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und ein schlimmer Verdacht

und ein schlimmer Verdacht

Titel: und ein schlimmer Verdacht
Autoren: Enid Blyton
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dem dritten Klingeln wurde der Hörer abgenommen.

    Â»Ja?«, blaffte eine unfreundliche Stimme.
    Anne wunderte sich. »Entschuldigung, ich möchte gern einen Ihrer Gäste sprechen, Richard Bernhard. Ich bin seine Schwester Anne. Könnten Sie ihn bitte an den Apparat holen?«
    Â»Ausgerechnet Richard Bernhard!«, antwortete die Stimme. Am anderen Ende der Leitung befand sich offenbar ein junger Mann, der es aber nicht für nötig hielt, sich Anne vorzustellen.
    Â»Können Sie ihn denn jetzt holen oder nicht?«, fragte Anne ungehalten. »Ich habe leider kaum Zeit.«
    Â»Die Antwort lautet Nein«, sagte der Mann.
    Â»Aber warum …?«, setzte Anne an, wurde aber barsch unterbrochen.
    Â»Er hat Stubenarrest. Ich werde deinem Bruder Julius Bescheid sagen. Er wird sich später bei dir melden.«
    Damit legte er auf.
    Anne war wie vor den Kopf geschlagen und blickte den Hörer in ihrer Hand an, als könnte der ihr Antworten auf all die Fragen geben, die ihr im Kopf herumgeisterten.
    Im selben Moment stieß Frau Schneider die Tür
auf. »Jetzt aber flott, Mädchen, der Unterricht hat bereits begonnen.«
    Â»J… ja«, stotterte Anne und wollte aus dem Zimmer eilen, doch die Sekretärin hielt sie am Arm zurück. »Moment mal, hast du nicht etwas vergessen?«
    Anne blickte Frau Schneider verständnislos an. »Ich denke, ich soll mich beeilen.«
    Die Sekretärin wies auf die Telefonliste. »Die Einheiten aufschreiben, wenn ich bitten darf. So viel Zeit muss jetzt noch sein.«
    Rasch schrieb Anne die Ziffern in die Liste und spurtete dann zum Handarbeitsraum, wo ihr die Lehrerin, Frau Hollenhorst, einen missbilligenden Blick zuwarf.
    Aber Anne hatte sich bereits eine Ausrede zurechtgelegt. »Entschuldigung, ich hatte meinen Handarbeitsbeutel in meinem Zimmer vergessen.«
    Doch Anne konnte sich nicht wirklich auf ihre Arbeit konzentrieren. Immer wieder verknotete sich bei ihrer Häkelarbeit der Faden oder das Knäuel rollte auf den Boden. Und so ging es den ganzen Nachmittag weiter.
    Unruhig hielt Anne sich ständig in der Nähe des
Telefons auf, damit sie es auch ja nicht verpasste, wenn Julius anrief.
    Â»Hallo Anne«, rief Georg, die in der Pause mit einigen Mädchen vorbeikam. »Wir gehen eine Runde Federball spielen. Kommst du mit?«, fragte sie.
    Anne schüttelte den Kopf. Sie zog Georg kurz zur Seite und berichtete ihr im Flüsterton von dem Telefonat. »Ich habe das Schullandheim erreicht. Ein sehr unfreundlicher Mann sagte mir, dass Richard Stubenarrest hat. Ich möchte mal wissen, was er ausgefressen hat. Ich sag dir, Georg, da stimmt was nicht.«
    Georg runzelte die Sirn, dann legte sie Anne die Hand auf die Schulter. »Du machst dir mal wieder zu viele Gedanken, liebe Anne. Kein Wunder nach allem, was passiert ist. Freu dich lieber auf die Ferien!«, sagte sie und folgte den anderen.

Georgs List
    An diesem Abend fanden die beiden Mädchen lange keinen Schlaf. Sie waren gespannt auf Tante Doro und was sie alles dort erwarten würde.
    Julius hatte den ganzen Tag über nicht angerufen, was sie ein wenig beunruhigte, denn Julius war sonst sehr zuverlässig. Vielleicht hatte aber der junge Mann auch einfach nur vergessen, ihm Bescheid zu geben, dass Anne angerufen hatte.
    Am nächsten Morgen mussten sie sich beeilen, um den Bus rechtzeitig zu erwischen.
    Zwei Stunden später holte eine gut gelaunte Tante Doro die beiden Mädchen und Tim am Bus ab. »Willkommen ihr beiden«, begrüßte sie Anne und Georg. »Ich habe schon gehört, dass du deinen Hund mitbringst, Georgina«, sagte sie mit einem breiten Lächeln und tätschelte Tim, der schwanzwedelnd auf sie zukam. »Wie heißt er denn?«
    Â»Hallo Tante Doro. Das ist Tim. Und mich nennen alle Georg«, antwortete Georg und schüttelte ihr grinsend die Hand.
    Tante Doro hatte für das Gepäck eine Handkarre
dabei, denn bis zu ihrem kleinen Haus war es ein gutes Stück zu laufen. Sie schritt trotz ihres fortgeschrittenen Alters kräftig aus, sodass die Mädchen bald außer Puste kamen. Ihr Haus lag in einem wunderschönen Garten am Rand eines kleinen Ortes. Rundherum wuchsen Rosen am Spalier in allen erdenklichen Farben. Es duftete herrlich! Ein lautes Summen verriet, dass die üppigen Blüten von hunderten von Hummeln und Bienen besucht wurden.

    Tante Doro hielt den Mädchen das
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