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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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ein richtig harter Kerl?« Josh grinste in die Dunkelheit, doch er hörte Marc an seinem Ohr schnauben. »Kalt und unnahbar ist er. Ich glaube, er hat Mums Tod immer noch nicht verkraftet. Er vertraut niemandem und geht manchmal ziemlich brutal mit seiner Umwelt um.«
    Josh versteifte sich. »Hat er dich … geschlagen?«
    »Ich meinte eher brutal mit Worten, aber ja, er hat mich auch das eine oder andere Mal verprügelt. Danach tat es ihm jedes Mal unendlich leid; er hat mir dann immer was gekauft. Aber ich wollte seine Geschenke nicht, seine Liebe hätte ich gebraucht. Stattdessen hatte ich oft Angst vor ihm.«
    Oh je, Marc hatte es wirklich nicht schön gehabt. »Wann starb deine Mum?«, fragte Josh vorsichtig. Marcs Familienleben war also auch nicht das Gelbe vom Ei und Josh wunderte sich, dass Marc derart offen darüber sprach.
    »Da war ich noch sehr klein. Ich kann mich kaum an sie erinnern. Ist ’ne traurige Geschichte.«
    Langsam drehte sich Josh in Mar cs Umarmung herum. Er wollte für Marc da sein, ihn trösten, ihm die Nähe geben, die sein Vater ihm verwehrt hatte. »Magst du drüber reden?«
    Marc nickte und zog zu Joshs Leidwesen seine Hände zurück. »Sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Eine Zeitlang erzog mich meine Granny, doch als sie ebenfalls starb, kam ich schon sehr früh auf ein Internat. Da war ich wenigstens vor Dads Wutanfällen sicher.« Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte zum Ufer. Josh folgte ihm leise.
    Die Grillen zirpten nur noch zögerlich und auch die Glühwürmchen leuchteten nicht mehr alle. Marc und er waren Eindringlinge in ihrer Märchenwelt. Schlagartig war Josh wieder nüchtern. Hilfe, fast hätten sie … Ja, was?
    Und wenn schon?
    Mann, dieser Kerl verwirrt mich total! Aber ich freue mich, dass er mir so viel über sich erzählt. Josh genoss das Gespräch, auch wenn die Themen nicht sehr erfreulich waren.
    »Und wie ist dein Dad so, Josh?«, fragte Marc und kickte mit dem Fuß einen Stein ins Wasser.
    »Ganz okay, denke ich. Ich hab jetzt zwei Wochen bei ihm in L.A. gewohnt. Hab ihn zwar nicht oft gesehen, weil er viel arbeitet, aber wir haben uns wirklich gut verstanden.«
    Marc drehte sich zu ihm um, Josh konnte allerdings sein Gesicht nicht sehen. »Und warum hat er euch verlassen?«
    Josh zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Meine Eltern sagen, dass es einfach nicht gepasst hat.«
    »Schon komisch, irgendwie ähnlich, unsere Vergangenheit«, murmelte Marc.
    Josh hatte genau dasselbe gedacht. Hatte sich vielleicht deshalb die Stimmung geändert, weil Marc nicht gerne an seine Kindheit dachte? Marc hatte sich als Junge bestimmt auch genauso oft einsam gefühlt wie er. Sie mussten beide allein klarkommen, wurden wenig geliebt oder gelobt.
    Hey, dafür haben wir aber eine tolle Laufbahn eingeschlagen, dachte Josh amüsiert.
    »Hast du dich einsam gefühlt?«, fragte Marc leise.
    »Was?« Josh Herz klopfte wild. Konnte der Mann Gedanken lesen?
    Plötzlich stand Marc wieder viel zu dicht bei ihm. Josh roch erneut sein herbes Aftershave und stöhnte innerlich. Hoffentlich war Marc jemand, der ihn nicht nur fürs Bett wollte. Josh war von der ganzen Atmosphäre total verzaubert gewesen, doch was, wenn d as genau Marcs Plan war? Josh merkte schon die ganze Zeit, worauf Marc hinauswollte. Marc hatte ihn ja bereits zuvor förmlich mit Blicken ausgezogen, ihn sogar umarmt. Es war ja nicht so, dass Josh ihn nicht attraktiv fand – im Gegenteil –, doch er kannte Männer wie Marc. Männer, die so unverschämt gut aussahen, dass sie sich jeden Tag mit einem anderen vergnügen konnten. Doch Josh musste jemandem ganz und gar vertrauen, um sich ihm vollkommen hinzugeben.
    Mist, seine Unsicherheit, seine Ängste, hemmten ihn total!Er wollte es endlich erleben! Er kam sich mittlerweile wie eine steinalte Jungfrau vor; es sollte jedoch aus Liebe geschehen, nicht nur aus reiner Geilheit. Sollte Marc ihn ruhig altmodisch nennen … Oder vielleicht täuschte er sich auch nur und Marc war nicht so? Josh musste es einfach wissen.
    »Marc, ich …«, flüsterte Josh und wich einen Schritt zurück – ein Baumstamm in seinem Rücken stoppte ihn. Verdammt, der Kerl kam wieder näher! »Ich bin kein Typ für eine Nacht.«

Josh war schwul und er taute endlich auf. Marc konnte sein Glück kaum begreifen. »Wir lassen es langsam angehen, ja, Kleiner?« Sein Herz raste. Joshs dunkle Augen wirkten im Mondlicht beinahe schwarz. Unverwandt starrten sie ihn an. Ein
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