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Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Titel: Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
Autoren: Kay Noa
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gekrochen und warf ihr einen entgeisterten Blick zu, den Lexa ehrlich erwiderte. Seit wann mochte sie denn rohes Ei?
    Irritiert öffnete sie eine Dose Katzenfutter und rührte das Eiklar unter die süßlich riechende Masse, die von sich behauptete, Entenragout zu sein.
    Grizzly beobachtete sie so eingehend, wie das nur Katzen können. „Miau.“
    Als Lexa ihm die Schüssel hinschob, wich er ihr scheu aus. Grizzly? Scheu? Das war ja noch nie da gewesen. „Hast du auch einen miesen Tag gehabt, alter Brummbär“, fragte sie leichthin, zog sich dann aber artig zurück, um den Kater in Ruhe fressen zu lassen.
    Eingekuschelt in eine Decke verdöste sie die Tagesschau, die wie jeden Abend berichtete, was für ein ganz und gar verwirrender und grässlicher Ort die Welt doch war. Draußen ging die Sonne unter und versteckte sich hinter den herbstlaubbunten Bäumen, die den angrenzenden Friedhof säumten. Viele ihrer Freunde fanden die Altbauwohnung dieser Lage wegen gruslig, aber Lexa liebte ihre Bude. Sie mochte das alte Treppenhaus, das nach dem Bohnerwachs von Jahrhunderten roch und die Haustür mit dem langen Kratzer am Rahmen, der ihr seine Geschichte nie verraten hatte. Sie störte es auch nicht, dass die Wände krumm und schief waren und sie im Wohnzimmer ihre Regale verkeilen musste, damit sie nicht umfielen. Sie mochte die altmodische Küche und das Bad mit der freistehenden Badewanne. Einem richtigen Zuber wie aus den alten Filmen, mit Blick auf einen Hinterhof, in dem seit dem Krieg eine Mofawerkstätte war. Auch wenn sie Herrn Wagmüller aus dem Parterre zufolge neuerdings von Italienern betrieben wurde, wobei neuerdings ihren Informationen zufolge ungefähr einen zehn Jahre langen Zeitraum umfassen musste.
    Lexa seufzte. Allmählich ging es ihr besser. Hier in ihrem Sessel war die Welt vielleicht doch nicht so grässlich. Irgendwo knirschte es.
    Kein Wunder, sie lebte in einem Haus mit Charakter. Einem der letzten alten Bürgerhäuser ihres Viertels, das zwischen Friedhof und Brauerei vergessen worden war.
    Das Haus gehörte ihrer Tante und Lexa nutzte jedes Familienfest, um ihr auszureden, das Anwesen endlich zu modernisieren. Gesichtslose Yuppie-Wohnanlagen mit tiffigen Dachterrassen und Panoramafenstern, Halogendeckenflutern und Dampfbadduschen schossen überall im Stadtgebiet wie Pilze aus dem Boden und stahlen damit der Stadt unauffällig das, weshalb doch alle herwollten – ihren Charme.
    Die Sonne ging unter und nahm ihre Kopfschmerzen mit. Den freigewordenen Platz nutzten ihre Lebensgeister, um verschämt zurückzukehren. Feiges Gesindel.
    Grizzly kam gleichfalls ins Wohnzimmer getappt, setzte sich vor sie und begann sich zu putzen. Das konnte dauern. Als Lexa aufstand, um ihr Handy zu suchen, huschte der Kater schnell beiseite und verschanzte sich auf dem Sofa.
    „Was ist denn?“, fragte Lexa belustigt, während sich die Verbindung aufbaute. „So scheu bist du doch sonst nicht.“
    „Fashion Victim“, erklang es an ihrem Ohr.
    „Servus Maya“, rief Lexa. „Wie sieht es bei dir aus mit Essen? Ich habe Hunger.“
    „ Das passt ja vorzüglich, ich wollte dich auch schon anrufen“, schepperte Maya am anderen Ende der Leitung, als säße sie gerade in der U-Bahn. „Ich bin in einer Stunde mit Ron ins Steakhaus am Rindermarkt verabredet. Wenn du magst, kannst du dich anschließen.“
    „Wir können ja noch Mick fragen…“
    „Mick ist heute in der Muckibude“, erinnerte sie Maya eine Spur zu schnell. „Bis du den überredet hast, sind wir beim Zahlen.“
    „Auch wieder wahr“, stimmte Lexa zu. Bei Mick geriet Sport zur Besessenheit.
    „ Soll ich dir Begleitung ordern oder ist dein Panther wieder aufgetaucht?“
    Lexa lachte etwas gezwungen. „Nein, nur Grizzly und der hat schon gegessen.“
    „Dann sehe ich, was ich für deine Sammlung tun kann. Bären, Panther – da passt ein Wölfchen doch ganz gut dazu. Ein wehrhaftes, denn du willst ja Gegner und keine Opfer.“
    „Stress dich nicht, Maya. Nach gestern lasse ich es heute ausnahmsweise ruhig angehen und brauche wirklich nur jemand, der mich von eurem Geturtel ablenkt. Bis dann.“
     
    „Ich bin happy, dass ich nicht als drittes Rad am Wagen hier sitzen muss“, erklärte ihr gut eine Stunde später ein blonder Hüne mit amerikanischem Akzent und einem aufrichtigen Naturburschenlächeln. „Mein Name ist Dave, ich wohne derzeit bei Ron.“
    „ Lexa“, sagte Lexa und legte artig ihre zierliche Hand in die ihr entgegengereckte
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