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Verfuehrung im Harem

Verfuehrung im Harem

Titel: Verfuehrung im Harem
Autoren: Teresa Southwick
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wissentlich unter die Urkunde gesetzt habe.“ Ich hätte überhaupt nichts unterschrieben, wenn ich gewusst hätte, wen ich da heiraten sollte, fügte sie in Gedanken hinzu. „Falls du es noch nicht gemerkt hast: Ich bin darüber alles andere als glücklich.“
    „Das ist verständlich. Man hat dich hinters Licht geführt.“
    Schon wieder stimmte er ihr zu. Warum tat er das? Was bezweckte er damit?
    „Und nun? Wie komme ich aus der Sache wieder heraus?“, fragte sie.
    „Man hätte dir die Situation detailliert schildern müssen und dich nicht im Unklaren lassen dürfen. Der Mitarbeiter meines Vaters, der dafür verantwortlich ist, muss mit einer Disziplinarstrafe rechnen.“
    „Ah ja, das ist immerhin etwas. Wie fällt denn diese Bestrafung aus?“
    „Hast du eine Idee?“
    Gute Frage, dachte sie. Wie maßregelte man jemanden, dem man es zu verdanken hatte, dass man mit einem Mann verheiratet war, dem man am liebsten aus dem Weg gehen würde?
    Jessica sah ihn an. „Es wäre gerecht, ihn zu zwingen, eine Frau zu heiraten, die er zutiefst verabscheut.“
    „Er ist schon verheiratet“, antwortete er. Wieder blitzte es in seinen Augen belustigt auf.
    Offenbar war es ihm völlig egal, dass ihre Bemerkung beleidigend war. Warum sollte es ihn auch stören? Die Frauen lagen ihm praktisch zu Füßen, und er konnte jede Frau haben, die er haben wollte.
    „Ich verstehe. Hat er auch Kinder?“, fragte sie.
    „Drei.“
    In dem Fall musste sie sich eine andere Strafe ausdenken. Sie wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass ein Familienvater die Stelle verlor. „Vielleicht reicht es ja, ihm einmal ernsthaft ins Gewissen zu reden und ihm klarzumachen, dass man mit dem Leben anderer Menschen nicht spielen sollte.“
    „Gut, das werde ich veranlassen“, versprach er und deutete lächelnd eine Verbeugung an.
    „Lass das bitte“, wies sie ihn zurecht.
    „Ich erweise dir nur meinen Respekt“, verteidigte er sich.
    „Ich meine nicht die Verbeugung, sondern wie du lächelst.“
    Nachdenklich betrachtete er sie. „Wäre es dir lieber, ich würde die Stirn runzeln und eine ernste Miene aufsetzen?“
    Ja, das wäre es, und zwar aus verschiedenen Gründen, überlegte sie. Einer davon war, dass sein charmantes Lächeln ihr den Atem raubte und sie aus dem seelischen Gleichgewicht brachte. „Wie kannst du lächeln, wenn wir ein großes, ungelöstes Problem haben? Wie soll ich aus dieser Ehe mit dir wieder herauskommen?“
    „Wir könnten sie annullieren lassen“, schlug er vor.
    „Wunderbar.“ Jessica nickte. „Wie macht man das?“
    „In dem Fall sollten wir die Ehe nicht vollziehen.“
    „Okay, dann leite bitte alles in die Wege. Ich verspreche dir, dich nicht zu verführen. Und du kannst mich sowieso nicht verführen.“
    „Bist du dir da ganz sicher?“ Er blickte sie herausfordernd an.
    „Also bitte! Ich wünsche mir einen Mann, der mir sein Herz schenkt und mich aus Überzeugung heiraten will. Dass du dieser Mann nicht bist, wissen wir beide.“
    „So?“ Lange sah er sie schweigend an, ehe er die Schultern zuckte. „Wenn du unbedingt willst, bereite ich die Annullierung unserer Ehe vor.“
    „Ja, ich will es wirklich.“ Er ist sicher nur deshalb damit einverstanden, weil er es prinzipiell verabscheut, verheiratet zu sein, sagte sie sich. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. „Bringt dich das vielleicht in noch größere Schwierigkeiten?“
    „Mach dir meinetwegen keine Gedanken. Ich rede mit meinen Eltern. Sie werden sicher Verständnis haben.“
    „Dann gibt es keinen Skandal, oder?“, fragte sie.
    „Meine Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit werden eine Erklärung vorbereiten. Aber …“ Er verstummte.
    „Aber was?“
    „Ich wäre froh, wenn du vorerst in der Öffentlichkeit als meine Frau auftreten würdest. Dass wir verheiratet sind, lässt sich nicht verheimlichen. Es würde jedoch einen Skandal geben, wenn wir kurz darauf bekannt geben müssten, dass die Ehe annulliert wurde. Obwohl meine Familie und ich dich in diese unangenehme Situation gebracht haben, wären wir dir für deine Mitwirkung sehr dankbar. In der Zwischenzeit werde ich dich zu dem Treffen mit deiner Familie begleiten.“
    Um ihre Familie kennenzulernen, war sie um den halben Globus geflogen. Da sie nach dem Tod ihrer Mutter niemanden mehr gehabt hatte, hätte sie gern die ganz normalen Probleme mit der Verwandtschaft in Kauf genommen, über die sich ihre Freundinnen und Bekannten beklagten. Sie würde sich sogar
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