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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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annehmen, dass es keiner von euch war.«
    »Ehrenwort.« Justus hob zwei gespreizte Finger hoch. »Wenn wir hineinwollen, brauchen wir doch bloß zu dir zu kommen.«
    »Eben«, bestätigte Onkel Titus. »Und ich weiß ganz genau, dass diese Kratzspuren gestern Abend noch nicht da waren.«
    Justus hielt es für besser, die nächtlichen Ereignisse für sich zu behalten, bis er mit Bob und Peter allein war.
    »Wir haben zwar jede Menge Aufträge«, sagte er, »aber natürlich haben Fälle in der Familie Vorrang.«
    Onkel Titus musterte die drei von oben bis unten. Er war wirklich schlechter Stimmung. Irgendwie schien der Streit mit Tante Mathilda noch nachzuwirken. Dabei hatte Justus gehofft, dass sich die Lage schon wieder entspannt hätte.
    »Also gut«, knurrte Onkel Titus. »Dann können die drei großen Detektive mal zeigen, was sie wirklich können.« Er machte eine Pause und schien bei diesem Thema etwas verlegen. »Wenn ich mich richtig erinnere, dann arbeitet ihr gratis. Und davon werdet ihr ja wohl bei Onkel Titus keine Ausnahme machen, oder?«
    Tatsächlich nahmen die drei ??? niemals Geld von ihren Auftraggebern. Darauf waren sie stolz. Erst recht wären sie nicht auf die Idee gekommen, Justus’ Onkel zur Kasse zu bitten.
    »Es ist uns eine Ehre«, sagte Peter mit einer leichten Verbeugung. Die beiden anderen nickten.
    Dann zog Bob mit eleganter Geste eine ihrer Visitenkarten aus der Hosentasche:
     

     
    Onkel Titus nahm die Karte in die Hand und sah sie prüfend an. Besonders beeindruckt war er offenbar nicht. »Und was wollt ihr jetzt tun?«
    »Offen gestanden«, sagte Justus, »haben wir, glaube ich, erst einmal mächtigen Hunger.« Glücklicherweise kam Tante Mathilda in diesem Augenblick vorbei und lud alle drei ??? zum Mittagessen ein.
    »Wir müssen noch was besprechen und sind in einer Viertelstunde da«, bedankte sich Justus. Als sie unter sich waren,druckste er ein bisschen herum, bevor er vom Bohneneintopf erzählte.
    »Klarer Fall, die wollten in den Schuppen«, sagte der Zweite Detektiv, ohne weiter auf Justus’ Missgeschick einzugehen. Der atmete auf und war froh, dass sich die Freunde nicht über ihn lustig machten.
    Ein paar Minuten später saßen sie zu viert um den Esstisch. Onkel Titus breitete feierlich eine Serviette auf seiner Hose aus und Tante Mathilda trug einen dampfenden Kochtopf herein.
    »Es gibt eins von Justus’ Lieblingsgerichten.«
    »Doch nicht Bohneneintopf?!«, rief Justus.
    »O doch, ich wollte dir eine Freude machen.«
    »Ist Ihnen auch gelungen«, sagte Peter lachend und hielt seinen Teller hin.
    »Im Schuppen ist nichts anders als sonst, oder?«, fragte Bob.
    Onkel Titus machte eine ratlose Handbewegung. »Nein. Ich habe den ganzen Morgen hin und her überlegt, was diese Kerle in meinem Schuppen gesucht haben könnten. Besonders Wertvolles ist zur Zeit jedenfalls nicht drin.«
    »Nur zur Zeit?«, fragte Tante Mathilda, aber Onkel Titus überhörte das.
    »Gab es einen Kunden, der besonders erpicht auf ein spezielles Stück war?«, wollte Bob wissen. Wieder schüttelte Onkel Titus den Kopf.
    Nach einem kritischen Blick auf sein T-Shirt gönnte sich Justus einen zweiten Teller. Er aß leidenschaftlich gern, hatte aber in den letzten Monaten durch eiserne Disziplin und eine vernünftige Ernährungsweise vier Kilo eingebüßt und konnte sich wieder einiges leisten.
    »Am besten, wir gehen nach dem Essen zum Schuppen und sehen uns das Inventar mal an«, schlug Bob vor, stolz, einen so schönen Ausdruck gefunden zu haben.
    Peter stimmte zu. Wenn es nach ihm ginge, würde Pythagoras in der Versenkung verschwinden. Jedenfalls für diesen Nachmittag.
    »Hey, mal langsam. Wir haben mit Geometrie angefangen und einen neuen Fall bekommen«, sagte Justus. »Das ist okay, aber kein Grund, mit Geometrie schon wieder aufzuhören.« Er musste wieder den Spielverderber spielen. »Was sagst du dazu, Onkel Titus?«
    Dieser Kerl ist so raffiniert, dachte Peter. Der wickelt uns alle um den kleinen Finger.
    »Vollkommen richtig«, stimmte Onkel Titus notgedrungen zu. Er konnte ja nicht, bloß weil es jetzt um ihn ging, die Jungen von dringend notwendigen Schularbeiten abhalten. »Zum Ausgleich legen wir uns heute Nacht auf die Lauer. Das heißt, einer von uns wird jeweils ein paar Stunden Wache schieben«, versprach Justus.
    In Bob stieg Ärger auf. Ohne dass Justus mit ihnen gesprochen hatte, machte er solche Zusagen. Er konnte sich das Kommandieren einfach nicht abgewöhnen. Bob fand,
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