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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition)
Autoren: Dana Kilborne
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Hills gezogen. Nicht, dass sie es sich hätten leisten können, dort auch nur ein Haarband zu kaufen! Zwar waren ihre Eltern keineswegs arm, doch sie waren nun einmal felsenfest davon überzeugt, dass zu viel Taschengeld nur den Charakter verdarb. Colleen machte es nichts aus. Sie hatte auch so mit Darlene jede Menge Spaß. Meistens begnügten sie sich damit, so zu tun, als ob – und die Verkäuferinnen in den Boutiquen nahmen es ihnen ab, weil sie älter aussahen, als sie tatsächlich waren.
    Doch an diesem Nachmittag war etwas anders gewesen.
    "Schau mal!", rief Darlene begeistert und deutete mit dem Finger aufgeregt auf einen silbernen Armreif im Schaufenster der Filiale eines bekannten und sündhaft teuren Modelabels. "Ist der nicht wunderschön? Meinst du, der steht mir?"
    Colleen pfiff durch die Zähne. "Du spinnst ja. Hast du zufällig schon mal einen Blick auf das Preisschild geworfen?"
    Doch auch davon ließ sich Darlene nicht abbringen. "Ist doch egal, was er kostet, ich möchte ihn mir ja bloß mal ansehen. Ach komm schon, sei kein Frosch!"
    "Na, dann lass uns halt reingehen. Aber mach nicht so lange, hörst du?"
      Gemeinsam betraten sie den Laden. Eine chic gekleidete, wasserstoffblonde Verkäuferin kam sogleich auf sie zugeeilt und fragte nach ihren Wünschen.
    "Ich würde mir gern den Armreif aus dem Schaufenster näher ansehen", erklärte Darlene gelassen. Eines musste man ihr lassen: Sie hatte es echt drauf, anderen etwas vorzuspielen. Wenn sie es drauf anlegte, konnte sie wahrscheinlich sogar einem waschechten Briten weismachen, dass sie die Queen von England war.
    Ihr Charme zog auch diesmal. "Sie haben wirklich einen vorzüglichen Geschmack, Miss", säuselte die Verkäuferin. "Das Stück ist ganz besonders exquisit."
    Colleen verdrehte die Augen. Sie hatte die Show ihrer Freundin schon zu oft miterlebt, um sie noch wirklich aufregend zu finden. "Entschuldigen Sie", sprach sie die Blondine an. "Könnte ich bei Ihnen vielleicht kurz aufs Klo gehen?"
    Missbilligend rümpfte die Verkäuferin ihr schmales Näschen, dann nickte sie. "Hinter den Umkleidekabinen gleich rechts."
    Colleen wandte sich an Darlene. "Ich lasse meinen Rucksack hier bei dir, okay?"
    Colleen deutete das Schweigen ihrer Freundin als Zustimmung und machte sich auf den Weg zu den Waschräumen. Hinter ihrem Rücken hörte sie, wie Darlene und die blonde Verkäuferin aufgeregt miteinander debattierten. Was für ein Brimborium, dachte sie bei sich. Vor allem, da Darlene den Armreif ohnehin nicht würde kaufen können …
    Als sie fünf Minuten später in den Verkaufsraum zurückkehrte, war nur noch Darleen zu sehen – die Verkäuferin hielt sich wohl gerade im angrenzenden Hinterzimmer auf. Auffordernd hielt sie ihr den Rucksack entgegen. "Komm, wir gehen", sagte sie, nahm Colleen beim Arm und zog sie mit sich zur Tür der Boutique.
    "Was ist denn los?" wollte Colleen wissen. "Warum hast du’s denn plötzlich so eilig?"
    Darlene antwortete nicht, doch gerade, als sie zur Eingangstür hinausgingen, schrillte plötzlich eine Alarmsirene los. Irritiert blickte Colleen sich um. Doch noch bevor sie begriff, was geschehen war, stürmte ihre Freundin auch schon los und zog sie einfach hinter sich her.
    Sie waren bereits an der nächsten Straßenecke angelangt, als Colleen eine Frauenstimme rufen hörte: "Haltet die beiden Mädchen auf! Das sind Ladendiebinnen!"
    Noch ehe Colleen sich versah, fand sie sich im unsanften Klammergriff eines älteren Mannes in Polizeiuniform wieder. "Stehen geblieben, junge Dame", sagte er. "Lass mich doch mal einen Blick in deinen Rucksack werfen, ja?"
    Verwirrt blickte sie sich um. Wo war Darlene geblieben? Sie schien plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Und was war hier überhaupt los? Wieso hatte die Verkäuferin aus der Boutique behauptet, sie hätten etwas gestohlen?
    Doch als der Officer triumphierend einen silbernen Armreif aus ihrem Rucksack hervorzog, schwante Colleen, was geschehen war. Darlene!, dachte sie, wütend und verzweifelt zugleich. Was hast du getan? Ihre Freundin musste das Armband in ihrer Tasche versteckt haben, während sie auf der Toilette gewesen war. Ja, genau so musste es gewesen sein!
    Ihr erster Impuls war es, Darlene zu verraten. Doch dann überlegte sie es sich anders. Sie war unheimlich enttäuscht von ihrer besten Freundin. Wie hatte sie ihr das nur antun können? Und doch konnte sie Darlene nicht einfach in die Pfanne hauen. Wahrscheinlich würde ihr ohnehin niemand
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