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Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte
Autoren: L Fischinger
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2010 noch bestätigt. Davon, dass das Objekt ein Beleg für die Existenz von Menschen vor 15 Millionen Jahren sein könnte, geht keiner der Forscher dort aus.

    Wie so oft bei seltsamen Fundstücken ist auch hier wieder die Herkunft das eigentliche Rätsel. Denn darüber, wo, wann, wie und von wem der Freiberger Kopf gefunden wurde, ist nicht das Geringste bekannt. Bleibt die Vermutung, dass ihn Apotheker Löscher selbst angefertigt hat. Warum auch immer.

3
    JAMES CAMERONS FALSCHE SENSATIONEN
    Statistische Beweise liegen mir zwar nicht vor, trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass im Ranking der seit Jahrhunderten meistdiskutierten Personen, Figuren und Gestalten die des Jesus von Nazareth den ersten Platz belegt. Prophet? Ketzer? Messias? Sohn Gottes? Aufgestiegener Meister? Hier scheiden sich die Geister. Und viele fragen sich auch, ob dieser legendenumwobene Mann überhaupt je lebte – und unter welchen Umständen. Hatte er Geschwister? Vielleicht gar eine Ehefrau und Kinder? Und wie war das mit seinem Tod, dem Begräbnis und der Auferstehung?
    Lag das Heilige Grab wirklich an dem Ort, an dem die meisten Christen es vermuten, auf dem Gelände der Grabeskirche mitten in der Altstadt Jerusalems? Wurde er genau hier gekreuzigt, ist er an dieser Stelle auferstanden? Leibhaftig?
    Unter einem römischen Tempel soll Flavia Iulia Helena (250-330) neben anderen Indizien Teile von jenem Kreuz gefunden haben, an das Jesu geschlagen wurde. Ihr Sohn,
Konstantin der Große, erteilte den Auftrag zur Errichtung der Anlage und weihte sie am 13. September 326 ein.
    Zu Tausenden pilgern Jahr für Jahr Christen aus aller Welt in die Grabeskirche zu Jerusalem. Aber sind sie dort an auch der richtigen Stelle? Oder sollten sie ihr liebendes, ehrendes Angedenken Jesu vielleicht doch besser einige Kilometer südöstlich zum Ausdruck bringen, im Stadtteil Talpiot?
    Dort wurde 1990 eine Anlage entdeckt, die mit großer Wahrscheinlichkeit das Grab der Kajaphas-Familie enthielt – und damit auch die Gebeine eines jener Männer, die maßgeblich zur Verurteilung Jesu zum Kreuzestod beitrugen. Was im beschaulichen Talpiot jedoch viel weniger beachtet wurde, war ein Zufallsfund, den Arbeiter bei Bauarbeiten bereits 1980 gemacht hatten: zehn sogenannte Ossuare, von denen sechs beschriftet waren. Solche steinernen »Knochenkisten« wurden im ersten Jahrhundert bis 70 nach Christi Geburt zur Sekundärbestattung (nach der vollständigen Verwesung des Leichnams) verwendet.
    Ganze 27 Jahre dauerte es, bis dieser Fund – die Ossuare waren schleunigst der Antiquitätenbehörde übergeben und die Bauarbeiten fortgesetzt worden – für Schlagzeilen sorgte. Dann aber drohte er den christlichen Glauben in seinen Grundfesten zu erschüttern.
     
    In den USA und in Kanada erschien im Frühling 2007 die Fernsehdokumentation The Lost Tomb of Jesus , die unter dem Titel Das Jesus-Grab am Karfreitag des Jahres auch im deutschen Fernsehen (auf Pro 7) zu sehen war. Regie führte der Emmy-Gewinner Simcha Jacobovici, und zu den Produzenten
gehörte kein Geringerer als Oscarpreisträger James Cameron, Regisseur und Drehbuchautor von Kassenschlagern wie Titanic, Rambo II, Terminator oder Avatar (2010).
    In dem Film wird die Behauptung aufgestellt, bei dem Talpiot-Fund von 1980 könne es sich um das Familiengrab Jesu Christi gehandelt haben. Was für eine Vorstellung! Was für eine Provokation! Gewiss, wenn die These der Wahrheit entspräche, wäre sie der Beweis für die historische Existenz des Jesus von Nazareth! Doch wie sehr auch würde das christliche Bild des Gottessohnes Schaden nehmen – der enthaltsam lebende Prediger: ein Gatte, ein Vater? Und nicht leibhaftig auferstanden von den Toten?
    Als ich Anfang 2009 nach Jerusalem reiste, um der Frage nach dem Jesus-Grab vor Ort nachzugehen, unterhielt ich mich mit Vertretern der verschiedenen Strömungen des Katholizismus, aber auch mit Pilgern aus aller Welt. Und keiner, wirklich kein Einziger ließ auch nur den geringsten Zweifel daran durchblicken, dass Jesus an der Stelle gekreuzigt, zu Grabe getragen und auferstanden war, an der sich die Grabeskirche befindet. Niemand konnte sich mit den archäologischen Thesen der Dokumentation von Simcha Jacobovici und Graeme Ball anfreunden. »Glaube macht blind«, sagt man. Auch in diesem Fall der rätselhaften, archäologischen Sensation?
    Die Kirchen-Community war angesichts der Dokumentation in Aufruhr. »Der Heiland würde im Grab rotieren« titelte zum
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