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Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)

Titel: Vampire Beginners Guide: Vom falschen Mann gebissen (The Vampire Guides) (German Edition)
Autoren: Kay Noa
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hatte. Und ihr war schwindlig. Den Geruch in der Tiefgarage mochte sie nie, aber so intensiv wie heute hatte sie den kalt-metallischen Rauch noch nie empfunden. Wieder verlangte hinter ihren Schläfen ein dumpfer Schmerz nach überfälligem Aspirin.
    Schwach wie sie sich fühlte, nahm Lexa an diesem Morgen entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit den Aufzug. Als sich die Kabine nach oben bewegte, drückte ihr Magen maulend nach unten, nur um dann nach oben zu hüpfen, als mit einem aufdringlich lauten „Bing“ der Fahrstuhl hielt.
    „Ich hätte wirklich zu Hause bleiben sollen.“ Lexa straffte sich und trat durch die Tür.
    „Allerdings.“ Oberschwester Iriza hatte ihren Stoßseufzer wohl aufgeschnappt und maß sie mit einem skeptischen Kakerlakenblick. „Du siehst schlimmer aus als unsere Kranken“, befand sie streng.
    Lexa , die sich gerade insgeheim zum wiederholten Mal für ihre dumme Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen, verfluchte, verzog nur das Gesicht und deutete ein Nicken an, bevor sie in den Personalraum ging, um ihr Weißzeug anzulegen. Irizas knarrender Ostblockakzent war ihr gerade zu viel. Neben der Tür hing ein Spiegel, dem sich Lexa tapfer stellte. Ihr Triple-Magic-Puder hatte sein Bestes gegeben, doch das war eben noch lange nicht gut. Ganz so schlimm war es nun auch wieder nicht, befand sie und grinste ihr Spiegelbild trotzig an. Irizas Vergleich mit den Patienten ihrer Onkologie-Station war jedenfalls ungerecht.
    Lexa knotete ihr Haar für die Arbeit zusammen und bemerkte traurig, dass sie dringend ihre Tönung auffrischen musste. Die teuer erkauften superhaftenden Mahagoni-Glanz-Effekte waren jedenfalls kaum mehr zu bemerken und so versuchte ihr eher durchschnittsbraunes Haar eben den Eindruck von Langeweile mit ein paar lässig eingestreuten weißen Strähnchen zu bekämpfen. Kein guter Einfall…
    „Guten Morgen, Frau Schusterstamm!“ Mit einem professionellen Lächeln betrat Lexa das Krankenzimmer, in dem ihre erste Patientin auf ihre Lymphtherapie wartete. Wenn sie sich so ansah, wie es vielen Menschen ging, durfte sie sich wirklich nicht beschweren. Lexa blinzelte in den sonnendurchfluteten Raum und vermisste ihre Sonnenbrille.
    Visionen sich windender Körper, die wie im Vorspann von irgendeinem James-Bond-Film durch Wogen samtig schimmernder purpurner Flüsse trieben, irrlichterten durch ihr überreiztes Hirn. Sie atmete tief durch und bedauerte es sofort. Der Geruch von Krankheit und Verzweiflung in dem Einzelzimmer war überwältigend.
    Frau Schusterstamm richtete sich in ihrem Bett auf und schüttelte betrübt den Kopf.
    „ Lexa, Kindchen“, rief sie, während sie unbeholfen mit einer Hand ihre Brille geraderückte. „Warst du gestern wieder feiern? Wo soll das nur enden, wenn du es immer so toll treibst? Du wirst dich eines Tages noch an die Nacht verlieren…“
    „Ach was“, wiegelte Lexa schnell ab und trat an das Bett, um der alten Dame den Verband zu lösen. „Aber ich gebe zu, dass das gestern etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Das kommt so schnell nicht wieder vor.“
    Das war nicht einmal gelogen. So einen Kerl wie diesen Baghira hatte sie nie zuvor gesehen.
    „Das hoffe ich, das hoffe ich“, sagte Frau Schusterstamm nachdrücklich. „Ich bete dafür, dass du endlich zur Ruhe kommst, Lexa. So eine hübsche lebenslustige Frau muss doch nicht in diesen grässlichen Bars ihr Leben vergeuden.“
    Lexa ließ dies lieber unkommentiert. Frau Schusterstamm meinte es gewiss nur gut, aber es war ihr Leben und das verbrachte sie gern in Bars. Und sie wollte schon gar nicht, dass irgendwer für sie betete. „Wie geht es Ihnen denn“, fragte sie stattdessen. „Ihr Arm sieht heute schon etwas besser aus.“
    „Aber nur im Vergleich zu dir, mein Kind“, verweigerte Frau Schusterstamm den Themenwechsel und blinzelte hinter ihren dicken Brillengläsern eulengleich. „Du siehst aus wie diese grässlichen Zombies, die abends neuerdings immer im Fernsehen kommen.“
     
    „Du schaust aber echt aus wie frisch vom Set von einem Zombiefilm“, bestätigte später beim Mittagessen Mick mit seinem typischen Grinsen, statt Frau Schusterstamms Behauptung mit Empörung zu entkräften. „Braiiiiiin!“
    „Haha, sehr witzig“, fauchte Lexa. Die Schmerzmittel hatten ihren Kopf überhaupt nicht beeindruckt und auch ihr Kreislauf kam heute einfach nicht in Schwung.
    „Du bist doch Arzt, oder tust jedenfalls so als ob“, bemerkte sie ungnädig.
    Mick nickte zögernd. Der faule
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