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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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nichts auszumachen – zumindest fand sie gleich wieder jemanden, der sie tröstete. Josh wollte aber entweder eine richtige Beziehung oder lieber gar keine.
    Als sie das Gebäude verließen und in die warme Augustnacht traten, nahm Josh erst mal einen tiefen Atemzug. Die Luft war unglaublich frisch, obwohl sie sich am Rande von New York City befanden, doch das Areal der Universität mit der großen Parkanlage erstreckte sich über weite Flächen. Sogar Sterne waren zu erkennen sowie der Mond, der hell und rund zu ihnen herunterleuchtete.
    Die Uni lag auf Staten Island, einer Insel vor New York. Es war ein sehr grüner Stadtteil mit zahlreichen Parks, Uni versitäten und Golfanlagen. Josh hatte nicht schlecht gestaunt, denn er war niemals zuvor in Amerika gewesen und hatte immer gedacht, die Weltstadt New York bestünde nur aus grauem Beton und Wolken kratzern. Sein gleichaltriger Kumpel Nick, der schon einige Jahre zuvor die Kontinente gewechselt hatte, hatte ihm Bilder geschickt und in seinen Mails vom Big Apple geschwärmt.
    Es gefiel Josh hier, so weit weg von daheim. Er kam aus Kapstadt, einer sehr lebhaften Metropole, weshalb ihm die Ruhe hier zur Abwechslung richtig guttat.
    Ein paar Minuten gingen sie stillschweigend über den Kiesweg, der von den Gebäuden wegführte, in Richtung Wald. Ab und zu lächelten sie sich an, wobei Josh jedes Mal die Hitze ins Gesicht schoss. Zum Glück gaben die Laternen am Wegrand nur ein mattes Licht ab.
    »Jetzt müssen wir da lang«, sagte Marc und bog plötzlich vom Weg ab.
    Etwas mulmig wurde es Josh jetzt doch zumute, als sie über eine Wiese marschierten, immer auf die Bäume zu. Er warf einen Blick zurück, aber die Universitätsgebäude waren nicht mehr zu sehen. Es war unglaublich still hier draußen, nur das Zirpen der Grillen war zu hören. Marc hatte es verdammt eilig, Josh kam ihm kaum hinterher.
    »Ich glaube, ich dreh wieder um«, sagte er. Es gefiel ihm nicht, dass Marc plötzlich so schnell mit ihm allein sein wollte.
    »Du wirst es nicht bereuen.« Marc machte eine auffordernde Handbewegung.
    Als Marc zwischen den Bäumen verschwand, blieb Josh stehen, versucht, zurückzugehen. Vor ihm lag ein Abenteuer, das spürte er deutlich. Warum sich nicht einfach drauf einlassen? Er war kein Kind mehr, sondern ein Mann, der noch keine großartigen sexuellen Erfahrungen besaß, aufgrund seiner total veralteten Wertevorstellungen. Lag es vielleicht daran, weil er eine funktionierende Beziehung nie vorgelebt bekommen hatte?
    »Marc, warte, ich kann nichts sehen!« Ja, er wollte endlich mal ein Abenteuer erleben, aber nur ein kleines, er musste ja nicht bis zum Letzten gehen. Ein bisschen knutschen und sich streicheln vielleicht.
    In Kapstadt hatte er sich nie richtig an einen Mann herangetraut, obwohl es ein regelrechtes Gay-Paradies war – leider auch sehr anonym.
    Plötzlich griff jemand im Dunklen nach seiner Hand, sodass Josh beinahe aufgeschrien hätte. Er war gewiss kein Feigling, doch … Es gab Männer, die anderen Männern Gewalt antaten, sich an ihnen vergingen, sie beraubten und … Oh Gott, er hatte einen Schluck von Marcs Bier getrunken, was, wenn er zuvor eine Droge daruntergemixt hatte? Josh fühlte sich schlagartig schwindlig und geriet ins Stolpern.
    Sofort stand Marc an seiner Seite und legte einen Arm um seine Hüften. »Pass auf, hier sind Wurzeln.«
    »Tut mir leid, ich bin total nachtblind«, entschuldigte sich Josh für sein tolpatschiges Verhalten und schalt sich selbst einen Dummkopf, weil er sich ausmalte, wie Marc über seinen wehrlosen, von Drogen betäubten Körper herfiel. Wie würde es sich anfühlen, von einem Mann genommen zu werden, der einem körperlich überlegen war, so wie Marc? Natürlich nur, wenn beide es wollten, und vor allem, wenn Marc sanft und liebevoll zu ihm wäre? Seltsamerweise beschleunigte sich bei dieser Fantasie sein Herzschlag, aber nicht aus Angst.
    Nein, er war ja schon zu feige dazu, von selbst auf einen Mann zuzugehen, vielleicht sollten sie dann erst Mal mit Küssen anfangen. Was hab ich nur für Gedanken? Josh wunderte sich. Er war doch sonst nicht so draufgängerisch, und außerdem – wer sagte denn, dass Marc ihn gerade wirklich für eine Nummer abschleppte?
    »Wo führst du mich hin?«, fragte er leise, wobei er Marcs Hand fester drückte. Es fühlte sich gut an, eine andere Männerhand zu halten, und Marcs Hand war groß, strahlte Kraft aus, hielt ihn fest. Josh hatte bisher nur ein paar zärtliche
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