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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe
Autoren: Mary Scott
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seinen Supermarkt stapfen und alle die Fertiggerichte wählen, die wie hausgemacht aussehen, und sie unseren Männern vorsetzen!«
    Wie Larry schon vorausgesagt hatte, fand sich die ganze Gegend zur Eröffnung der Schule ein. Mrs. A., die Gattin unseres Parlamentsabgeordneten, sollte die Übergabe des Schlüssels der Schule feierlich vollziehen. Dann sollte ihr Mann eine Ansprache halten, und wir alle wollten uns anschließend zu einer gemeinsamen Teestunde in dem Schulgebäude versammeln.
    Es war das erstemal, daß ich Barry Lusk, den neuen Lehrer, sah, und er gefiel mir sofort. Er war ein großer, gutaussehender, junger Mann mit einem offenen, intelligenten Gesicht und ausgezeichneten Manieren. Er zeigte sich an allem äußerst interessiert und offensichtlich entschlossen, sich das Leben auf dem Lande so angenehm wie möglich zu machen. Auch Larry mochte ihn. Und das, obwohl sie sich die Bemerkung nicht verkneifen konnte, er sehe verwirrend gut aus, und ob auch mir aufgefallen sei, daß er scheinbar großen Eindruck auf Cecily Harper machte?
    Auch der neue Vikar war anwesend. Ein größerer Kontrast zu Lusk war kaum denkbar. Er war ein schmächtiger, kränklicher Mann mit einer Beinprothese, die ihn stark behinderte. Aber er hatte etwas an sich, das sowohl Larry als auch mich beeindruckt. Er wirkte durchgeistigt und aufrichtig, und dennoch schien er einen gesunden Menschenverstand und echten Humor zu besitzen. Wie Paul mir anschließend sagte: »Im Krieg wäre er sehr nützlich gewesen. Auch wenn er nicht gerade die Figur eines Preisboxers hat. Es ist gut, so einen Mann bei sich zu haben, wenn man mitten im Dreck steckt.« Ich war der Meinung, wir hätten mit beiden, dem Vikar wie auch dem Lehrer, Glück gehabt.
    Mr. A. war ein untersetzter, kleiner Mann mit einem freundlichen Herzen und einem Auge auf die bevorstehenden Wahlen. Seine Ansprache wollte kein Ende finden und war ziemlich nichtssagend. Sie befaßte sich vor allem mit den überwältigenden Anstrengungen des Abgeordneten, unsere Gegend zu unterstützen, den Farmen zu helfen und für den Bau unserer Schule zu sorgen.
    Als er dann endlich seine Rede abschloß, überreichte die kleine, fünf Jahre alte Nancy Carter der Frau des Abgeordneten einen Blumenstrauß.
    Die kleine Nancy sah süß in ihrem weißen Rüschenkleidchen aus und überreichte den Blumenstrauß nahezu formvollendet. Bestimmt wäre sie ein Musterbeispiel guten Benehmens für Christina gewesen. Leider aber wurde Christina der ganze Festakt dann doch zu langweilig, und sie war mit Christopher davongeschlichen. Ich hatte sie nicht verschwinden sehen, weil mich die Turnübungen meiner vier Jahre alten Tochter Prudence voll in Anspruch nahmen.
    »Wo glaubst du könnten die Kinder jetzt sein?« flüsterte ich Larry zu, während wir in das Klassenzimmer strömten.
    »Ich schätze, sie sind unten am Fluß. Sie werden bestimmt von dort aus völlig verdreckt nach Hause kommen.«
    Der Fluß barg absolut keine Gefahren für die Kinder, und wir brauchten uns keine Sorgen zu machen. Wir waren auch viel zu sehr damit beschäftigt, Tee an die zahllosen Anwesenden auszuschenken und wichtige Leute miteinander in ein Gespräch zu verwickeln. So zum Beispiel den Colonel, der sich mit dem Abgeordneten unterhalten sollte. Die ganze Angelegenheit war etwas schwierig. Die Leute schienen nicht gerade leicht Kontakt zueinander zu finden. Die neuen Siedler schlossen sich in einer kleinen Gruppe zusammen und zeigten eine abwehrende Haltung. Die »Alten« dagegen steckten ihre Köpfe zusammen, um über Pilotenkombinationen und die Ereignisse des Jahres 1952 zu schwätzen. Aber Ida Willis schien sich prächtig mit der Frau des Abgeordneten zu verstehen, und Barry Lusk unterhielt sich ausgezeichnet mit unserem neuen Pfarrer.
    Der Abgeordnete gab sich sehr leutselig und unterhielt sich mit jedem. Vor allem mit Larry amüsierte er sich anscheinend sehr. Sie wirkte wie eine unnahbare Schönheit in ihrem glatten Baumwollkleid. Er lachte ausgelassen über eine Bemerkung, die sie offenbar gerade hatte fallenlassen, als plötzlich alles erstaunt über den lauten, ohrenbetäubenden Lärm aufschaute, der von draußen zu uns hereindrang. Irgend jemand stand scheinbar auf einer Autohupe, und als wäre das noch nicht genug für unsere Nerven, stimmte einen Augenblick später auch noch eine zweite Hupe in diesen Krach ein. Es schien sich dabei um eine Art Wettstreit zu handeln.
    Was war mit ihren Autos passiert? Keiner der Anwesenden
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