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Venusbrüstchen: Roman (German Edition)

Venusbrüstchen: Roman (German Edition)

Titel: Venusbrüstchen: Roman (German Edition)
Autoren: Monika Detering , Silke Porath
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ihn denke (wie auch nicht, wenn er im Minutentakt Nachrichten schickt). Undsoweiterundsofort. Gibt’s denn da oben keine Damen, die der Aushilfskellner glücklich machen kann?
    Gerda, hör mal – Kinder, ja. Doch. Von Henrik ? Ehrlich gesagt, ich stell mir meine Brut schwarzhaarig vor. Mindestens dunkelbraun. Was will ich da mit einem Flachskopf? Okay, der Body stimmt, ist schon lecker. Und Frank als potenzieller Vater, ach nee. Hab ich auch schon mal durchgespielt, aber da funkt nichts. Gar nichts. Stellt Euch mal die Ableger vor: korrekt bis ins Tz. Franks Kinder kacken bestimmt beamtenmäßig immer zur selben Zeit die gleiche Menge in die Windel.
    ***
    Ich muss mich erst mal durch die neuen Hefte fummeln. Im Rätselriesen gibt’s diesen Monat eine Reise nach Lanzarote zu gewinnen. Wäre auch schick und zur Waschmaschine aus dem Ratefreund würde ich auch nicht Nein sagen. Meine ist zwar noch in Ordnung, aber man könnte sie ja bei Ebay verkloppen. Oder an Gerda schicken.
    Josefa steckt bestimmt mit der Nase in einem Buch. Pass auf, dass Du keine Schielaugen kriegst!
    Lesen ist nicht so meins. So gar nicht. Ich hab schon auch Bücher, aber ich mach lieber meine Rätsel. Ich schlaf beim Lesen immer ein. Aber wenn Ihr was Spannendes wisst, nun ja, warum nicht?
    So, ich geh noch mal eine Runde rätseln. Den verdammten Rebus knack ich noch, dann knack ich weg für heute.
    Gute Nacht, Ladies!
    Eure Sue
    P.S.: Treffen sich eine Pflaume und ein Apfel in der Küche. Sagt die Pflaume: »Guck mal, da steht ein Kochtopf.« Sagt der Apfel: »Da Mus ich jetzt wohl rein.«
    Von: [email protected]
    An: [email protected] , [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, 12. September, 23.50 Uhr
    Betreff: immer noch Mittwoch und jetzt melancholische Minuten vor Mitternacht, genau: 23:50
    Liebe Josefa,
    liebe Sue,
    eine Waschmaschine will ich nicht bei Ebay verticken. Dann muss ich die wohl noch selbst eintüten, oder? Außerdem habe ich nur eine mit Störungen.
    Und das macht Dir Spaß, dieses Rätseldingsbums? Ist das nicht öde? (Nebenbei: Spiekeroog war nicht öde! Du musst nur den richtigen Blick einsetzen!) Lass Dich von Josefa beraten. Die kennt sich bestens aus. Vielleicht fängst Du mit leichter Lektüre an. Über Frauen und Möpse. So was in die Richtung. Spinn nicht rum mit dem Ibizaner! Was denkst Du denn, was der will? Eine Wohnung, einen Job, eine Frau und viel Zeit fürs Kindermachen. Da kannste nicht mehr rätseln! Da kannste anschließend nur noch seufzen.
    Hast Du was von Josefa gehört? Hm. Ob ich sie mal anrufe? Aber – wahrscheinlich ist sie nun wirklich am Verkaufen und führt bald potenzielle Interessenten durch Papas Haus.
    Es ist still. Natürlich. Wer soll denn auch etwas sagen. Oder ich fange an zu reden. Mit den Wänden? Mit dem Computer? Um sieben kam der neue Kunde. Na, ich sag lieber nichts. Nur: Ist wirklich einer, den man kennt. Groß, schlank. Politiker vor dem Absturz. Deshalb auch keine Bodyguards.
    Und jetzt gucke ich nach draußen. Nein, es bellt kein Hund. Auch bölkt kein Käuzchen rum. Es raschelt auch nirgends und keine Hand greift nach mir. Weder mit einem Messer noch mit einer zärtlichen Geste. Dabei habe ich meinen Kittel überhaupt nicht an. Sondern einen Abendkimono.
    Und was der Knabe unterm Apfelbaum wollte – ich hab’s vergessen. Ich vergesse manches. Ich darf das.
    So, ich werde mal schnell auf ›senden‹ drücken und dann geh ich ins Bett. Spricht jetzt auch keiner mehr mit mir,
    meint Gerda, pfeift ein Lied und grüßt Euch.

2.
    Von: [email protected]
    An: [email protected] , [email protected]
    Gesendet: Donnerstag, 13. September, 15:00 Uhr
    Betreff: …
    Mädels,
    mal eben zwischen zwei Wahrsagungen – Sue, wo genau hast Du deinen Bauernknaben kennengelernt? Disco? Kneipe? Bar mit musikalischen Dosenöffnern? Wenn das so ist, kannste die Sache knicken. Nur minimale Prozente dieser Begegnungen bleiben zusammen, also, eigentlich fast gar nicht. Und alles, was im Urlaub geschieht, gehört in den Urlaub und schlür ihn nicht in den Alltag. Das wird nix. Kannst also auch den Henrik vergessen. Von träumen, wenn es Dir guttut, ja. Guck Dich auf Deinen Putzstellen um, wenn Du ganz dringend einen Mann brauchst. Nicht wahr, Josefa, sieht so aus, als wolle Sue unbedingt … Dabei wirkt genau das verkrampft. Aber eine Putzstelle bei alleinstehenden Männern ist so schlecht nicht, ist ja Arbeitsplatz und an einem solchen finden sich viele.
    Josefa, schick der Sue mal
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