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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling
Autoren: Georgette Heyer
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mitgebracht, worüber du, glaube ich, froh sein wirst. Ich habe die Stelle angezeichnet - du wirst sehen, dass es die Besetzungsarmee betrifft. Es scheint sicher zu sein, dass die Aversion der Franzosen gegen die Anwesenheit unserer Soldaten immer stärker wird. Zum Wundern ist es nicht, obwohl, wenn man denkt - aber das ist für dich weniger interessant als die Aussicht, dass ihr Conway daheim begrüßen werdet! Ich glaube, er dürfte bei euch sein, noch bevor das Jahr um ist."
    Venetia nahm die Zeitung entgegen, dankte ihm mit einer Stimme, die fast vor Lachen schwankte, und hütete sich, Aubrey anzuschauen. Seit Edward entdeckt hatte, dass die Lanyons, was Neuigkeiten betraf, von der Wochenzeitung Liverpool Mercury abhingen, hatte er es zu einer Ausrede für seine häufigen Besuche in Undershaw gemacht, dass er seine Londoner Tageszeitung mit ihnen teilte. Zuerst war er nur gekommen, wenn irgendeine große Neuigkeit darin stand, wie etwa der Tod des alten Königs von Schweden und die Wahl des Marschalls Bernadotte auf den Thron. In den Frühlingsmonaten dienten ihm die Zeitungen netterweise mit einer Flut königlicher Hochzeiten. Zuerst hatte es die wirklich erstaunliche Nachricht gegeben, dass die Prinzessin Elizabeth, obwohl schon etwas bejahrt, dem Prinzen von Hessen-Homburg vermählt wurde. Kaum hörten die Beschreibungen ihres bräutlichen Gewandes und die Preislieder auf ihre Geschicklichkeit als Künstlerin auf, als gleich nicht weniger als drei ihrer ältlichen Brüder ihrem Beispiel folgten. Das war ganz natürlich, weil die Erbin von England, die arme Prinzessin Charlotte, vor Kurzem samt ihrem Kind im Wochenbett gestorben war. Selbst Edward gab zu, dass es amüsant war, denn zwei der königlichen Herzöge waren über fünfzig, und man sah es ihnen an; und jeder Mensch wusste, dass der älteste der drei Vater einer großen Schar hoffnungsvoller Bastarde war. Aber seit der Hochzeit Clarences im Juli hatte Edward große Mühe, irgendetwas in den Zeitungen zu entdecken, das nur von Weitem danach aussah, als könnte es die Lanyons interessieren. Er war mehr als einmal gezwungen gewesen, seine Zuflucht zu Berichten zu nehmen, dass die Gesundheit der Königin den Leibärzten Grund zu Depression gab oder dass über Tierneys fortgesetzte Führung der Partei Uneinigkeit ihr Haupt unter den Whigs erhob. Selbst der überzeugteste Optimist hätte nicht annehmen können, dass sich die Lanyons für solche Gerüchte interessierten, aber man konnte vernünftigerweise erwarten, dass sie die Aussicht auf Conways Heimkehr begrüßen würden.
    Aber Venetia sagte nur, sie würde erst glauben, dass Con-way den Dienst quittiert habe, wenn sie ihn zur Tür hereinkommen sähe; und nachdem Aubrey die Sache stirnrunzelnd überdacht hatte, fügte er in einem beklagenswert optimistischen Ton hinzu, man brauche nicht zu verzweifeln, da Conway wahrscheinlich eine andere Ausrede finden würde, um bei der Armee bleiben zu können.
    „Ich würde das bestimmt!", sagte Oswald, erkannte aber dann, dass dies entschieden kein Kompliment für seine Gastgeberin war, verfiel in Todesqualen und stammelte: „Das heißt, ich meine nicht - das heißt, ich meine, ich würde das, wenn ich Sir Conway wäre! Er wird es hier so verteufelt langweilig finden. Das ist es eben, wenn man einmal die Welt gesehen hat."
    „Das ist es für dich nach einem Ausflug nach Westindien, nicht?", fragte Aubrey.
    Die Bemerkung entlockte Edward ein Lachen, und Oswald, der zuerst Aubreys Bosheit ignorieren wollte, sagte mit unnötigem Nachdruck: „Jedenfalls habe ich mehr von der Welt gesehen als du. Du hast keine Ahnung - du wärst verblüfft, wenn ich dir erzählen würde, wie in Jamaika alles anders ist!"
    „Ja, wären wir", stimmte Aubrey zu und begann, sich aus seinem Stuhl hochzustemmen.
    Edward kam ihm sofort mit der Besorgtheit, die so wenig geschätzt wurde, zu Hilfe.
    Nicht imstande, den unterstützenden Griff an seinem Ellbogen abzuschütteln, fügte sich Aubrey, aber sein Danke klang cisig, und er rührte sich so lange nicht von der Stelle, wo er stand, bis Edward seine Hand zurückzog. Dann glättete Aubrey seinen Ärmel und sagte, an seine Schwester gewandt: „Ich geh dieses Päckchcn holen, meine Liebe. Ich möchte, dass du, wenn du einen Augenblick für dich hast, an Taplow schreibst und ihn verständigst, er solle uns in Zukunft eine der Londoner Tageszeitungen liefern. Ich glaube, wir sollten uns selbst eine halten, meinst du nicht auch?"

    „Das
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