nicht ganz nachvollziehen konnte.
    „Sagst du mir auch, warum?“
    „Tu es einfach Matt , bitte!“
    Ohne weiteren Kommentar stellte Matteo seine Champagnerflöte auf dem Tablett eines vorbeikommenden Kellners ab. „Du schuldest mir etwas, Bruder. Und glaub mir, ich werde es einfordern.“ Damit marschierte er energisch in Richtung Bühne, um das Desaster auf zwei Beinen vom Mikrofon zu trennen.
    „Er ist der Einzige für Diiieeech …“ , sang Izzy in höchstem Diskant, offensichtlich zufrieden mit sich selbst, den exorbitant hohen Ton sogar getroffen zu haben, obwohl ihr Vater an ihr herumzerrte wie ein Verrückter.
    Hatte er ihr nicht andauernd gepredigt, jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen und stets das Optimum aus einer Situation herauszuholen? Nun, wenn das hier keine Spitzengelegenheit war! Sie hatte alles
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