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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill
Autoren: Manfred Lipp
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über Atomwaffen und entsprechende Trägersysteme verfügt. Offenbar sind die Ängste des Iran vor den möglichen Konsequenzen seines Handelns weitgehend verschwunden, was übrigens vermuten lässt, dass sie tatsächlich an der Bombe basteln.“
    „Meine Herren, wollen Sie allen Ernstes, dass die Vereinigten Staaten einen wie auch immer gearteten Militärschlag gegen den Iran führen?“
    „Ja und nein, Sir.“
    „Wie bitte?“
    „Sir, wir wollen, dass ein vernichtender Schlag gegen das Atomprogramm des Irak geführt wird. Aber nicht von den USA.“
    „Na da bin ich aber mal gespannt, wie Sie das zuwege bringen wollen.“
    Die beiden anderen Männer begannen ihrem Gast darzulegen, wie ihr Plan aussehen würde. Als sie geendet hatten, legte sich abermals eine, diesmal sehr lange Stille über die Nische.

Zentrale des Bundesnachrichtendienstes, Berlin, Deutschland
    Dr. Kurt Klaasen, der Leiter des deutschen Bundesnachrichtendienstes, wanderte aufgeregt in seinem Büro auf und ab. Die kurze E-Mail, ihr Inhalt bestand genau genommen nur aus einem einzigen Codewort, die ihn so aus dem Gleichgewicht geworfen hatte, wurde immer noch auf dem Bildschirm seines Computers angezeigt. Das Kürzel besagte, dass er sich schnellstmöglich mit dem Direktor der Central Intelligence Agency, der CIA, treffen sollte. Und zwar inoffiziell. In den USA. Für derartige Fälle verfügte der BND über einen eigenes Flugzeug, eine zweistrahlige Dassault Falcon 900EX, die ihn, ohne großes Aufsehen zu erregen, in die USA bringen konnte. Er war trotzdem etwas besorgt, denn eigentlich hätte er sich in drei Wochen ohnehin im Rahmen regelmäßiger Konsultationen mit seinem CIA-Kollegen getroffen. Was konnte der Grund für dieses kurzfristig angesezte Treffen sein? Es musste etwas sehr Wichtiges sein, etwas, das keinen Aufschub duldete. Er dachte fieberhaft nach.
    Ihm kam plötzlich ein Gedanke. Er unterbrach seine Wanderung und ging zu seinem Schreibtisch. Er setzte sich jedoch nicht in seinen bequemen Sessel, sondern holte sich, über seinen Schreibtisch gebeugt, mit einem Tastendruck das Telefonverzeichnis seiner Behörde auf den Bildschirm. Er tippte einige Buchstaben ein und wartete bis der Angerufene sich meldete.
    „Hallo? Klaasen hier. Können Sie bitte sofort in mein Büro kommen und mich über den aktuellen Stand ihres Projekts in Kenntnis setzen? Vielen Dank, bis gleich.“ Er legte auf und setzte seine rastlose Wanderung durch das geräumige Büro fort. Keine zwei Minuten später klopfte es an die Tür.
    „Herein!“
    „Guten Morgen, Dr. Klaasen.“
    „Guten Morgen, setzen Sie sich bitte.“ Klaasen wies mit einer einladenden Geste auf seinen Besprechungstisch, auf dem einige Getränke und etwas Teegebäck standen.
    Sie setzen sich und der Leiter des BND nickte seinem Gast auffordernd zu.
    „Dr. Klaasen, Sie können davon ausgehen, dass das unsere neue Anti-Terror-Spezialeinheit in spätestens sechs Wochen aufgestellt ist. Möglicherweise sogar etwas früher. Der Stützpunkt ist so gut wie fertig gestellt, es fehlt allerdings noch das Personal der Einheit, das wir jetzt von der Marine und gegebenenfalls anderen Teilstreitkräften der Bundeswehr anfordern können.“ Klaasen blickte seinen Gegenüber überrascht an, damit hatte er nicht gerechnet. Das war eine wirklich gute Nachricht.
    „Ja, wir sind sehr gut in der Zeit“, fuhr sein Gast lächelnd fort und lieferte einen ausführlichen Statusbericht. Klaasen hörte mit wachsender Befriedigung zu. Er würde nicht mit leeren Händen in die USA fliegen. Sein Gast hatte seinen Vortrag beendet.
    „Und wie steht es mit der Geheimhaltung?“
    „Nun Dr. Klaasen, auch damit steht es bestens. Der Stützpunkt der Spezialeinheit wurde innerhalb eines weit ins offene Meer hinaus reichenden militärischen Sperrgebietes der Heeresflugabwehr in der Nähe von Putlos an der Ostsee errichtet und dort nochmals als separat gesicherte, gemeinsame Einrichtung des BND und des Militärischen Abschirmdienstes getarnt. Dadurch, dass die Bundeswehr aus diesem Gebiet tatsächlich mit scharfer Munition auf das Meer hinaus schießt, halten sich Schiffe und Flugzeuge garantiert von dem Sperrgebiet fern, was für unsere Zwecke perfekt ist.“
    Klaasen nickte nachdenklich und wechselte das Thema. „Ich fliege heute noch in die USA.“
    Sein Gegenüber blickte ihn erstaunt an. Davon hatte er noch gar nichts gewusst.
    „Die Mail kam vor fünfzehn Minuten. Ich treffe mich kurzfristig mit dem Direktor der
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