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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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nie im Stich gelassen, mein altes Schätzchen", sagte er und tätschelte liebevoll das Lenkrad.
    Es fiel Colleen schwer, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Jake war nicht der erste Junge, dessen Augen zu leuchten begannen, wenn er über seinen Wagen sprach. Meistens ging ihr ein solches Imponiergehabe ziemlich rasch auf den Wecker, doch bei Jake war das anders. Im Gegensatz zu den Jungs aus ihrer Schule in L. A., die von ihren Eltern zur Feier der bestandenen Führerscheinprüfung gleich die Schlüssel eines schicken Sportwagens in die Hände gedrückt bekamen, wirkte sein Stolz auf den klapprigen Schrotthaufen, den er Auto nannte, beinahe rührend.
    "Erzähl doch mal", sagte Jake, während der Pick-up sich mühsam eine sanfte Steigung hinaufkämpfte. "Was treibt dich in so ein verschlafenes Nest wie Jaspers Landing? Wie ich hörte, kommst du doch aus Los Angeles. Jock wollte einfach nicht mit der Sprache rausrücken, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du das Leben in der Großstadt freiwillig gegen eines hier auf dem Land eintauschst …"
    "Ach." Colleen seufzte. "Meine Eltern denken, ich wäre in schlechte Kreise geraten oder so. Sie hielten es wohl für besser, wenn ich eine Weile aus L. A. verschwinde."
    "Und?"
    Verwirrt blickte sie ihn an. "Was, und?"
    "Bist du wirklich in schlechte Kreise geraten?
    Colleen schwieg einen Augenblick nachdenklich, dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, eigentlich nicht. Es war im Grunde keine große Sache, und eigentlich war ich nicht einmal direkt darin verwickelt, sondern eine Freundin." Sie zuckte mit den Schultern. "Aber so, wie die Dinge lagen, hätte mir ohnehin niemand geglaubt. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich deshalb gleich hierher strafversetzt werde."
    Jake nickte ernst. "Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst." Dann lächelte er aufmunternd. "Aber nimm’s nicht so schwer. Japsers Landing mag nicht gerade der Nabel der Welt sein, aber ich garantiere dir, dass du dich in Rekordgeschwindigkeit einlebst. Die Kids hier sind echt in Ordnung, du wirst schon sehen!"
    Geistesabwesend nickte Colleen. Jakes Worte hatten sie an die bohrende Frage erinnert, die sie nun schon seit Tagen und Wochen quälte. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her, bis sie endlich den Mut gefunden hatte, sie auszusprechen. "Sag mal Jake, kennst du meinen Grandpa gut?"
    Er lachte. "Den alten Jock kennt in Jaspers Landing eigentlich jeder. Ist echt ein klasse Typ, dein Grandpa. Vor allem wir Kids fahren voll auf ihn ab." Er grinste breit. "Kein Wunder, wo er so oft Freikarten an uns verteilt!"
    "Freikarten?" Fragend runzelte die Stirn. "Wofür denn das?"
    Jake bedachte sie mit einem beinahe fassungslosen Blick. "Jetzt sag bloß, du weißt es nicht!"
    "Was denn? Ich hab echt keinen Schimmer, wovon du sprichst."
    "Na, deinem Grandpa gehört das einzige Kino im Ort. Und damit besitzt er quasi das Monopol der blühenden Unterhaltungsindustrie von Jaspers Landing, wenn du verstehst, was ich meine."
    "Meinem Großvater gehört ein Kino? Echt? Das habe ich nicht gewusst. Schon komisch die Vorstellung, für ein Jahr bei jemandem zu wohnen, den man eigentlich kaum kennt …" Colleen fragte sich, wieso ihre Eltern ihr nie davon erzählt hatten. Sie wusste zwar, dass sie kaum noch Kontakt zu Jock hatten, weil sie sich einfach irgendwann mehr oder weniger aus den Augen verloren hatten. Aber dass er ein Kino besaß, wussten sie doch bestimmt.
    "Kopf hoch", sagte Jake. "Dein Grandpa ist spitze, und ich bin sicher, dass ihr zwei super miteinander auskommen werdet. Seit Jock den Anruf von deinen Eltern bekam, ist er völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung."
    "Im Ernst?"
    "Ich schwör’s dir, er redet von nichts anderem mehr!"
    Colleen spürte, wie Erleichterung sie durchströmte. Nach allem, was Jake sagte, schien ihr Grandpa tatsächlich ein netter Mann zu sein. Doch das hätte sie sich ja eigentlich auch schon denken konnten. Schließlich hätte ihre Mutter sie nicht zu ihm geschickt, wenn dem nicht so gewesen wäre.

 
    Ein paar Minuten später tauchten die ersten Häuser von Jaspers Landing vor ihnen auf. Im Großen und Ganzen schien die Ortschaft bloß aus der Mainstreet, die schnurgerade bis zum anderen Ende hindurchführte, und einer Hand voll kleinerer Straßen zu bestehen, die sie kreuzten.
    Sie fuhren an einem kleinen Drug Store, einer Tankstelle mit altmodischen Zapfsäulen, einem Gemeindehaus und einer hübschen kleinen Kirche vorbei. Während sie den Ort durchquerten, erzählte
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