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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Melanie Meier
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war ebenfalls kein Filii Iani. Er wusste nur von ihnen, weil Loki ihn angestellt hatte.
    Seufzend konzentrierte er sich wieder aufs Joggen. Er war nicht mehr im Takt! Tim legte einen Zahn zu, während die Fantastischen Vier Tag am Meer anstimmten.
    Gerade, als Tim die Hand hob, um sich mit dem Ärmel den kalten Schweiß von der Stirn zu wischen, trat urplötzlich keinen Meter entfernt eine Gestalt aus einem der schmalen Pfade, die dem Hauptweg zuliefen.
    Tims Rechte senkte sich sofort in Richtung Holster. Noch während sich seine Finger um den Pistolengriff schlossen, kam er schlitternd zum Stehen.
     
     
    Er schaltete den MP3-Player aus und starrte die Gestalt an. Woher zum Teufel ...? Während sein Herz noch immer raste, blinzelte er ins finstere Unterholz, ehe er einen fragenden Blick aufsetzte.
    »Läufst du vor jemandem davon, Johnny? Möglicherweise vor deinem gestrigen Rendezvous?«
    Tim stieß einen Fluch aus. Keuchend beugte er sich vornüber, stützte die Hände auf den Knien ab und ließ den Kopf hängen. »Haha, sehr witzig! Und nenn mich nicht Johnny!« Nach einer kurzen Pause fügte er an: »Was für ein Schock! Willst du mich umbringen?«
    »Nicht doch. Meinen liebsten Mitarbeiter umzubringen wäre mehr als dumm. Man würde mich doch sofort verdächtigen. Wärst du so freundlich, mir zu folgen? Gleich dort drüben steht mein Auto.«
    Tim richtete sich auf und riss sich die Wollmütze vom Kopf. Jetzt, da er nicht mehr in Bewegung war, merkte er erst, wie sehr er schwitzte. Mit einem Seufzen sah er in das ausdruckslose Gesicht seines Cousins, das über die so markanten Züge der Familie von Schallern verfügte: die hohen Wangenknochen, die gerade, schlanke Nase, die schmalen Lippen und die geschwungenen Brauen.
    All das hatte Tim nicht geerbt – er kam eher nach seinem Vater. Und was ihm komplett fehlte, das war dieser aristokratische Touch, den die feinen, fast femininen Gesichtszüge besaßen. Darauf allerdings konnte Tim gut verzichten.
    Durch das rabenschwarze Haar, das akkurat nach hinten gekämmt war, das dunkle Hemd unter dem schwarzen Sakko und mit der Finsternis des Buschwerks im Hintergrund wirkte Loki gespenstisch bleich. Nur die blaugrauen Augen leuchteten und wiesen den altbekannten stechenden Blick auf.
    »Mitkommen? Wohin?«, fragte Tim.
    Ohne zu antworten, machte Loki einen Schritt zurück und verschmolz wieder mit der Dunkelheit der Bäume, die sich über den schmalen Pfad krümmten. Er wirkte jetzt wie ein Schatten, der sich langsam im düsteren Hintergrund verlor.
    Nach einer Sekunde, die sich Tim nahm, um die Augen zu verdrehen, lief er ihm schließlich nach. »Wohin fahren wir?«, wiederholte er.
    Sein Cousin warf ihm von der Seite einen Blick zu. »Der Herr Hauptkommissar möchte uns sprechen. Wie es scheint, eilt es.«
    Schweigend folgten sie den kleinen Pfaden, die Loki bestens zu kennen schien. Tim musste zugeben, dass er nach einer Weile keine Ahnung mehr hatte, wo sie waren. Nach einigen Minuten kämpften sie sich durch ein etwas dichteres Gestrüpp – wobei nur Tim kämpfte; Loki schien sich wie ein Aal zwischen den Ästen und Zweigen hindurchzuwinden, ohne sie auch nur zu berühren – und standen jäh auf Asphalt. Tim erkannte, dass sie sich auf der Ifflandstraße befanden. Und direkt vor ihnen parkte auf dem Seitenstreifen Lokis Porsche.
    »Dein liebster Mitarbeiter«, murmelte Tim, während sein Cousin wendete und die Straße hinunterschoss. »Ich bin dein einziger Mitarbeiter.«
    »Und damit auch mein Liebster. Ich bitte nun um Stillschweigen, Johnny.« Damit streckte er die Hand aus, schaltete das sündteure Autoradio an und ließ seine elende Elektro-Musik erklingen.
    Tim fingerte sofort den MP3-Player aus der Jackentasche und stopfte sich die Kopfhörer in die Ohrmuscheln. Als er noch immer den Bass von Lokis Musik hören konnte, obwohl er bereits auf volle Lautstärke gedreht hatte, zog er sich die Wollmütze wieder auf und drückte zusätzlich die Handflächen gegen die Ohren.
    Ein absoluter Horrormorgen!

2
    CHEST
     
    Kurz bevor er kam, sah er in ihre entflammten Augen und wünschte sich, er hätte nicht aufgesehen. Mit einem Schauer, der ihm rückwärts die Wirbelsäule hinunterkroch wie ein schwerbehindertes Frettchen, ergoss er sich in ihren Schoß.
    Sie sackte zusammen, schwer atmend, ihr Kopf senkte sich auf seine Brust, ihr plumper Leib kam auf seinem zum Liegen.
    Die aufgehende Sonne schickte einen Boten durch das verdreckte Zimmer, der sich bleiern auf
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