Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
bekommen.«
    Emilys Augen weiteten sich. »Orchard House? Ganz in der Nähe. Auf der anderen Seite des Dorfangers.«
    Warum hatte es ihr Mr Caughleigh nicht gezeigt? Sie mussten auf dem Weg hierher direkt daran vorbeigefahren sein. Später würde sie sich selber auf den Weg machen.
    Das Arrangement bei Emily umfasste Übernachtung und Frühstück sowie Tee, so viel sie wollte. Für alle weiteren Mahlzeiten musste Dixie selbst sorgen. Sie wollte sich die Dörfer in der näheren Umgebung ansehen und natürlich Leatherhead, die heimliche Metropole der Region, wie alle sagten, aber heute Abend wollte sie sich mit dem Barley Mow begnügen.
    Sie brauchte unbedingt Bewegung und ging zu Fuß, aber der Abend war kälter als erwartet. Also machte sie kehrt, lief zum Haus zurück und huschte auf ihr Zimmer.
    Sie wollte sich gerade ein Sweatshirt überziehen, da hörte sie eine Stimme aus dem Nachbarzimmer: »…. beim Abendessen … weiß ich nicht … vielleicht eine Stunde oder so … nein, hab ich natürlich nicht … überlasse ich alles dir … wann sehen wir uns … alles klar.« Ihr war unwohl dabei, eine private Unerhaltung mitzuhören, und so schlich sie auf Zehenspitzen nach unten und machte leise die Türe hinter sich zu.
    Das Barley Mow war an den Abenden immer gut gefüllt. Alf hatte eine Hilfe, einen jungen Mann mit Irokesenschnitt und einem fetten Ohrring.
    »Guten Abend, Miss LePage. Sie trinken Guinness, oder?«
    »Ja, aber ein kleines, bitte.«
    »Ein halbes Pint also.« Alf rief seiner Hilfe zu: »Vernon, ein halbes Guinness, aber mit schön viel Schaum. Sonst noch einen Wunsch?«, fragte er Dixie.
    »Ich möchte etwas zu Abend essen. Haben Sie eine Karte?«
    »Dort oben.« Alf zeigte mit dem Kopf auf eine Schiefertafel an der Wand.
    Dixie überflog die krakeligen Zeilen: shepherd’s pie , lamb curry , Cornish pasty , steak and kidney , scampi , bangers and mash , Dover sole sowie verschiedene Salate. »Ich esse kein Fleisch. Was würden Sie denn empfehlen?«
    »Aha, Vegetarierin also. Wenn Sie Fisch mögen, würde ich zu Seezunge oder Scampi raten.«
    »Dann nehme ich die Scampi, Alf.« Kühn, wie sie war, bestellte sie noch eine » jacket potato « dazu. Was auch immer das sein würde.
    Dixie ließ sich an einem freien Tisch am Fenster nieder, zog einen Krimi aus der Tasche und machte es sich bei Guinness und Lektüre gemütlich.
    »Das ist aber eine Überraschung!«
    Dixie legte Stephanie Plum beiseite und sah direkt in die blassblauen Augen von James Chadwick. Seinem Grinsen nach zu urteilen, sollte sie wohl froh darüber sein, dass er sie hier entdeckt hatte. »Hi«, sagte sie knapp und las weiter.
    Er schnappte sich den Stuhl von gegenüber. »Was für eine Freude, Sie wieder zu sehen.«
    Nicht um alles in der Welt hätte sie sein Lächeln erwidert. Sie wollte ihn auf keinen Fall ermuntern. Wozu auch. Trotzdem stellte er sein Glas auf dem Tisch ab. Nerven hatte dieser Mann. Dreimal am Tag konnte kein Zufall sein. Dixie hätte ihm am liebsten ihr Bierglas ins Gesicht gekippt. Damit wäre sie ihn wahrscheinlich losgeworden, aber es wäre auch eine schreckliche Verschwendung gewesen. Das gute Guinness!
    Kit Marlowe wappnete sich gegen den Geruch von Menschenblut, der ihn auf der anderen Seite der Tür erwarten würde. Er kam selten ins Barley Mow , aber nirgends erfuhr man so viel Klatsch und Tratsch wie dort. Er drückte den Türknauf und ließ dabei bewusst äußerste Vorsicht walten, um bloß nichts zu demolieren – auf diese Art ungewollter Aufmerksamkeit konnte er verzichten. Dann betrat er die überfüllte Bar, alle Sinne angespannt und auf der Hut. Er erstarrte. Sie war da. Er hatte es gewusst. Unsinn! So gut waren seine Sinne nicht entwickelt. Er hätte vielleicht ein bekanntes Opfer beim Jagen erspürt, aber nicht diese unbekannte Miss LePage. Außerdem war er nicht auf der Jagd nach ihr. Er wollte lediglich in ihr Haus eingeladen werden. Die Dorftrommeln hatten ihre Ankunft gemeldet, aber das Haus stand nach wie vor leer.
    Warum hatte er ein so ausgeprägtes Gespür für sie? War sie eine von ihnen? Aus einer anderen Kolonie? Vielleicht. Sollte man Justin Glauben schenken, dann hatte Vlad Tepes die halben USA mit seiner Nachkommenschaft bevölkert, aber hier in der Bar waren nur Sterbliche. Einen der Seinen hätte er sofort gerochen. Er sah sich um unter den Anwesenden, nickte bekannten Gesichtern zu und schon hatte er sie gefunden.
    Was bedeutete das? Er erkannte sie auf den ersten Blick, wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher