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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
Autoren: L Smith
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wurden von einem beharrlichen Klicken unterbrochen, wie von einer tickenden Uhr oder einem Fingernagel, der auf eine harte Oberfläche klopft. Ich ließ den Blick über die Gemeinde gleiten und versuchte, die Quelle des Geräusches auszumachen. Es war langsam und stetig und mechanisch, stetiger als ein Herzschlag, langsamer als ein Metronom. Und es schien direkt aus Jonathans Hand zu kommen. Clementines Blut schoss mir in den Kopf.
    Der Kompass.
    Damals, als Vater zum ersten Mal den Verdacht gehegt hatte, dass sich Vampire in Mystic Falls befanden, hatte er einen Rat ins Leben gerufen, dessen Mitglieder die Stadt von dieser dämonischen Geißel befreien sollten. Ich war dabei, als Jonathan Gilbert im Rahmen einer solchen Versammlung auf seinem Dachboden Skizzen hergezeigt hatte– Skizzen für einen Gegenstand, der Vampire aufspüren sollte. Und in der vergangenen Woche war ich Zeuge der Funktionstüchtigkeit dieses Gegenstands geworden. Damit hatte Jonathan Pearls wahre Natur entdeckt.
    Ich stieß Damon mit dem Ellbogen an. » Wir müssen weg«, sagte ich, fast ohne die Lippen zu bewegen.
    Genau in diesem Moment schaute Jonathan auf, und sein Blick fiel direkt auf mich.
    Er stieß ein unheiliges Kreischen aus und deutete auf uns. » Dämonen!«
    Die Menge fuhr geschlossen zu uns herum. Dann schoss etwas an mir vorbei, und die Mauer hinter uns explodierte. Wir standen inmitten einer Pulverwolke, Marmorsplitter ritzten meine Wange auf.
    Ich fletschte die Reißzähne und brüllte– laut, Angst einflößend und voller Urgewalt. Die Hälfte der Menschen ergriff hastig die Flucht, die andere Hälfte aber blieb.
    » Tötet die Dämonen!«, rief Jonathan und schwang plötzlich eine Armbrust.
    » Ich glaube, sie meinen uns, Bruder«, sagte Damon mit einem kurzen, freudlosen Lachen.
    Also packte ich Damon und rannte los.

Kapitel Drei

    Ich rannte durch den kleinen Wald, der noch zum Friedhof gehörte, Damon dicht hinter mir, übersprang am Boden liegende Äste und schlitterte über Steine. Ich schwang mich über das hüfthohe Eisentor des Friedhofs und drehte mich kurz um, um mich davon zu überzeugen, dass Damon mir immer noch folgte. Im Zickzack liefen wir tief in den Wald hinein; die Gewehrschüsse klangen wie Feuerwerk in meinen Ohren, das Kreischen der Bürger wie berstendes Glas, ihr schwerer Atem wie leise grollender Donner. Ich konnte sogar die Schritte der Meute hören, die mich verfolgte, jeder Schritt ließ den Boden vibrieren. Im Stillen verfluchte ich Damon für seine Halsstarrigkeit. Wenn er nicht so wenig getrunken hätte, hätte er jetzt die gleiche Kraft wie ich, und mit unserer neu erworbenen Schnelligkeit und Beweglichkeit wären wir schon längst außer Gefahr gewesen.
    Während wir durchs Dickicht stürmten, stoben Eichhörnchen und Wühlmäuse mit schnell pochenden Herzen davon. Vom fernen Ende des Friedhofs drangen ein Wiehern und ein Schnauben in meine Ohren.
    » Komm weiter. « Damon war neben mir halb zusammengesackt und ich legte ihm einen Arm um die Taille, um ihn wieder auf die Füße zu hieven. » Wir müssen weiter.« Ich konnte das Pulsieren des Blutes hören, das Eisen riechen, das Zittern des Bodens spüren. Ich wusste, dass der Mob mehr Angst vor mir hatte als ich vor ihm; aber trotzdem schwirrte mir beim Klang der Gewehrschüsse der Kopf und mein Körper zuckte zusammen. Damon war schwach, und ich würde ihn nur eine begrenzte Zeit lang mit mir ziehen können.
    Erneut ertönte ein Gewehrschuss, näher diesmal. Damon erstarrte.
    » Dämonen!« Jonathan Gilberts Stimme hallte dröhnend durch den Wald. Eine weitere Kugel zischte an mir vorbei und schürfte meine Schulter auf. Damon sackte in meinem Arm nach vorn.
    » Damon!« Der Name hallte in meinem Kopf wider und die Ähnlichkeit mit dem Wort Dämon erschreckte mich. » Bruder!« Ich schüttelte ihn, bevor ich ihn wieder unbeholfen hinter mir herzog, in Richtung des Schnaubens und Wieherns. Obwohl ich gerade erst getrunken hatte, würde meine Kraft nicht ewig reichen, und die Schritte kamen immer näher und näher.
    Endlich erreichten wir das andere Ende des Friedhofs, wo mehrere Pferde angebunden waren. Sie scharrten mit den Hufen und zogen so heftig an den Riemen, dass ihre Hälse anschwollen. Da erkannte ich eine rabenschwarze Stute als mein altes Pferd, Mezanotte. Ich starrte sie an, fasziniert davon, wie verzweifelt sie offensichtlich versuchte, von mir wegzukommen. Noch vor wenigen Tagen war ich der einzige Reiter gewesen, dem sie
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