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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld
Autoren: Lilly Grünberg
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sinnlich sanft über die wohlgeformten Lippen, die
daraufhin zärtlich nach ihren Fingern schnappten.
    Sie beugte sich blindlings vor, ihre Lippen suchten seinen Mund, küssten ihn zärtlich,
kosteten seine Zungenspitze, saugten sanft an ihr. Ihre Hände erkundeten weiter sein Gesicht,
die Wangen und das Kinn, die Haut glatt rasiert und gepflegt. Dann umarmte sie ihn, kostete
intensiver seinen Mund und ertrank in seinem Kuss. Überall kribbelte es, eine heiße Woge
erfasste ihren Körper, und sie seufzte erregt. Die Spannung wurde immer unerträglicher.
    Er erwiderte ihre Umarmung, zog sie fest an sich, streichelte ihren Rücken und über ihre
Haare, und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Wann würde sie ihm endlich signalisieren,
dass sie ihn erkannt hatte?
    Das Feuer, das in dem Augenblick von ihm Besitz ergriff, als er erkannte, dass Giulia um
ein Haar auf Nimmerwiedersehen aus seinem Leben verschwunden wäre, zehrte ihn auf. Es
kochte durch seine Adern, brachte sein Herz zum Rasen, und die vielen Fragen in seinem
Kopf auf Hochtouren. Er würde es nicht überleben, wenn sie den Namen seines Bruders
aussprach oder mit ihm spielte, so wie sie mit ihr gespielt hatten, und ihn auf einmal
zurückweisen würde. Er liebte sie, er brauchte sie – er wollte sie. Mit ihr und keiner anderen
wollte er sein Leben verbringen und Kinder großziehen.
    Giulia gab sich völlig seiner Nähe und diesem wundervollen Kuss hin. Ihre Nase filterte den
Duft des Rasierwassers aus der von Rosenduft geschwängerten Luft heraus. Seine erotische
Ausstrahlung wirkte auch ohne ihn zu sehen, nur fühlen und riechen, und der Reiz war
vollkommen. Aber wer war er? Wer von beiden? Was sollte sie tun, wenn es der Falsche war,
dieser sie aber wollte – was dann?
    Langsam, nur widerstrebend lösten sich seine Lippen von ihrem weichen Mund. Er hatte
Angst. Angst davor, dass sie den falschen Namen nennen würde. Ihr Mund, ihr
Gesichtsausdruck, ihr Körper – alles drückte Liebe und Leidenschaft aus. Aber gehörte diese
wundervolle junge Frau ihm, oder liebte sie seinen Bruder?
    Irritiert wartete Giulia darauf, dass etwas geschehen würde. Sie fühlte seinen warmen Atem
auf ihrem Gesicht.
»Liebst du mich?«, fragte sie leise.
»Hm.« Er gab ihr keine Antwort, denn er hoffte und bangte, sie würde seinen Namen erraten
    und ihm damit beweisen, dass er derjenige war, den sie wollte.
»Lorenzo?«, fragte Giulia zaghaft. »Lorenzo, sag mir, bist du das?«
Seine Antwort war ein stürmischer Kuss, er presste beinahe die Luft aus ihr heraus, als er sie
überschwänglich an sich zog, ehe er Sekunden später überglücklich herausschrie: »Ja, ja und
nochmals ja!«
    Er nahm ihr das Tuch von den Augen und las darin Liebe und Leidenschaft, Erleichterung
und Freude, dass ihm fast das Herz stehen blieb. Jetzt würde alles gut werden – es war
unfassbar!
    »Willst du mich?«, fragte er leise.
»Ja.«
»Giulia, willst du – mich heiraten und nicht etwa Federico?«
»Ja«, hauchte sie überwältigt. »Ja – aber nur, wenn du mich auch wirklich liebst, Lorenzo.«
»Ja, ich liebe dich, und ich wollte es dir schon lange sagen«, antwortete er leise, »aber
    irgendwie hatte ich Angst, dass sich etwas dadurch ändern würde.«
»Und du bist nicht böse auf mich, weil ich schwanger bin?« Auf einmal wirkte Giulia sehr
bedrückt. »Ich weiß doch nicht einmal, ob es dein Kind ist oder Federicos!«
»Aber Giulia! Ob meins oder seins – was macht denn das für einen Unterschied? In unseren
Adern fließen dieselben Gene. Es sind nur zwei Dinge wichtig: du bleibst bei mir und mit dir
unser Kind in der Familie! Es wird mein Kind ebenso sein wie deines!«
Giulia lächelte selig. Ihre Endorphine hüpften Trampolin in ihrem Bauch. Sie schmiegte sich
in Lorenzos Arme und schloss die Augen. Sie platzte beinahe vor Glück. Es war wie im
Märchen. Nun würde alles gut werden.
Ende
     
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