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Unter Verdacht

Unter Verdacht

Titel: Unter Verdacht
Autoren: Julia Arden
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dir?«
    »Vom ersten Schreck mal abgesehen, ganz gut soweit.« Sylvia lächelte. »Zumindest wird es mit dir nie langweilig.«
    Sachs kam zurück. Außer Atem meinte er: »Er ist mir entwischt. Aber weit kommt der nicht. Ich habe das Kennzeichen und eine Beschreibung des Wagens. Die Fahndung läuft bereits. Ich muss los.«
    Sylvia und Karen waren jetzt endlich allein.
    »Das war ein Abend«, sagte Karen. Sie setzte sich erschöpft und erzählte Sylvia nun, was Margret Drechsler ihr vor einer knappen Stunde offenbart hatte.
    »Das ist ja schrecklich«, sagte Sylvia, als sie die Geschichte in ihrer ganzen Tragik hörte. »Ich kann verstehen, dass du Sachs nichts davon erzählt hast.«
    »Die Frau ist wahrlich schon genug gestraft.«
    »Ja, das ist sie. Aber Gregor wird nicht so denken, wenn er gefasst wird. Sicher wird er Margret Drechsler belasten«, meinte Sylvia.
    »Ja. Und dann wird man sie erneut vernehmen«, stellte Karen fest. »Das verkraftet sie garantiert nicht.«
    »Sieht ganz so aus, als bräuchte sie Hilfe. Einen guten Rechtsbeistand.« Sylvia sah Karen an. »Da sie dir alles erzählt hat, vielleicht solltest du ihr einen Vorschlag machen.«
    Karen nickte und ging zum Telefon.

37.
    » H allo, die Damen.« Werner Mehring betrat das Büro. Karen und Sylvia unterbrachen ihre Arbeit. Erwartungsvoll sahen sie ihm entgegen. »Ich komme, ein paar Neuigkeiten zu überbringen.«
    »Gute, wollen wir hoffen«, sagte Karen.
    »Wie geht es dem besten Anwalt der Welt?« Sylvia ging zu ihrem Vater und küsste ihn auf die Wange.
    »Danke. Und wie geht es der klügsten Tochter der Welt?« fragte er zurück.
    »Bestens«, kam es prompt. Und das war eher untertrieben. Genaugenommen fühlte Sylvia sich mehr als phantastisch. Frau Stahmann war wie immer ein Muster an Schnelligkeit und brachte Kaffee herein. Während Karen eingoss, begann Mehring zu erzählen.
    »Frau Drechsler hat mit ihrer, wenn auch späten Selbstanzeige das einzig Richtige getan. Die Staatsanwaltschaft glaubt ihr, dass sie ihren Mann vor Gregor schützen wollte. Trotzdem, die Anklage wird auf Totschlag lauten. Ich werde auf Selbstschutz plädieren. Das Urteil wird in Anbetracht der Umstände sicher milde ausfallen. Vielleicht wird es sogar eine Bewährung.«
    »Ich hoffe es«, sagte Karen.
    Mehring fuhr fort. »Für Gregor sieht es jetzt schlecht aus. Zu den Anklagepunkten Betrug und räuberische Erpressung in mehreren Fällen gesellen sich Brandstiftung und versuchter Totschlag. Dumm von ihm, vor Zeugen den Anschlag auf Karen zuzugeben. Das reicht sicher für ein paar Jahre.«
    »Hört sich gut an«, meinte Karen. »Wenn man ihn nur erst erwischt. Vielleicht besteht ja dann eine Chance, an das gestohlene Geld heranzukommen.«
    »Die beste Nachricht habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Gregor ist verhaftet. Er wurde an einer Autobahntankstelle gestellt.« Werner Mehring erhob sich wieder. »Tja, ich habe noch einen Termin am Gericht. Danke für den Kaffee, aber ich muss schon wieder los. Ich wollte nur die Neuigkeiten überbringen.«
    »Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, selbst vorbeizukommen«, sagte Karen.
    »Das war keine Mühe, sondern Eigennutz. Ich wollte mal wieder meine Tochter sehen, die ja in letzter Zeit für Besuche bei uns keine Zeit mehr hat.« Er zwinkerte den beiden zu und ging.
    »Noch einen Kaffee?« Sylvia sah Karen fragend an.
    »Warum nicht.« Karen lächelte. »Die Arbeit läuft ja nicht weg.«
    »Wie bitte?« Sylvia tat entsetzt. »Diese Worte aus deinem Munde! Bist du krank?«
    Karen sah sie vorwurfsvoll an. »Du meinst liebeskrank! Mach dich nur lustig über mich.«
    »Aber nein, wie kommst du darauf?« fragte Sylvia schnippisch. Sie stand auf und lächelte zu Karen hinunter. »Ich bin ja froh, wenn du endlich mal vernünftig wirst.«
    »Ich kann mir nicht denken, was vernünftiger wäre, als dich zu lieben«, erwiderte Karen zärtlich, während sie sich erhob und nach Sylvias Hand griff, damit Sylvia ihr nicht entkommen konnte. »Und es tut mir verdammt gut. Auch wenn ich damit ziemlich viel Unordnung in dein Leben gebracht habe.« Sie küsste Sylvia innig.
    »Ja, verdammt viel Unruhe«, bestätigte Sylvia, nachdem sie wieder zu Atem kam. »Zumal du so unheimlich starrköpfig sein kannst. Aber ich liebe dich genauso, wie du bist.«
    »Und wie bin ich?«
    »Weich, warm und aufregend«, flüsterte Sylvia Karen ins Ohr.
    »Was hältst du davon, wenn wir zusammenziehen?« fragte Karen wie aus heiterem Himmel.
    Sylvia
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