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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
Autoren: Ann Granger
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hinter ihrer flüchtenden Gestalt her und packte sie beim Arm.
    »Edna? Was ist denn los? Stimmt etwas nicht?«
    »Ich kann nicht bleiben«, sagte sie ärgerlich. »Lass mich los!«
    Sie wand sich aus meinem Griff und wandte sich zur Flucht. Sie bahnte sich einen Weg durch die Menschenmengen wie ein verrückt gewordener Maulwurf, bog um die Ecke, wo die Kentish Town Road auf die Camden High Street trifft, und watschelte die Kentish Town Road hinunter, bis sie im Verkehr und zwischen den Fußgängern außer Sicht verschwunden war.
    Ich ließ sie ziehen und blickte mich um, weil ich neugierig war, was um alles in der Welt sie so erschreckt haben konnte.
    Ringsum herrschten das übliche Gedränge und die übliche Geschäftigkeit. Alles war in ständiger Bewegung, und die Bilder änderten sich unablässig wie bei einem Kaleidoskop. Doch nein, nicht alles bewegte sich. Eine Sache, oder besser, eine Person stand reglos da.
    Er stand direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite, an der Ecke zur Parkway im Schatten eines Bankgebäudes. Er gehörte zu der Sorte von Personen, die man normalerweise nicht bemerken würde, doch wenn es einmal geschah, brannte sich das Bild unauslöschlich ins Gehirn ein.
    Ich sehe ihn jetzt noch vor mir, wie er im Schatten lauert, angelehnt an die respektable Fassade der Bank. Es war, als wäre er eifrig bedacht, unbemerkt zu bleiben, und als hoffte er, falls man ihn doch entdeckte, sich mit einer gewissen Legitimität durch das Bankhaus im Rücken zu umgeben. Alles an ihm war hell und bleich, und er wirkte ein wenig geisterhaft. Er schien jung zu sein, ziemlich groß und hager gebaut, und ich gewann den Eindruck einer Haut, die trotz des schönen, warmen Sommers nie mit Sonnenschein in Berührung gekommen war. Seine Kleidung war entweder weiß oder zumindest sehr hell; auf die Entfernung hin vermochte ich dies nicht genau zu sagen. Er trug knielange Shorts mit großen Klappentaschen an den Seiten der Beine, dazu ein T-Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln und eine weiße Kappe mit Schirm, eher eine Tenniskappe als eine Baseballmütze. Und er starrte in Richtung des U-Bahn-Eingangs und beobachtete mich. Als ihm bewusst wurde, dass ich ihn entdeckt hatte, reagierte er genauso schnell wie schon zuvor Edna, indem er sich umwandte und um die Ecke in den Parkway verschwand, in die entgegengesetzte Richtung Ednas.
    Er hätte bleiben sollen, wo er gestanden hatte. Ich hätte ihn wahrscheinlich als einen weiteren der zahllosen seltsamen Vögel abgetan, von denen es in der Camden High Street nur so wimmelte. Selbst wenn er mir ein wenig verdächtig erschienen wäre, hätte ich wohl kaum etwas unternehmen können. Wäre ich zu ihm gegangen und hätte ihn beschuldigt, Edna und mich zu beobachten, bevor er entschlüpfen konnte, hätte er erwidern können, dass ich wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte und er lediglich auf einen Freund wartete, mit dem er verabredet war. Gut möglich, dass er versucht hätte, mir Drogen anzudrehen. Seine gesamte Körpersprache sprach ihn schuldig, doch ich entschied rasch, dass es sicherlich nicht daran lag, dass er ein Pusher war, und ich bezweifelte, dass er ein Undercover-Bulle war. Die Drogenfahnder mögen in allen möglichen Verkleidungen daherkommen, doch sie sehen immer wie Bullen aus. Vielleicht liegt es an ihrer allgemeinen körperlichen Fitness und ihrer geraden Haltung. Sie wirken niemals entspannt.
    Niemand käme je auf den Gedanken, mich für eine Zivilfahnderin zu halten. Ich bin zu klein und viel zu entspannt, und man kann mir ansehen, dass ich zu der Sorte gehöre, die normalerweise mit den Behörden auf Kriegsfuß steht. Es ist nicht so, dass ich es willentlich tue, wie ich hinzufügen möchte. Es ist einfach die Art und Weise, wie sich die Dinge entwickelt haben.
    Ich handle instinktiv, und das ist nicht immer weise, wie mein Freund Ganesh nicht müde wird zu betonen. Doch ich habe nie zu der Sorte gehört, die nur herumsteht und zusieht, wie das Leben an ihr vorbeizieht. Ich packe die Dinge beim Schopf. Und so nutzte ich auch jetzt eine Lücke im Verkehrsstrom und rannte bei der Verfolgung der geisterhaften Erscheinung über die Straße in Richtung Parkway. Ich wollte wissen, was für ein Spiel er spielte, und ich musste herausfinden, wohin er ging, zu meiner eigenen Zufriedenheit. Nennen Sie es Neugier, nennen Sie es naseweis, nennen Sie es, wie Sie wollen.
    Als ich im Parkway ankam, war er schon ein gutes Stück vor mir. Er marschierte in flottem
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