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Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Unglaubliche Reise des Smithy Ide

Titel: Unglaubliche Reise des Smithy Ide
Autoren: R McLarty
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Sachen.«
    »Wollen wir nicht Folgendes machen? Mal abwarten, was heute Nacht passiert, und dann sehe ich Sie morgen, und wir werden weitersehen.«
    »Großartig, Doktor. Und danke. Vielen Dank.«
    Ich verabschiedete mich von Pop, ging hinunter in die Eingangshalle des Krankenhauses und nahm mir ein Taxi, um zu Mom ins Krankenhaus nach Biddeford zu fahren. Es war ungefähr fünfzehn Minuten weit weg. Vier Zigaretten. Inzwischen war es ziemlich kalt. Normalerweise habe ich nichts gegen kalte Nächte, aber diesmal schon, und aus irgendeinem Grund taten mir die Haare weh.
    Das Krankenhaus in Biddeford war neu. Es stand in einem kleinen Fichtenwäldchen und sah nett aus, nicht wie das Portland General, das überall so groß war, dass man wirklich nervös wurde. In Portland bekam man das Gefühl, dass etwas Schlimmes im Gange war. Wie es da roch. Wie man sich anhörte in diesen Korridoren mit all dem Betrieb. Wie die vielen Leute an den Reihen der Münztelefone standen und flüsterten. Im Biddeford Hospital war es anders. Im Empfangsbereich standen Pflanzen, und die Rentner, die als freiwillige Helfer hier arbeiteten, wirkten erfreut, einen zu sehen. Hier bekam man das gute Gefühl, dass bald alles wieder in Ordnung sein würde.
    Mom lag auf der Unfallstation im zweiten Stock. Sie war klein, und die Wände waren – wiederum anders als in Portland – in einem hoffnungsvollen Himmelblau gestrichen. Portland war grün. Altes Grün. Der Empfang hatte oben angerufen und Bescheid gesagt, und vor dem Eingang zur Station erwartete mich ein hübsches schwarzes Mädchen. Sie trug die übliche grüne Hose, die sich über ihren Knöcheln bauschte, und Laufschuhe. Auf ihrer weißen Bluse waren lustige Gesichter.
    »Hi«, rief sie mir entgegen.
    »Hi«, sagte ich.
    »Sind Sie Jans Sohn?«
    »Ja. Ich bin Smithy Ide.«
    »Ich bin Toni. Ich bin Krankenschwester. Kommen Sie.«
    Sie sagte nicht, dass ich nicht in die Zimmer gucken dürfe, aber das brauchte sie auch nicht.
    »Jan ist in Zimmer fünf. Sie hat ein Wasserbett, das sich hin und her neigt.«
    »Das hat mein Vater auch.«
    »Wie geht’s ihm?«
    »Na ja, er nimmt solche Blutverdünnungsmittel.«
    »Ist Ihnen nicht kalt?«, fragte sie unterwegs.
    »Bis vor kurzem war mir nicht kalt.«
    Mom war erstaunlich winzig in diesem großen Bett. Es war zur anderen Seite geneigt, und ich ging außen herum, damit sie mich sehen konnte. Ihre Augen waren halb offen.
    »Hi, Mom«, sagte ich sehr leise. »Ich bin jetzt hier, Mom.«
    »Wir glauben nicht, dass Jan Sie hören kann. Sie hängt an einer starken Morphiuminfusion. Aber sicher sind wir nicht; vielleicht dringt manches doch durch. Sie können weiter mit ihr sprechen, wenn Sie wollen. Dr. Rosa ist Jans behandelnder Arzt, aber ich werde Sie kurz informieren, und Sie können sich vielleicht später mit Dr. Rosa in Verbindung setzen.«
    »Danke«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    Ich zog das T-Shirt von meinen klebrigen Brüsten und schlug mit einem Bein aus, um meine hochrutschende Unterhose zu lockern. Ich brauchte eine Zigarette und befingerte meine Winstons.
    »Rauchen ist natürlich verboten«, sagte die hübsche Schwester.
    »Oh, das weiß ich. Natürlich. Ist ja wichtig. Ich wollte bloß …«
    »Zunächst wollten wir Ihre beiden Eltern zusammen hier behalten, aber die Unfallstation für Schädeltrauma in Portland ist das Neueste vom Neuen, und ehrlich gesagt war uns nicht wohl dabei, Jan zu transportieren. Ihre Lunge ist zusammengefallen; deshalb beatmen wir sie künstlich. Später werden wir sie nach und nach von dem Apparat entwöhnen. Beide Hüften sind gebrochen, ebenso mehrere Rippen. Die Luftröhre gequetscht, die rechte Schulter ausgerenkt. Die gute Nachricht ist: keine Kopfverletzung.«
    »Das ist großartig«, sagte ich.
    »Dr. Rosa ist Jans Arzt.«
    »Gut.«
    »Ich bin vorn am Empfang, wenn Sie mich brauchen.«
    Sowie sie draußen war, zog ich meine Shorts zurecht. Ich saß ungefähr zwanzig Minuten bei Mom, während sie hin und her gekippt wurde, und dann stand ich auf.
    »Ich gehe jetzt, Mom. Ich fahre zurück zum Camp, packe den Kram zusammen, komme wieder her und suche mir was zum Wohnen. Ich bleibe nicht lange weg. Ruh dich aus.«
    Ich wartete im Foyer auf Trooper Anderson, und nach einer Weile nahm ich an, dass er zu viel zu tun hatte. Also fuhr ich mit dem Taxi zurück nach Bridgton. Das kostete vierundsiebzig Dollar. Mein alter Buick war schon voll gepackt mit unseren Sommersachen. Klappstühle, Kühltaschen, Angelzeug
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