Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Über den Wassern

Über den Wassern

Titel: Über den Wassern
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
wieder zu kochen und zu brodeln und brandgeschwärzt zu werden. Und wieder sah er das Eis, den Tod, die Finsternis und die winzigen Fragmente durchs Universum stürzen.
    Und dann zwang sich ihm die Antwort auf: Ich will nicht allein sein. Will nie mehr allein sein. O mein Gott, hilf mir! Ich will nicht der letzte Erdenmensch sein, wenn es die Erde nicht mehr gibt!
    Da machte Sundira, die warm an ihn geschmiegt lag, eine Bewegung. »Val? Woran denkst du denn?«
    »Daß ich dich liebe«, sagte er.
    »Wirklich? Auch so, wie ich jetzt bin?«
    Er atmete tief durch. Und atmete die Luft von Hydros so heftig und gründlich ein wie nie zuvor in seinem Leben.
    »Ja«, sagte er dann.
    DA, wo EINST in seinem Bewußtsein das Bild der ERDE gewesen war, schwebte nun nur noch eine makellose schimmernde Wasserkugel. Die zerspellten winzigen Objekte, die von der sterbenden Welt fortgefallen waren, schwebten einige Augenblicke über der Oberfläche der gewaltigen Wassersee. Dann stürzten sie ab und verschwanden, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Lawler spürte eine gewaltige Erleichterung, einen plötzlichen Einbruch von mildem Tauwetter. Etwas in ihm zerbarst und brach auf wie das Treibeis zum Ende des Winters. Und strömte in Schollen fort und fort und weg von ihm.
    LAWLER RICHTETE SICH AUF und wandte sich Sundira zu, um ihr zu sagen, was ihm soeben geschehen war. Aber das war nicht nötig. Lächelnd schaute sie ihn an. Sie wußte. Und dann spürte er, wie das Schiff unter ihnen einen weiten Bogen zog, wendete und durch die leuchtende See wieder auf die Insel, das ›Antlitz‹, das Land über den Wassern zustrebte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher