Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
Autoren: Renwick Sophie
Vom Netzwerk:
Positionierung auf dem Körper ein Rätsel. Und dann dieses Symbol hier«, sagte er, wobei er auf ihren Nacken wies, an eine Stelle gleich über den Hautabschürfungen an ihrem Kehlkopf. »Dieses Zeichen stammt nicht aus unserer Welt.«
    Â»Vielleicht von den alten Druiden«, schlug Cailleach vor. »Oder ein archaisches Symbol, das nur noch in der schwarzen Magie Verwendung findet.«
    Â»Nein, es handelt sich um ein Himmelszeichen.«
    Er glaubte zu hören, wie Cailleach der Atem stockte. Sonderbar.
    Während er den Leichnam noch einmal im Kreis umschritt, betrachtete er nicht nur die Jungfer, sondern auch die Göttin etwas eingehender. Irgendetwas schien sie zu beunruhigen, wenn sie auch redlich darum bemüht war, dies zu verbergen. Normalerweise brachte Cailleach nichts aus der Ruhe, doch offensichtlich hatte sie irgendetwas an dieser Situation irritiert. Doch genau dieser Umstand machte ihn nur noch entschlossener herauszufinden, was der schwarze Magier von ihnen wollte. Denn ganz ohne Zweifel waren sie die Adressaten der Zeichen auf dem Körper der Jungfer. Der Magier hatte ihnen etwas mitteilen wollen.
    Â»Man hat ihr das dritte Auge in die Stirn gebrannt.« Bran ließ seinen Finger behutsam über das zerfranste Fleisch gleiten. »Es soll uns warnen, dass man uns beobachtet.«
    Â»Aber von wem werden wir denn beobachtet?«, fragte Cailleach leise. In ihrer Stimme schwang echte Besorgnis mit. Er hatte die Göttin noch nie verängstigt erlebt – nichts und niemand konnte ihr sonst Furcht einjagen.
    Ein paar Sekunden des Schweigens verstrichen, ehe sich die Göttin an den Anam Cara wandte. »Du darfst uns jetzt allein lassen. Nimm ihre Seele mit dir, denn ich befürchte: Diejenigen, die ihr das angetan haben, sind nun auch hinter ihrer Seele her, um sie für Rituale schwarzer Magie zu missbrauchen.«
    Der Anam Cara hob den leblosen Körper von dem Altar hoch und entschwand lautlos in den Tiefen des Waldes, wo ihn die Dunkelheit der Nacht sogleich verschluckte. Als er fort war und sich die Stille wieder über die Bäume gesenkt hatte, wandte sich Cailleach an Bran. »Wir beide müssen uns beraten.«
    Bran verschränkte die Arme vor der Brust und sah Cailleach eindringlich an. »Dies hier ist mein geheiligter Wald. Niemand außer dir darf mich hier stören.«
    Trotz der Kälte in seiner Stimme errötete sie kein bisschen. »Mir ist durchaus bewusst, wie du über mich denkst. Doch musst du nun anerkennen, dass dieser ewige Kampf zwischen uns dunkle Zeiten heraufbeschworen hat. Während wir uns gegenseitig bekämpften, konnte sich das Böse einen Weg in unser Leben erschleichen.«
    Bran widerstrebte es aufs Äußerste, sich diese Wahrheit einzugestehen, doch Cailleach hatte ja Recht. Gemeinsam sollten sie Annwyn regieren – in diesem Unterfangen waren sie jedoch gescheitert. Seit hundertsiebzig Jahren schon herrschte Zwietracht zwischen ihnen. Doch wessen Schuld war es? Sie war es doch gewesen, die ihm den Erbfluch auferlegt und ihn so zu einem Leben ohne Liebe verdammt hatte. Und sie war es ebenfalls gewesen, die ihn zum König der Sidhe gemacht hatte, obwohl sie genau wusste, dass ihm der Thron zuwider war.
    Â»Dein Hass gegen mich hat dich blind gemacht, Raven.«
    Â»Und dein Bestreben, mich zu beherrschen, hat dir den Blick verschleiert«, stieß Raven wütend hervor.
    Ein eisiges Lächeln trat auf ihr Gesicht, und dann tat sie einen Schritt auf ihn zu. »So ist es zwischen uns immer gewesen. Stets umkreisen wir einander. Fürchten uns gegenseitig. Schenken uns kein Vertrauen.«
    Â»Ich bin ein Sidhe der Nacht, weshalb solltest du mir vertrauen?«
    Â»Fürwahr, dein Blut ist schwarz und gefährlich, doch spüre ich eine unsägliche Macht in dir. Und allem voran Ehre. Schade nur, dass deine Loyalität nicht mir oder Annwyn gilt, sondern deinem Bruder.«
    Â»Einem Bruder, der unauffindbar ist. Einem Bruder, den du Morgan erlaubt hast zu verfluchen.«
    Cailleach hielt seinem Blick stand. »Und das hast du mir niemals verziehen.«
    Nein, das hatte er nicht. Und er würde es auch niemals tun. »Ich habe dich auf Knien angefleht, den Ehevertrag, den mein Vater mit Morgan abgeschlossen hatte, für nichtig zu erklären. Doch du hast nur tatenlos zugesehen.«
    Â»Es gibt nun einmal Dinge, in die selbst ich mich nicht einmischen darf.«
    Er schnaubte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher