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Ueberwaeltigend

Ueberwaeltigend

Titel: Ueberwaeltigend
Autoren: Emma Green
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jeden Tag zu spät, seitdem Ihr Milliardär wieder aufgetaucht ist. Wenn Sie so weitermachen, sehe ich mich gezwungen, hart durchzugreifen …“
    Seine liebliche Stimme schwirrt durch meinen Kopf, als ich gerade dabei bin, die Agentur zu betreten, doch das Klingeln meines Handys stoppt mich in meinem Elan.
    „Hallo Schwesterherz, ich bin es, Camille!“
    „Du bist um diese Zeit schon auf den Beinen?“
    „Silas hat mich in der Morgendämmerung geweckt, er holt Virgile vom Flughafen ab. Und wenn du es genau wissen willst, seit Oscar durchschläft, stehe ich jeden Tag um neun Uhr auf!“
    „Wie toll …“, sage ich, ohne dabei sehr überzeugt zu klingen.
    „Ich habe es eilig, möchtest du mir etwas Bestimmtes sagen?“
    „Ich wollte dir ein Geheimnis anvertrauen, aber angesichts deiner Laune bin ich mir dessen nicht mehr so sicher …“
    „Wenn es weiter nichts ist … Ich bin ganz Ohr, allerliebste große Schwester!“
    „Schon besser. In Zukunft werde ich dich öfter erpressen!“
    „Camille! Ich habe es eilig!“
    „Okay, okay! Ich habe Eleanor gesehen!“
    „Was?“
    „Sie hat sich gestern bei Silas gemeldet und ihm gesagt, er solle sie in einem Café in Montmartre treffen. Und wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, habe ich ihm natürlich eine Szene gemacht. Ich bin eifersüchtig und ich stehe dazu! Kurz gesagt, er war damit einverstanden, dass ich ihn begleite. Du hättest Eleanors Gesicht sehen sollen, als sie mich gesehen hat!“
    „…“
    „Hallo? Bist du noch dran?“
    „Ja, ich bin noch dran …“
    „Im Großen und Ganzen ist sie hübsch, also mehr als hübsch, sie ist wunderschön. Es ist verrückt, wie ähnlich sie dir sieht! Sei mir nicht böse, aber sie ist wie du, nur hat sie mehr Klasse und ist mehr Femme fatale. Und sie sieht viel jünger aus, als sie tatsächlich ist, man würde ihr nie glauben, dass sie bereits einen dreizehnjährigen Sohn hat! Wir haben uns nur kurz getroffen, sie hat kaum mit mir gesprochen, aber sie war sehr gerührt, als sie Silas wiedergesehen hat. Silas hingegen hat seine Sache gut gemacht und ist ihr gegenüber kalt und distanziert geblieben. Er hat sie nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst, das hätte dir bestimmt gefallen! Bist du noch dran?“
    „Ja. Und?“
    „Und sie behauptet, dass sie nur für Virgile wieder aufgetaucht ist, aber es fällt mir schwer, das zu glauben. Sei vorsichtig, Amandine, dieses Mädchen hat es zweifelsohne auf Gabriel abgesehen!“
    „Danke für die Info. Ich muss jetzt los …“, sage ich verdrossen.
    „Amandine?“
    „Ja?“
    „Er liebt nur dich …“
    Im Moment jedenfalls …
    Ich bin wütend. Nein, viel mehr als das. Ich bin außer mir. Dieses Mädchen hat mein Todesurteil unterschrieben, also zumindest jenes meiner Beziehung mit Gabriel, und sie stolziert durch ganz Paris unter dem Vorwand, gute Absichten zu haben. Und bald werde ich wahrscheinlich erfahren, dass meine Eltern, Marion, Tristan, Marcus und sogar Janet Jackson sie schon getroffen haben! Wenn ich daran denke, dass Gabriel mich aus allem heraushalten und sie mir nicht vorstellen will … Irgendwann werde ich noch glauben, dass er mich nicht schützen möchte, sondern dass er sich meinetwegen schämt!
    „Amandine, wenigstens einmal kommen wir gleichzeitig … Nach oben?“, sagt mein Chef mit den Dandy-Allüren, während er mir die Aufzugtür aufhält.
    „Guten Tag, Ferdinand, entschuldigen Sie die Verspätung.“
    „Ach, wissen Sie, ich bin es mittlerweile schon gewöhnt.“
    Ich ignoriere seinen kleinen Seitenhieb und gebe mich damit zufrieden, die Wände des Metallkäfigs anzustarren. Gedankenverloren bemerke ich nicht einmal, dass wir bereits im siebten Stock angekommen sind.
    „Amandine?“
    „Ja?“
    „Wollen Sie vielleicht auch irgendwann aussteigen oder möchten Sie lieber den ganzen Tag mit mir im Aufzug eingesperrt sein? Wenn Sie es auf ein Rendezvous abgesehen haben, kenne ich einen sehr guten Italiener ganz in der Nähe.“
    „Es ist halb zehn Uhr morgens …“
    „Ich reserviere also einen Tisch für heute Abend, halb acht, verstanden!“
    „Vergessen Sie nicht, Ihrem Date Bescheid zu geben … Also, Ihrer Eroberung der Woche.“
    „Machen Sie keinen Rückzieher, Amandine, ich kann es nicht ausstehen, wenn jemand sein Versprechen nicht hält.“
    „Ich auch nicht …“, sage ich verbittert und denke dabei an Gabriel.
    Der große Braunhaarige, der in seinem Hugo-Boss-Anzug so schick wie nie aussieht, ist
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