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verboten gut

verboten gut

Titel: verboten gut
Autoren: Inka Loreen Minden
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mehr Kerle ins Bett bekam. Es war ein äußerst amüsantes Halbjahr gewesen, allerdings auch verdammt stressig. Seine Konzentration hatte stark gelitten, daher hatte Marc beschlossen, es langsamer anzugehen. Danach war er mal mit diesem, mal mit jenem Kerl im Bett gewesen, sogar mit Luke hatte er es probiert, aber lang hielt es Marc nie bei einem. Josh war allerdings erst Nummer drei in diesem Jahr, weshalb Marc ein dringendes Nachholbedürfnis besaß. Wenn er Josh denn rumbekam … Verdammt, herauszufinden, ob der andere auch auf Männer stand, war immer das Schwerste. Zwei Mal hatte sich Marc deswegen bereits einen sauberen Kinnhaken eingefangen.
    Erst vorsichtig herantasten. »Wenn du magst, zeig ich dir das Gelände. Hier drin ist es ohnehin zu laut, um sich in Ruhe zu unterhalten.«
    Josh nickte und stellte seine leere Flasche zurück in den Kasten. Dann gingen sie Seite an Seite durch die tanzenden u nd sich unterhaltenden Studenten. Es roch nach Schweiß und alkoholischen Ausdünstungen, einige hatten schon zu tief ins Glas geschaut. Marc hatte oft das Gefühl, Wettsaufen wäre ein Hauptfach an der Uni. Was manche Studenten wegkippten, war unvorstellbar. Er selbst frönte dem Biergenuss nur in Maßen, denn zu viel Alkohol schadete nicht nur seiner Figur, sondern ebenfalls seiner Standfestigkeit, und er hatte ja immerhin einen Ruf zu verlieren. Zuhause gab es bei ihm auch keinen Alkohol, denn sein Dad durfte keinen Tropfen mehr anrühren, weshalb Marc nur an der Uni etwas trank.
    »Magst du ein Bier ?«, fragte Marc und hielt ihm seines vor die Nase. »Es war das Letzte, wir können es uns teilen.«
    Nach einem kurzen Zögern nahm Josh es ihm aus der Hand, um daran zu nippen, bevor er es wieder zurückreichte. Er hatte sich nicht mit dem Handrücken den Mund abgewischt, sondern leckte sich über die Lippen.
    Ein Zeichen? Marcs Herz schlug schneller. Er hatte gelernt, auf jede Winzigkeit zu achten.
    Nachdem er den Rest ausgetrunken hatte, stellte er die Flasche beim Verlassen des Raumes zu den anderen neben die Tür. »Trinkst du keinen Alkohol?«
    »Selten.«
    »Das gefällt mir.« Uff, dem Kleinen musste man ja jedes Wort aus der Nase ziehen. Aber schön, dass er ebenfalls nicht zu denen gehörte, die zu tief ins Glas schauten.
    »Wie lange studierst du schon?«, wollte Marc von ihm wissen.
    Ein weiteres scheues Lächeln brachte sein Herz noch mehr zum Hüpfen. »Drei Jahre.«
    »Hey, ich auch, dann besuchen wir bestimmt dieselben Kurse.«

Josh schwitzte, allerdings nicht allein wegen der Hitze in dem stickigen Raum. Er war froh, endlich gehen zu können und jemand Nettes kennengelernt zu haben. Es machte ihm zwar nichts aus, allein zu sein, denn das war er die meiste Zeit seines Lebens gewesen, aber es gefiel ihm, sich mit Marc zu unterhalten, verdammt gut sogar, auch wenn das Gespräch etwas monoton verlief. Er war eben kein Redner und Unbekannten gegenüber oft introvertiert.
    Marc gefiel ihm auch gut, zumindest schon mal rein äußerlich. Er war der absolute Traummann: groß, blond, braungebrannt. Sicher war er schon an der Highschool ein Frauenmagnet und Footballspieler gewesen. Ja, Männer mit solch einem Körper waren immer Footballspieler, umringt von einer Horde kreischender C heerleader. Marc war ihm sofort beim Betreten des Gemeinschaftsraumes aufgefallen, als hätte er eine besondere Aura an sich. Wenn er lächelte, bildeten sich Grübchen in seinen Wangen, die ihn spitzbübisch und auf eine bestimmte Art verwegen erscheinen ließen. Marc war ein richtiger Kerl, mit einem durchtrainierten Body – vor allem die Brustmuskeln und der Bizep s waren nicht zu verachten – und er schien was im Kopf zu haben. Auch wenn diese Uni viel Geld kostete, wurden nur die mit den besten Noten angenommen.
    Ein Stich durchzuckte Joshs Brust. Halte dich lieber von diesem Schönling fern , dachte er schweren Herzens. Die sind alle vom selben Schlag. Sobald sie dich flachgelegt haben, bist du für sie uninteressant.
    Josh spürte sehr wohl, worauf der Spaziergang hinauslaufen würde, dennoch ging er mit.
    Vielleicht war Marc ja gar nicht schwul, dann hätte er seine erste Bekanntschaft hier gemacht, doch die Signale waren überdeutlich. Marc starrte ihn regelrecht an und befand sich viel zu dicht bei ihm, berührte ihn beim Sprechen ständig am Arm. Er kannte dieses Gebaren von den zahlreichen Liebhabern seiner Mutter. Sobald sie seine Mum ins Bett bekommen hatten, war sie uninteressant. Seiner Mutter schien das
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