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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens
Autoren: Johanna Lindsey
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blieb. Er mochte den Trubel der Großstadt, und Denver war groß, fast westlich in seinem Reichtum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten, in denen der Goldrausch ausgebrochen war, hatte Denver überlebt, und die Stadt dehnte sich weiterhin aus.
    »Nun, Froillein?«
    »Was ist?«
    »Sie haben mir noch keine Antwort gegeben.« Er fuhr sich mit einer massigen Hand durch rötlich-goldenes Haar, um seiner Ungeduld Ausdruck zu verleihen. Dann heftete er seine hellbraunen Augen auf sie. »Wann werden Sie mit Ihren Spielchen aufhören, damit es zu einem ernsten Freien kommen kann? Es ist an der Zeit, dass wir beide uns offen und ehrlich miteinander unterhalten.«
    »Sie und ich?« fauchte sie. »Zwischen uns beiden gibt es nichts zu bereden. Warum kriegen Sie das nicht in Ihren Kopf?«
    » Schluss damit, Frau! « schrie er. »Heute Morgen habe ich dir gesagt, dass meine Geduld am Ende ist. Entweder du verhältst dich freundlicher, oder ich trage keine Verantwortung für meinen Zorn!«
    Samantha starrte ihn entgeistert an, doch sie hielt den Mund. Sein Wutausbruch machte sie wachsam. Er war so groß und kräftig. Er gab ihr das Gefühl, viel kleiner als den Meter zweiundsechzig zu sein, und so groß war sie. Außerdem konnte sie sich gut vorstellen, dass er zu Gewalttätigkeiten in der Lage war. Wie standen ihre Chancen, sich gegen ihn zu verteidigen? Und was auf Erden hatte sie bloß getan, um diesem Mann das Gefühl zu geben, sie wollte, dass er um sie warb?
    Er sah finster auf sie herunter und erwartete eine Antwort von ihr. Sie legte die Stirn in Falten. Wie konnte sie ihn loswerden? 0 Gott, warum kam Adrien nicht? Er hätte all dem ein Ende machen können.
    »Mr. Peesley ... Tom ... warum besprechen wir das nicht auf dem Weg ins Foyer?« Samantha schenkte ihm ein warmes Lächeln. Sie hoffte, er würde angesichts der plötzlichen Veränderung in ihrem Verhalten keinen Argwohn schöpfen. »Sie können mich ins Restaurant begleiten. Meine Freundin, Miß Allston, erwartet mich dort.«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Wir bleiben hier, bis wir das geregelt haben.«
    Seine Beharrlichkeit erzürnte sie, und sie vergaß ihre Wachsamkeit. »Wie können wir etwas regeln, wenn Sie nicht zuhören?« fragte sie hitzig. »Die reine Wahrheit ist, dass ich Sie nicht leiden kann. Sie haben mich sogar so sehr belästigt, dass ich anfange, einiges gegen Sie zu haben. War Ihnen das deutlich genug, Mr. Peesley?«
    Zwei große Schritte, und er ragte über ihr auf. Samantha keuchte, als er ihre Schultern packte und sie rüttelte. Ihr Kopf flog zurück, und sie sah in seine zornigen Augen auf.
    »Du lügst«, knurrte er unheilvoll. Er schüttelte sie wieder. »Ich weiß, dass du lügst. Warum?«
    Tränen brannten in ihren Augen. »Bitte, Sie tun mir weh.«
    Er lockerte seinen Griff nicht. »Das ist ganz allein deine Schuld.«
    Sein Gesicht senkte sich auf ihr Gesicht, und sie dachte, er wollte sie küssen. Doch er sah nur in ihre Augen, die jetzt vor Tränen glänzten. Er schien sie dazu bringen zu wollen, das zu sagen, was er hören wollte.
    Weniger grob sagte er: »Warum kannst du nicht zugeben, dass du dasselbe empfindest wie ich? Ich wußte schon in dem Moment, in dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe, dass du die Richtige für mich bist. Ich habe genügend Frauen gehabt und sie verlassen. Ich wollte nie eine heiraten, bis ich dich gesehen habe. Ist es das, worauf du gewartet hast? Dass ich dir sage, dass ich dich heiraten will?«
    »Ich ... « Sie setzte dazu an, es zu leugnen, doch dann fiel ihr ihre Wut wieder ein - und seine. Sie versuchte, ihn von sich zu stoßen, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er ließ nicht locker. »Lassen Sie mich los!«
    »Nicht, ehe du mir antwortest.«
    Samanta hätte gern geschrien, geflucht, doch Damen fluchten nicht. Das war ihr in den allerletzten Jahren eingepaukt worden. Damen konnten zwar innerlich vor sich hinfluchen oder auch ausnahmsweise laut fluchen, wenn sie allein waren und es einfach unvermeidlich war, aber doch mit möglichst harmlosen Worten. Aber nie, niemals in der Öffentlichkeit. Es war ein Jammer, denn Samantha standen mehrere Beschimpfungen für diesen Trottel zur Wahl. Sie kannte ein paar ziemlich schockierende Worte, Worte, die sie auf der Ranch von den vaqueros ihres Vaters gehört hatte. Sie hatten ungezwungen geredet, weil sie nicht gemerkt hatten, dass die kleine Engländerin schnell Spanisch lernte.
    Die meisten Worte, die sie benutzt hatten, hatten ihr in ihrem
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