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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition)
Autoren: Marie Rome
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mir nicht, weder in meinem Kopf, noch sonst irgendwie. Fast schon enttäuscht stelle ich fest, das wir uns vor meiner Haustür befinden. Dabei hatte ich noch so viele Fragen.

    Er parkt neben dem Hauseingang und schnallt sich ab, doch statt auszusteigen, macht er es sich nur in seinem Sportwagensitz bequem und sieht mich an.

    „ Du wurdest von einem der Jungs gebissen und somit hat er dich infiziert“, sagt er in einem ersten Ton und sieht mir dabei in die Augen. „Deine Verwandlung zum Vampir vollzog sich während du bewusstlos warst und ist auch jetzt noch nicht beendet. Du hast keine Wunde am Hals behalten, weil ich sie geheilt habe. In unserem Speichel befindet sich ein Enzym, welches die Wundheilung beschleunigt, was auch bedeutet, dass ich ebenfalls ein Vampir bin. Doch bevor du jetzt schreiend davon läufst, solltest du wissen, dass ich bereits getrunken habe und kein Verlangen habe mich an dir zu vergreifen.“

    Er sagt das so locker, als würden wir uns nur über das Wetter unterhalten. Ich bin vollkommen sprachlos starre ihn an - wie so oft an diesem Tag. Dass er mir gerade gestanden hat, dass er meinen Hals abgeleckt hat, scheine ich irgendwie zu ignorieren. Lächelnd beugt er sich zu mir vor, so als wolle er mich küssen, bleibt jedoch einige Zentimeter davor stehen.

    „ Mary“, haucht er und ich bin verblüfft wie gut sich mein Name aus seinem bezauberndem Mund anhört. „Hast du Angst vor mir, Mary?“

    Sofort bin ich hell wach. Ich und Angst? Niemals! Mit einem beleidigtem „Auf keinen Fall“ steige ich aus dem Auto und suche in der Tasche meiner Hotpants nach meinem Hausschlüssel. Ich brauche was Hochprozentiges, ganz dringend!
    Die anderen Fragen, die ich ihm eigentlich stellen will… hm, die können warten.

    Und wieder steht er auf einmal mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit neben mir und nimmt mir dreist die Schlüssel aus der Hand. Bevor ich was sagen kann, hat er zwölf Meter innerhalb eines Herzschlags hinter sich gebracht und hält mir lächelnd die Tür auf. Ich bin zu verblüfft und zu wütend, um etwas zu sagen und stolziere an ihm vorbei in mein Haus.

    Ich sehe mich um und bin irgendwie enttäuscht, niemanden hier vorzufinden, der auf mich wartet. Hier ist alles so, wie ich es verlassen habe und es gibt immer noch keinen Kaffee. Genervt wandere ich durch meine Küche, auf der Suche nach etwas Essbarem (und Hochprozentigem), während Kyle es sich auf einem meiner Küchenstühle bequem macht. Glücklich finde ich einen eingefrorenen Nudeleintopf, bis mir bewusst wird, dass mein Retter sich in meinem Haus befindet.

    „ Hey, wolltest du mich nicht nur nach Hause fahren und dann wieder abhauen?“, keife ich ihn an und hätte beinahe mein Mittagessen fallen gelassen. „Von in-meinem-Haus-bleiben-und-mich-nerven war nicht die Rede.“

    Er schaut mich nur unbeeindruckt an und sagt: „Wenn ich du wäre, würde ich das nicht essen.“

    „ So ein Glück, dass du nicht ich bist!“

    Leider hat Kyle Recht behalten. Es dauert nicht lang, bis ich über der Kloschüssel hänge und mich übergebe. Und mein Retter rettet mich schon wieder, in dem er mir die langen Haare aus dem Gesicht hält und mir ein Taschentuch gibt, damit ich mir den Mund abwischen kann.

    Als ich fertig bin und mich ein bisschen frisch machen will, verzieht er sich zurück in die Küche. Steht aber sofort wieder neben mir, als ich anfange laut zu schreien.
    Erschrocken starrt er mich an, als er bemerkt warum ich in heller Aufregung bin.
    Ich stehe vor meinem Spiegel und sehe… nichts. Gar nichts.
    Da ist kein Spiegelbild von mir, nichts.

    Wo zur Hölle ist es hin?

    Wie sehe ich gerade aus?

    Ist mein Make-up noch vorhanden?

    Sitzt meine Frisur?

    Wütend schüttle ich den Spiegel, nehme ihn ab und schaue sogar dahinter. Als Kyle mich beobachtete, beginnt er laut zu lachen. Er hält sich den Bauch und kann kaum antworten als ich ihn anfauche: „Was gibt es da zu lachen?!“
    Ich versuche mich selbst zu beruhigen und fahre mit meinen Fingern durch mein langes Haar.

    „ Nun gut“, sage ich betont ruhig, während mein Besucher sich die Tränen aus den Augen wischt, „ich kann mich zwar nicht sehen, aber ein hübsches Gesicht kann nichts entstellen, heißt es ja.“

    Verzweifelt und doch ein wenig besser als vorher, drehe ich mich um und starre auf Kyles entzückenden Hals. Obwohl ich 1,75 Meter groß bin, ist er trotzdem noch einen ganzen Kopf größer als ich. Einer von vielen Aspekten, die ich an ihm
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