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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien
Autoren: Nele Neuhaus
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verrate es dir«, sagte sie leise. »wenn du es nicht weitersagst.«
    »Kein Sterbenswort«, versprach er, »also? Was ist es?«
    »Ich habe mich in den Bürgermeister von New York City verliebt«, flüsterte Alex.
    »Tatsächlich?«
    Alex nickte stumm.
    »Stell dir vor«, Nicks Stimme klang rau, »und er hat sich in dich verliebt.«
    Da erhellte ein unsagbar bezauberndes Lächeln ihr Gesicht und plötzlich erfüllte ihn ein so starkes Glücksgefühl, dass es beinahe wehtat. Er beugte sich über sie und küsste lange und sanft ihren Mund.
    »Kannst du dir vorstellen, eines Tages wieder nach New York zurückzukommen?«, fragte er. Ihr Lächeln vertiefte sich, ihre Augen tauchten tief in seine.
    »Wenn ich dich nicht ohne diese Stadt haben kann«, erwiderte sie, »dann werde ich sie wohl oder übel in Kauf nehmen müssen.«
    Bei diesen Worten überrollte Nick eine Woge von Entzücken und Zuversicht und sein Herz tat einen so wilden und glücklichen Satz, dass er für eine Sekunde glaubte, er müsse platzen vor lauter Glück. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Alex liebte ihn, so wie er sie liebte. Und auch, wenn sie morgen gehen würde, wusste er, dass es nicht das Ende war, sondern ein neuer Anfang.

EPILOG
    Alex und Oliver verfolgten im Aufenthaltsraum des Klosters die Frühnachrichten von WNBC, die einen ausführlichen Bericht über die sensationelle nächtliche Verhaftung von Sergio Vitali brachten. Es wurden Bilder von ihm gezeigt, wie er in Handschellen das St. Regis verließ und in ein wartendes Auto verfrachtet wurde. Alex sah seinen Gesichtsausdruck, seine mörderische Wut und sie erschauerte, denn diese Wut kannte sie nur zu gut. Aber sie verspürte keinen Triumph und keine Freude, sondern nur eine tiefe Erleichterung. Es war vorbei. Staatsanwalt Connors hatte Sergio vor den Augen aller Gäste bei seinem großen Wohltätigkeitsball verhaftet und die Reporterin zählte alle Verbrechen auf, derer man Vitali beschuldigte. Alex wurde erwähnt und man blendete sogar ein Foto von ihr ein. Der Mordverdacht und alle anderen Verdächtigungen gegen sie waren aus der Welt. Ein nächster Bericht zeigte Sergio auf dem Weg vom Haftrichter zum Gefängnis. Er trug keinen maßgeschneiderten Smoking mehr und er sah nicht mehr zornig, sondern nur noch grimmig aus. Mittlerweile musste er erfahren haben, dass sein Bestechungskomplott aufgeflogen war, ja, vielleicht wusste er schon von van Mierens Lebensbeichte und der Verhaftung seiner Handlanger di Varese und Bacchiocchi. In der letzten Nacht waren 14 seiner Männer festgenommen worden und man hatte Vincent Levy verhaftet, als er sich nach Europa absetzen wollte. Die schönste Nachricht aber war, dass Mark und Justin lebten. Polizeibeamte hatten sie erschöpft, aber unversehrt in Vitalis Lagerhäusern in Brooklyn gefunden. Auf dem Bildschirm erschien Nick Kostidis, der Bürgermeister von New York City, auf den Stufen der City Hall. Alex lächelte unwillkürlich, als sie das Gesicht des Mannes sah, in dessen Armen sie heute Morgen aufgewacht war. Er sah wieder fast so aus wie früher: Seine Augen leuchteten, er war voller Energie und Tatkraft, selbstsicher und stark. Nicholas Kostidis war tatsächlich der beste Bürgermeister, den diese Stadt jemals gehabt hatte.
    »Alex?«
    Sie zuckte zusammen und blickte Oliver an.
    »Es scheint, als ob dieser Alptraum endlich vorbei wäre.« Er lächelte und streckte die Hand nach ihr aus. Sie erwiderte sein Lächeln und ergriff seine Hand.
    »Hast du dir überlegt, ob du mit nach Maine kommst?«
    »Ja«, Alex’ Lächeln vertiefte sich, »aber erst fliege ich zu meinen Eltern.«
    »Und dann?«
    »Dann hätte ich Zeit, um mit dir Hummer zu fischen.«
    »In Maine gibt’s noch mehr als Hummer«, Oliver grinste, »ich freue mich schon darauf, dir alles zu zeigen.«
    »Ich mich auch«, Alex lächelte ihn an, dann fiel ihr Blick auf den Fernseher, auf dessen Bildschirm Nick zu sehen war. Eines Tages würden die Schatten verflogen und der Alptraum nur noch ferne Erinnerung sein.
    »Vielleicht komme ich eines Tages nach New York zurück«, sagte sie und erhob sich, um den Fernseher auszuschalten. »Komm, Oliver. Ich werde Connors anrufen und fragen, wann er uns einen Wagen schickt. Und dann besuchen wir als erstes Mark und Justin.«
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