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Verbotene Geschichte

Verbotene Geschichte

Titel: Verbotene Geschichte
Autoren: L Fischinger
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Tunnel, durch den sie in einem Neigungswinkel von 30 Grad 450 Meter weiter hinabgehen konnten.

    In 90 Metern Tiefe erreichten sie schließlich einen weiteren Raum, der nicht natürlichen Ursprungs war. Tanvuias Bericht zufolge stießen die Geologen in einer Wand auf einen Granitblock, aus dem durch ein Loch Wasser in eine Vertiefung floss. Das Ganze stellte offenbar so etwas wie einen Brunnenraum dar.
    Das Wasser wurde angeblich von Fachleuten aus dem Labor für Bakteriologie und Virologie in Iaşi nach allen Regeln der Kunst analysiert. Ihr Ergebnis: eine wahre Wunderquelle! Mit Krebs infizierte Versuchstiere, so hieß es, konnten, nachdem sie drei Tage mit diesem Wasser behandelt wurden, als geheilt gelten. Ferner ließen sich mit dem Wasser Viren und Bakterien erfolgreich abtöten – und irgendwie würde es damit angeblich auch gelingen, »in den Zellen ein Immunsystem zu schaffen und gewisse Anomalien zu korrigieren«.
    Und da man ja nun meinte, endlich ein taugliches Heilmittel gegen Krebs gefunden zu haben, wurde das Tunnelsystem erst einmal mit einer Betonplatte verschlossen, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren.
    Merkwürdig!
     
    Ich versuchte, die Anschrift von Eugen Tanvuia ausfindig zu machen, um Näheres zu erfahren. Und tatsächlich, in einem älteren Telefonregister Wiens stand sein Name. Allerdings teilte mir das Einwohnermeldeamt der Stadt im Januar 2010 mit, dass Krassas Informant inzwischen verstorben war. Also musste ich andere Wege gehen, um an meine Informationen zu kommen.
    Die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, erfuhr ich,
ist die Partneruni der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität in Iaşi. Und Professor h. c. Dr. Bernhard Schröder, der Ehrensenator der Albert-Ludwigs-Uni, war so freundlich, mir einen Kontakt zu Professor Dr. Calina Gogalniceanu zu verschaffen, die mir weiterhalf.
    In Iaşi gäbe es tatsächlich künstlich angelegte Tunnel, teilte sie mir mit, »die unterhalb der Stadt ein Netzwerk bildeten«. Auch sei man auf »Ruinen von sehr alten Gebäuden« gestoßen, die bisher jedoch noch nicht ausgegraben werden konnten, weil das Geld dafür fehlte.
    Die Tunnel, von denen einige offenbar als Weinlager dienten, so schrieb mir Dr. Gogalniceanu, stammten etwa aus dem 16. Jahrhundert. Ein gewisser M. Radu Iacoban habe in den Achtzigerjahren einmal einen Dokumentarfilm über die unterirdische Welt der Stadt gedreht. Viele der Tunnel seien auch voller Wasser, das sei schwefelhaltig und habe deshalb wohltuende Wirkung bei Rheuma, aber: »So etwas wie ein Heilwasser gegen alles Mögliche wurde hier nie entdeckt.«
    Professor Gogalniceanu war so nett, mein Anliegen nebst Krassas Artikel, der auch die im Farbteil dieses Buches abgebildete Skizze von dem angeblichen Fund enthielt, an die Archäologin Frau Stela weiterzuleiten, die zusammen mit dem Archäologieexperten Emanuel Bruckner versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen. So begann in Rumänien das Rätselraten über den Bericht von 1991 und jene Skizze, die angeblich aus diesem Fund stammt.
    Ende März bekam ich dann konkrete Ergebnisse. Zwischenzeitlich war ich selbst in Rumänien und konnte mich
davon überzeugen, dass unterirdische Tunnelsysteme dort tatsächlich keine Seltenheit sind. Golganiceanu schrieb mir:
     
     
    » S ie [Stela, Anm. L.A. F.] hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass sie Ihren Artikel gelesen und analysiert hat, und dass sie dazu sagen kann, dass die Informationen, die dort erwähnt sind, nicht zutreffend sind. Sie meint, dass es nach der Wende (d.h. nach Dezember 1989) mehrere solche Gerüchte (denn anders kann man sie nicht nennen) gegeben hätte, aber die Situation nicht so sei, wie in dem Artikel dargestellt. Frau Stela ist als Archäologin in Iaşi tätig, sie arbeitet seit mehreren Jahren auf diesem Gebiet und sie meint, dass der tiefste Aushub, den sie gesehen hat und wo sie auch bis vor Kurzem dabei war, 9 Meter tief war [...]. Bei einem Projekt, das zurzeit in der Stadtmitte durchgeführt wird und wo Frau Stela als Archäologin tätig ist, hat man bis zu einer Tiefe von 15 Metern gegraben und ist dann auf Lehm gestoßen. Bei dieser Tiefe kann man Wasser finden. Es ist richtig, dass es Quellen mit heilendem Wasser gibt, aber kein solches allheilendes Wasser wie in dem Artikel erwähnt. Sie möchte auch betonen, dass es keinen solchen Tunnel gibt, genau dasselbe gilt auch für das Bild [der Platte, Anm. L.A. F.].«
     
    Die ganze Angelegenheit scheint also nichts anderes zu sein als eine schöne
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