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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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Zimmer. Wie war deine Fahrt? Du bist sicher hungrig und hundemüde, was?"
    Zu ihrer eigenen Überraschung war Colleen jedoch nichts von beidem. Eine Last, die ihr schon seit Wochen auf der Seele gelegen hatte, war endlich von ihr abgefallen, und sie fühlte sich befreit und erleichtert. Sie mochte ihren Grandpa. Sie mochte Jaspers Landing und das Kino, über dem sie die nächsten zwölf Monate wohnen sollte.
    Und vor allem mochte sie Jake.
    Sie winkte   ihm noch einmal zu, bevor sie hinter ihrem Grandpa in das kühle Foyer des Palace Light trat.

2. Kapitel

 
    "Was dagegen, wenn ich mich ein bisschen im Ort umsehe, Grandpa?"
    Colleens Großvater, der gerade eine monströse, altmodisch aussehende Popcornmaschine mit Mais und erschreckend viel Speiseöl befüllte, brummte zustimmend. "Nein, mein Mädchen, mach das ruhig. Aber pass bitte auf dich auf, ja?"
    Was soll einem in einem Kaff wie Jaspers Landing schon zustoßen, dachte Colleen und trat schmunzelnd durch die breiten Flügeltüren ins Freie. Der Straßenverkehr war im Vergleich zu L. A. geradezu lächerlich, und dass hier in der Gegend rivalisierende Jugendbanden ihr Unwesen trieben, konnte sie sich auch beim besten Willen nicht vorstellen.
    Nicht ein Wölkchen verunzierte den makellosen, strahlendblauen Himmel. Lächelnd reckte Colleen ihr Gesicht der Sonne entgegen und genoss es, die wärmenden Strahlen auf ihrer Haut zu spüren. Was für ein herrlicher Tag. Genau richtig, um ihre neue Heimat ein wenig zu erkunden.
    Die besonderen "Highlights" von Jaspers Landing hatte Jake ja während ihrer gemeinsamen Fahrt über die Mainstreet hervorgehoben. Auf ihrem Streifzug entdeckte Colleen außerdem noch einen Diner, ein kleines Eiscafé und eine Boutique, deren Schaufensterpuppen nach der neuesten Mode gestylt waren – und zwar der Mode der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts!
    "Na ja, Las Vegas ist das hier nicht gerade", murmelte sie ernüchtert, als sie das Ende der Mainstreet erreichte. Große Hoffnung, dass in den kleinen Seitenstraßen mehr los sein würde, machte sie sich nicht. Dennoch kehrte sich um, um auch sie genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Als Erstes bog sie in die Bedford Lane ein, in der sich bis aufs Haar gleichende, schlichte Einfamilienhäuser aneinander reihten, bis die Straße nach einer Meile in einer Sackgasse endete. Colleen seufzte resigniert. Auch die zweite Abzweigung sah nicht wesentlich vielversprechender aus. Sie wollte gerade umkehren, als sie in der einförmigen Häuserzeile ein Haus entdeckte, das irgendwie aus dem Rahmen fiel. Architektonisch unterschied es sich nicht von allen anderen, doch seine Besitzer schienen ihren eigenen Weg gefunden zu haben, ihm einen individuellen Charakter zu verpassen.
    Die Veranda des Hauses war in einem sanften Blauviolett gehalten, während Haustür und Fensterläden mit einem kräftigen Rosaton gestrichen worden waren. Am Rand des Vordaches hingen einige Windspiele, die leise vor sich hin klimperten. Und den mit kniehohem Gras und Wildblumen überwucherten Vorgarten zierten auf dünnen Stangen angebrachte schreiend bunte Windräder. Colleen lächelte. Allzu geschmackvoll war diese Zusammenstellung vielleicht nicht, doch ihr gefiel es. Vielleicht lerne ich die Besitzer irgendwann ja mal kennen, dachte sie, als plötzlich die Haustür aufgerissen wurde.
    Ein hübsches, dunkelhaariges Mädchen stürzte heraus auf die Veranda. Sie war etwa fünfzehn, trug abgeschnittene Bluejeans, ein schwarzes Häkeltop und weiße Sneakers.
    Freundlich lächelnd kam sie auf Colleen zu. "Hi, du bist sicher Colleen, richtig? Gefällt dir unser Haus?"
    Verdutzt hob Colleen eine Braue. "Gibt es hier im Ort eigentlich irgendjemanden, der noch nicht über mich Bescheid weiß?"
    Das Mädchen lachte. "Na ja, ein paar wird’s schon geben, denke ich mal. Man sieht hier im Ort nicht gerade wahnsinnig oft neue Gesichter, und da dein Großvater seit Monaten von nichts anderem spricht als von deinem Besuch …" Sie streckte Colleen die Hand entgegen. "Mein Name ist übrigens Lara. Lara Farmer."
    "Und ich heiße Priscilla, aber das kannst du getrost ganz schnell wieder vergessen", erklang plötzlich eine zweite Stimme von der Veranda. "Nenn mich Pris, das machen ohnehin alle."
    Colleen blickte herüber, stutze und widerstand nur mit Mühe dem Drang, sich ungläubig über die Augen zu fahren – Priscilla war das perfekte Ebenbild von Lara, nur dass sie ein weißes Häkeltop und schwarze Sneakers zu ihren Bluejeans
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