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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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CIA,“ fuhr Klaasen fort. Sein Gast bekam große Augen.
    „Ein Auftrag? Sie haben schon einen Auftrag für uns?“
    Klaasen zuckte mit seinen Schultern. „Möglich, deshalb wollte ich genau wissen, wie weit wir mit der Einheit sind.“
    „Apropos Spezialeinheit, Dr. Klaasen, wann wollen Sie eigentlich dem Inspekteur der Marine, dem Befehlshaber der Flotte und vor allem dem Bundeskanzler unser Überraschungsgeschenk präsentieren?“
    „Immer langsam mit den jungen Pferden. Wenn die Spezialeinheit vollständig einsatzbereit und ausgerüstet ist, werde ich alle Betreffenden informieren und ihnen unser Geschenk übergeben. Das werden wir äußerst wirkungsvoll in Szene setzen, das wird eine Sternstunde, nein, das wird die Sternstunde des Bundesnachrichtendienstes werden. Zwar nur vor einem kleinen Publikum, aber dafür mit einem handverlesenen Teilnehmerkreis.“ Klaasen stand auf. Nachdem ihn die E-Mail aus den USA zuerst ein wenig aus der Fassung gebracht hatte, war er nun fast in Hochstimmung. „Aber jetzt muss ich los.“

Interstate 395, Washington DC, USA
    Der Leiter des BND saß im Fond einer geräumigen CIA-Limousine, die ihn auf der Langley Airforce Base in Hampton, Virginia abgeholt hatte, und blickte aus dem Fenster. Er wunderte sich ein wenig über die ungewöhnliche Route, die der Fahrer diesmal nahm. Wenn er sich nicht täuschte, fuhren sie gar nicht zur CIA-Zentrale, sondern in nördlicher Richtung nach Washington Downtown. Plötzlich erkannte Klaasen in einiger Entfernung die Silhouette des Capitol. Er klopfte an die Trennscheibe zum Fahrer.
    „Wo fahren wir denn hin?“
    „1600 Pennsylvania Avenue, Sir“, antwortete der Fahrer freundlich.
    Klaasen blickte verständnislos. Der Fahrer bemerkte es bei einem kurzen Blick in den Rückspiegel und ergänzte lächelnd: „Ins Weiße Haus, Sir.“
    Klaasen war sprachlos. In seinem Bauch fing es an zu kribbeln.

Über der Südspitze von Grönland
    Klaasen hätte in dem komfortabel eingerichteten BND-Jet während des ganzen Rückfluges über den Atlantik bequem und absolut ungestört schlafen können. Aber er konnte einfach keinen Schlaf finden. Er war vielmehr in einem Zustand höchster Anspannung und innerlich völlig aufgewühlt. Er stand pausenlos von seinem Sitz auf um ein paar mal in der Kabine auf und ab zu wandern. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren.
    Vor wenigen Stunden war sein Treffen mit dem Direktor der CIA zu Ende gegangen. Die Zusammenkunft war jedoch alles andere als eine der sonst üblichen Konsultationen gewesen. Die überraschende Verlegung des Gesprächs von der CIA-Zentrale in den Lageraum des Weißen Hauses und eine kurze Begegnung mit dem Nationalen Sicherheitsberater machten Klaasen klar, dass der Direktor der CIA im Namen des Präsidenten sprach. Nach einem kurzen, typisch amerikanischen Small Talk, war sein Gegenüber, George Blank, überraschend schnell zur Sache gekommen und hatte ihn unter dem Siegel absoluter Verschwiegenheit in eine Operation unvorstellbarer Tragweite eingeweiht. Und für diese benötigten die USA die Hilfe der Bundesrepublik, speziell die der Deutschen Marine. Der Leiter des BND war sprachlos ob der Dimension und der zu erwartenden Resultate des amerikanischen Plans, der, in Anspielung auf ein Anti-Atomkraft-Konzert in den siebziger Jahren, den zynischen Decknamen ‚No Nukes’ bekommen hatte. Er dachte an das Gespräch zurück und an seine erste, instinktive Reaktion.
    „Da wird die Bundesregierung niemals mitspielen. Das kann und darf sie nicht. Und selbst wenn, geht das nie und nimmer durch das Parlament oder auch nur durch ein einziges der verantwortlichen Bundestags-Kontrollgremien. Da schreit die Opposition sofort Zeter und Mordio. Und nicht nur die.“
    „Klar, bei uns ist das genauso“, antwortete Blank trocken. „Aber das Ziel der Operation liegt in unserem nationalen Interesse, genauso übrigens, wie auch im Interesse der Bundesrepublik. Wollen Sie wirklich, dass über kurz oder lang Ihre ohnehin angeschlagene Wirtschaft und alles was daran hängt, endgültig den Bach hinunter geht? Genau das wird passieren, wenn es der Iran schaffen sollte, immer mehr Teile der Nahostregion mit den dortigen Erdölressourcen unter seine Kontrolle zu bringen und sich gleichzeitig atomar aufzurüsten.“
    „Trotzdem, der deutsche Bundeskanzler kann dazu niemals sein Einverständnis geben!“
    „Der Präsident der Vereinigten Staaten auch nicht.“
    „Ich verstehe nicht, wie kann dann diese Operation
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