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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
Autoren: Kat Zhang
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ich es von jemandem erwartet hätte, der kaum größer war als wir.
    Es war schon Wochen her, dass wir jemand Neuen kennengelernt hatten. Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren, und studierte alles, von dem fehlenden goldenen Knopf an ihrer Jacke bis hin zu den Macken an ihren türkisfarbenen Ballerinas. Ihre Nägel waren fast bis auf das Nagelbett gekürzt, aber sauber, nicht so, als hätte sie sie abgekaut.
    , sagte Addie.
    Ich sah weg, aber es war bereits zu spät. Sabine fing unseren Blick auf und lächelte. Aber nicht abfällig. Eher sanft, so als verstünde sie.
    » Josie und ich haben euch schon mal gesehen « , sagte sie. » Als ihr noch bei Peter gewohnt habt. «
    Josie und ich. Josie und Sabine also – die zwei Seelen, die sich diesen Körper teilten. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, wie unbekümmert die Hybriden hier von sich sprachen. Natürlich taten sie dies nur unter sich, gegenüber den anderen Mitgliedern des Untergrunds, aber allein die Namen laut auszusprechen, schien ein solches Risiko zu sein.
    » Ihr seid Eva und Addie, stimmt’s? « , sagte Sabine. » Und Ryan und Devon? « Sie wandte sich ihm zu. » Wir waren gerade bei euch, aber niemand hat aufgemacht. Jackson hat uns von deinen Erfindungen erzählt. Sie klingen unglaublich. Wovon hast du uns gestern noch gleich erzählt, Jackson? Von der Uhr … «
    Ryan fiel Sabine mit einem bemühten Lächeln ins Wort: » Ich spiele nur rum. Es vertreibt die Zeit. «
    » Ich hab mir schon gedacht, dass ihr euch bestimmt langweilt. « Sie sah sich in der Wohnung um, als könnte sie so einfach durch die Tage blättern, die wir hier verbracht hatten, wie ich durch Addies Skizzenblock blätterte. » Alle machen das durch, wenn sie entkommen sind. Es ist wie Quarantäne. Aber ihr habt vor, zu bleiben, oder? «
    » Bleiben? « , fragte Ryan.
    Sabine nickte. » In Anchoit, meine ich. Ihr werdet Peter nicht erlauben, euch irgendwohin zu verschiffen? «
    » Nein « , sagte ich rasch. Ich sah Ryan an. » Nicht, wenn es bedeutet, getrennt zu werden. «
    » Das würde es wahrscheinlich « , sagte Jackson. » Peter und die anderen verfügen über ein weit gespanntes Netzwerk mit Kontakten zu sympathisierenden Familien, aber sie sind über das ganze Land verteilt. Ich bezweifele, dass sie es schaffen würden, euch alle in derselben Gegend unterzubringen. Zumal … « Er sah Ryan an und zuckte mit den Schultern. » Na, ihr wisst schon. «
    » Ja « , sagte Ryan. » Ich weiß. «
    Ryan und Hally unterzubringen hieße, eine Familie zu finden, die so aussah wie sie. Sie waren nur zur Hälfte Ausländer, väterlicherseits – und ihr Vater war nicht einmal Ausländer, er war in den Americas geboren –, aber es war dennoch sichtbar; in der olivenfarbenen Tönung ihrer Haut, der Form ihrer Augenbrauen, den großen, tief liegenden Augen, der Kinnlinie. Zumindest ein Mitglied der Pflegefamilie würde so aussehen müssen wie sie. Eine nicht ausländische Familie, die ein ausländisches Kind adoptierte, würde mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken, als es die Sache wert war.
    » Wir bleiben « , sagte ich.
    , wandte Addie ein.
    
    Wir mussten noch drei Jahre warten, bis wir achtzehn wurden. Andererseits, konnte Emalia uns nicht Papiere fälschen, die besagten, was immer sie wollte? Falls es nötig war, konnten wir in ein paar Monaten achtzehn sein. Wir könnten schon jetzt achtzehn sein.
    » Ihr könntet jederzeit zu uns ziehen « , sagte Sabine.
    Ich sah sie überrascht an. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt, und sie bot uns einen Ort an, wo wir bleiben konnten?
    » Ich wohne mit einer Freundin von uns zusammen. Wir haben kein extra Zimmer, aber ein Sofa, auf dem einer schlafen könnte, und wir könnten ein paar Matratzen unterbringen, wenn wir die Möbel umstellen. «
    » Ich würde meine Wohnung ja auch anbieten « , sagte Jackson. » Aber sie ist kleiner. Und mein Mitbewohner und ich … «
    » Sein Mitbewohner und er haben die Angewohnheit, die Wohnung in eine Müllhalde zu verwandeln « , ergänzte Sabine lachend.
    Jackson breitete die Hände aus und zuckte mit den Schultern. » Wir sind viel beschäftigte Leute. «
    Jackson und Vince hatten überall in der Stadt verteilt diverse Teilzeitjobs. Bisher hatten wir von ihm gehört, dass er kellnerte, mit Hunden Gassi ging, Essensstände im Park betreute und im
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