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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe
Autoren: Mary Scott
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einig, und wir versuchten,
jemanden zu finden, der die Kinder unterrichten könnte. Aber wir waren vom Pech
verfolgt. Vielleicht war dies nicht gerade die richtige Art, unseren ersten
Versuch in dieser Richtung zu unternehmen. Es handelte sich um Lydia Forbes.
Sie war eine reizende Person, und als sie zu uns kam, glaubten wir, alle unsere
Sorgen seien für immer ausgestanden. Sehr zu unserem Kummer jedoch, aber sehr
zur Freude von Richard O’Neill, Larrys Onkel, beschloß sie, die Sorgen dieses
Herrn ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Aber es kam noch schlimmer. Als
die beiden heirateten, verloren wir auch noch unseren anderen Verbündeten, denn
Mick, viele Jahre lang Richards ergebener Diener, kehrte auf der Stelle zu
seinem früheren Herrn zurück. Sechs Monate lang war er praktisch Kindermädchen
für alle Familien gewesen. Wenn auch die Umgangssprache unserer Kinder langsam
für unsere Ohren unverständlich wurde, so machte uns das dennoch wenig aus,
denn Mick und unser Nachwuchs amüsierten sich prächtig miteinander.
    Der
in unserer Gegend sehr harte Winter aber war für den alten Mann dann doch zuviel, und Lydia hatte Mick dazu überredet, in seine Heimatstadt
zurückzukehren.
    Seit
diesen Ereignissen hatten wir dann zwei weitere Erzieherinnen >ausprobiert<,
die sich jedoch auch als >Fehlschläge< erwiesen. Danach beschlossen wir
selbst die Kinder zu unterrichten, mit der unersetzlich wertvollen Hilfe einer
Fernschule.
    Aber irgendwie
klappte die ganze Sache einfach nicht.
    Niedergeschlagen
meinte Larry eines Tages: »Ich weiß nicht, was los ist. Ich kann mir einfach
nicht vorstellen, noch blöder als Mrs. Carter zu sein. Dabei scheint die aber
durchaus fähig zu sein, ihre Kinder zu unterrichten.«
    Traurig
stimmte ich zu: »Ich weiß. Die Kinder scheinen ganz flüssig lesen zu können.«
    Und
hier nahmen unsere Männer, die gewöhnlich unsere Fehler mit diebischer Freude
herausstellen und kritisieren, uns mit großem Geschrei in Schutz. »Ich mag Mrs.
Carter«, begann Sam. »Eine dieser wirklich fraulichen Frauen. Trotzdem bleibt
es eine Tatsache, daß sie niemals einen Schritt unternimmt, ihrem Mann zu
helfen.« Ich mußte ein bißchen albern lächeln, als ich mich daran erinnerte,
erst gestern die Kinder mitten in einer wichtigen Lektion alleine gelassen zu
haben, um Paul dabei zu helfen, eine kranke Kuh zu füttern. Natürlich hätte ich
sehr gerne den Versuch aufgegeben, Christina davon zu überzeugen, daß drei und
drei tatsächlich sechs sind. Trotzdem komme ich nicht an der Tatsache vorbei,
daß ich weggerufen wurde, um ein Schaf festzuhalten, als ich eigentlich die
Pflicht gehabt hätte, den Sprößlingen beizubringen, klare, saubere Buchstaben
und Zahlen zu schreiben.
    Leider
haßten sowohl Larry als auch ich es einfach, drinnen zu sitzen und zu
versuchen, Kinder zu unterrichten, die gar nicht unterrichtet werden wollten,
während es draußen so viele ebenso wichtige wie interessante Dinge zu tun gab.
    Alle
diese Probleme fanden dann endlich doch ihre Lösung. Fünfzehn Kinder waren im
schulpflichtigen Alter, und man hatte eine kleine Schule gebaut. Es bestand
sogar die Aussicht, noch mehr Kinder zusammenzubringen, wenn wir nur die Frage
der Hinfahrt zur Schule und des Heimwegs klären konnten. Schon im nächsten Jahr
würden auch Annes Zwillinge und meine kleine Prudence die Schule besuchen. Sie
würden Seite an Seite mit den reizenden, kleinen Maoris, den Kindern unseres
alten Freundes Tom, unterrichtet werden.
    Larry
begeisterte sich. »Ein herrlicher Gedanke... die Schule ist bald fertig.
Übrigens rief Mr. Taylor heute morgen an. Er setzt noch einen zusätzlichen
Arbeiter ein und hofft, daß die Kinder die Schule gerne besuchen werden!«
    Der
Gedanke an eine Schule und den Wegfall der ewigen Zurechtweisungen von zwei
hoffnungslos unwissenden Müttern, die einen zur Verzweiflung treiben konnten,
würden sie genügend reizen. Die gleichen Gründe würden unseren Männern das
Gefühl geben, es sei die Sache schon wert, möglichst viel Zeit damit zu
verbringen, an dem Schulbau mitzuarbeiten.
    Zunächst
hatten wir damit gerechnet, abwechselnd dem Lehrer Unterkunft zu bieten. Wir
hatten uns gegenseitig versichert, das sei ein Preis, den jeder von uns gerne
zu zahlen bereit sein müsse. Dann hörten wir aber, uns werde ein junger Mann zugeteilt,
der es vorziehe, in seinen eigenen vier Wänden zu leben, und seien sie noch so
primitiv. Das war zu schön, um wahr zu sein.
    Zum
Glück war ein
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