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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition)
Autoren: Marie Rome
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Blau verschwunden und hat einem Nachtschwarz Platz gemacht; genau wie bei dem Kerl, der mich angegriffen hat.

    Er beobachtet meine Zunge, wie sie immer wieder über meinen Finger fährt und jeden noch so kleinen Tropfen Blut aufnimmt. Als seine wunderschönen Lippen sich teilen, ich die Reißzähne aufblitzen sehe, streift sein warmer Atem meine Wangen und scheint mich zu benebeln.

    Ich kriege nicht mit, wie er näher kommt und sich zu mir herunter beugt, nur noch wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt. Sanft streicht er mir eine lange blonde Strähne aus dem Gesicht und es fällt mir unendlich schwer zu mir zu kommen.

    Wie aus einer dickflüssigen Brühe kämpfe ich mich nach oben, bis mein Kopf wieder einigermaßen klar ist und ich ihm gerade noch ausweichen kann, bevor sich unsere Lippen berühren.
    Geradezu enttäuscht schaut er auf mich herunter während ich immer noch leicht benommen nach hinten taumele.
    Himmel, ich bin noch nie so hypnotisiert worden von einem Mann. Bei Kyles Aussehen ist das aber auch kein Wunder. Und ich habe das Gefühl das mein Blut da auch irgendwo eine Rolle spielt. Mein Retter lächelt nur und seine Augenfarbe hat wieder dieses wunderbare Blau angenommen, von dem ich so hingerissen bin.

    „ Warum wehrst du dich so dagegen, Mary?“, schnurrt er und es kostet mich alle Kraft seiner verführerischen Ausstrahlung nicht ein zweites Mal zu verfallen.

    Er geht langsam auf mich zu, während ich immer einen Schritt zurück gehe, bis ich die kalte Wand in meinem Rücken spüre. Erst jetzt fällt mir auf, dass seine Bewegungen überhaupt keine Geräusche auf meinen sonst immer knarrenden Holzdielen machen. Als er vor mir steht und ich seinen herrlichen Duft riechen kann, holt er eine kleine Karte aus seiner Jeanstasche und lässt sie in meinen Ausschnitt fallen.

    „ Ich bin immer für dich da“, flüstert er und haucht mir einen Kuss auf meinen Hals, ehe er einfach verschwindet. Die Haustür steht offen und ich weiß, dass er nur zu schnell für meine Augen war. Ich höre wie er den Motor startet und mit quietschenden Reifen davon rast.

    Erst jetzt bemerke ich, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe und das es mir überhaupt nichts ausgemacht hat. Atmen brauche ich jetzt also auch nicht mehr.

    3

    Mit weichen Knien sinke ich an meiner Wand hinunter auf den Boden und befühle meine Zähne. Ich versuche probeweise zu lächeln, ohne das man meine neuen Beißerchen sieht und es dauert eine Weile bis ich das perfekte Lächeln raus hab.
    Mein Kopf wehrt sich immer noch gegen die Vorstellung, doch im Grunde genommen glaube ich Kyle jedes Wort. Ich habe ja selbst gespürt, was das Blut mit meinen Sinnen anstellt, wie scharf es mich macht es auf meiner Zunge zu schmecken. Und wie scharf es mich macht, wenn mich jemand beißt. Auch habe ich mit eigenen Augen gesehen, dass mein Spiegelbild nun nicht mehr existiert und ich feste Nahrung nicht zu mir nehmen kann.

    Fast fange ich an zu weinen, wenn ich daran denke, dass ich keine Erdbeeren in Schokoladensauce oder selbst gemachtes Risotto essen kann. Bye, bye ihr köstlichen Sünden.

    Mit einem Seufzen stehe ich schließlich auf und wandere zu meinem begehbarem Kleiderschrank, die schönste Ecke in meinem Haus. Ich muss mir etwas anderes anziehen! In meinen Gedanken mache ich mir eine Liste mit meinen neuen Eigenschaften:

     verlängerte Eckzähne

     kein Spiegelbild

     keine feste Nahrung mehr

     entsetzlicher Durst

     unglaublich neue Kraft

     kann Gedanken lesen

     unglaubliche Schnelligkeit

     Heißhunger auf Kyle

    Ich überlege und streiche das letzte von meiner Liste. Es stimmt zwar, aber diesen Heißhunger hätte ich wahrscheinlich auch wenn ich noch ein Mensch wäre.
    Vor meinem Kleiderschrank stehend, entscheide ich mich für einen weißen Rock, der mir bis zu den Knien reicht und eine hellblaue Bluse, wozu meine neuen High-Heels perfekt passen. Gerade will ich das Outfit anziehen, als ich einen Blick auf die Uhr werfe und bemerke, dass wir schon zehn Uhr Abends haben.
    Scheiße, schon so spät? Ich dachte wir hätten erst späten Mittag. Widerwillig lege ich die Sachen auf mein Bett und werfe mich selbst daneben. Frustriert lasse ich meine Gedanken wandern.

    Was gibt es denn noch für Sachen, die man über Vampire sagt? Sollten sie nicht in der Sonne verbrennen?
    Aber ich bin in der strahlenden Sonne gewesen und es ist nichts passiert. Und Kyle ist auch nicht in Flammen aufgegangen. Also stimmt
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